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payoff Trading Desk

Remy Cointreau: Auf der Jagd nach Rendite

23.06.2021 3 Min.
  • Christian Ingerl

Der französische Spirituosenhersteller möchte in Zukunft noch profitabler werden. Ein Umstand, welcher der Aktie in die Hände spielen könnte.

Allerorts fallen derzeit die Inzidenzen und mit ihnen die Einschränkungen. Vor allem die Gastronomie meldet sich wieder zurück: Hier in der Schweiz dürfen seit wenigen Tagen auch Clubs und Discos ihre Türen öffnen. Das dürfte auch den Spirituosenhersteller Remy Cointreau freuen, denn damit sollte auch die Nachfrage nach seinen Marken wie Cointreau, Metaxa, Mount Gay und Remy Martin zunehmen.

Besser als erwartet

Die Franzosen möchten aber nicht nur möglichst viel ihrer hochprozentigen Getränke verkaufen, sondern vor allem die hochprofitablen Premium-Tropfen an den Mann oder die Frau bringen. Dass die Strategie funktioniert, zeigt sich in dem jüngsten Zahlenwerk. So konnte Remy im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 (31. März) nach dem Corona-Einbruch seine Rendite wieder deutlich steigern. Der Betriebgewinn zog aufgrund einer Erholung der Nachfrage nach seinem Premium-Cognac in China und USA sowie eine strikte Kostenkontrolle um 13% auf EUR 236.1 Mio. an und übertraf die Analystenerwartungen. Diese hatten lediglich 10% auf dem Zettel. Die operative Marge nahm auf 23.4% zu und lag damit in der Nähe des Rekordhochs.

Nachhaltiges profitables Wachstum

Vorstandschef Eric Vallat blickt auch zuversichtlich nach vorne. Er sprach bei der Zahlenvorlage von einem «ausgezeichneten» Start in das neue Geschäftsjahr. «2021/22 wird ein starkes Jahr des Wachstums und der Investitionen sein und wir sind auf dem richtigen Weg, unsere Vision für 2030 zu erreichen», gibt sich der Manager hoffnungsvoll. Vallat rechnet mit einem organischen Umsatz- und Gewinnwachstum im mittleren Zehnerbereich und bis 2030 soll die operative Rendite auf stolze 33 Prozent zulegen. Darüber hinaus bekräftige das Unternehmen das Ziel, ein «globaler Marktführer in aussergewöhnlichen Spirituosen» zu werden und gleichzeitig ein Geschäftsmodell aufzubauen, das stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.

Licht und Schatten

Die Aktie reagierte gemischt auf die neuen Nachrichten aus dem Haus des französischen Wein- und Spirituosenherstellers. Zuerst der Ausbruch nach oben, dann ein Kursrutsch und anschliessend wieder eine Erholung in Richtung Rekordhoch. Der Grund für die kurzfristig hohe Volatilität liegt an den anstehenden hohen Investitionen, die das Wachstum vorübergehend ausbremsen. Analysten hatten nämlich im Schnitt mit einer operativen Gewinnsteigerung von 22.1% im laufenden Jahr gerechnet, also etwas mehr, als CEO Vallat derzeit in Aussicht stellt. Geht aber der Plan von Remy auf, dann sollten die auf mittlere Sicht starken Renditeaussichten überwiegen.

Anlagefazit

Die Remy-Aktie hat die Enttäuschung bezüglich ihres kurzfristigen Ausblicks gut weggesteckt. Das macht Mut, dass der Titel schon bald wieder sein Allzeithoch ins Visier nimmt. Aktuell notiert der Kurs noch rund 4% unter dem Niveau. Mit dem Knock-Out Call Warrant (ISIN DE000CL2FL63) lässt sich gehebelt darauf setzen, dass der Kurs den Rücksetzer vollständig ausmerzt. Wer lieber langfristig an den Wachstumschancen des Unternehmens partizipieren möchte, sollte dagegen die Aktie wählen. Der Stopp würde knapp unter der horizontalen Unterstützung bei EUR 140 Sinn machen.

 

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