Reale Gewinne mit virtuellen Geschäften
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Dieter Haas
Die virtuelle Realität (VR) gewinnt laufend an Aufmerksamkeit und Bedeutung. Dank einem neueren Index der Credit Suisse lässt sich mit einer einzigen Transaktion in dieses Geschäft mit Wachstumspotenzial investieren.
Unter dem Begriff Virtuelle Realität (VR) wird die Schaffung eines simulierten Umfeldes mittels Computertechnologie verstanden. Statt dass der Nutzer die Geschehnisse auf einem Bildschirm verfolgt, wird er wie in eine 3D-Welt gestellt, mit der er interagieren kann. Dabei sollen möglichst viele Sinne stimuliert werden (Sehen, Hören, Berühren, Riechen etc.). Neben der Spiel- und Unterhaltungsbranche wird die VR beispielsweise schon länger bei der Ausbildung von Piloten und Chirurgen eingesetzt.
Wachsende Dynamik
In einem «Research Alert» vom Februar 2016 erwartete die Credit Suisse, dass die VR langsam aber stetig an Dynamik gewinnt. Zwar wird kurzfristig nicht mit substanziellen Umsatzsteigerungen gerechnet, was sich aber in den nächsten drei bis fünf Jahren ändern könnte. Die VR dürfte nicht zuletzt aufgrund einer wachsenden Basis an mobilen VR-Applikationen an Schwung gewinnen. Mit Facebook, Alphabet, und Apple sind in den Jahren 2014 und 2015 drei Technologieschwergewichte durch Übernahmen in den VR-Markt vorgestossen. Das dürfte beim VR-Durchbruch helfen. Marktbeobachter glauben, dass der Markt für VR-Hardware und VR-Software die Grösse des aktuellen Smartphone-Marktes (USD 600-700 Mrd.) erreichen wird.
«Technologieschwergewichte dürften beim VR-Durchbruch helfen.»
Wie schnell der Massenmarkt reif ist für die Aufnahme von VR-Applikationen, ist offen, weil die Preise für die Applikationen anfänglich hoch sein dürften. Dank technologischer Fortschritte ist aber absehbar, dass sich die Preise nach unten orientieren dürften. Credit Suisse Research schätzt, dass der VR-Markt bis 2020 Umsätze von mehreren Milliarden US-Dollar erreicht.
Aktiv verwalteter VR-Index
Der Credit Suisse Virtual Reality Index umfasst 10-30 normalerweise gleichgewichtete Aktien, welche vom potenziellen Wachstum im Bereich der virtuellen, gemischten und erweiterten Realität profitieren könnten. Basierend auf Empfehlungen des CS Research wird der Index mindestens einmal im Quartal angepasst. Die aktuelle Zusammensetzung wird nicht veröffentlicht, kann aber bei der CS angefragt werden. Die von den Unternehmen ausgeschütteten Dividenden werden abzüglich Steuern in den Index reinvestiert. Die Index-Berechnungsgebühren erscheinen mit 1,4% p.a. eher hoch. Thomas Schmidlin, Managing Director bei der Credit Suisse, sagt dazu: «Die Kosten für ein aktiv verwaltetes Zertifikat sind wesentlich höher als für ein statisches Zertifikat. Im Vergleich zu einem statischen Zertifikat wird hier die Basketzusammensetzung regelmässig überprüft und falls nötig umgehend angepasst. Ebenfalls zu berücksichtigen sind die höheren Infrastruktur- sowie Indexberechnungskosten.» Mit OEVRCS bietet die CS einen in US-Dollar denominierten Tracker auf den Index an. Aufgrund der fehlenden Währungsabsicherungen sind die Fremdwährungseinflüsse beim Investmententscheid mitzuberücksichtigen.