Zurück
payoff Trading Desk

Renault: Auf Crash-Kurs

22.11.2019 3 Min.
  • Christian Ingerl

Die Geschäfte des französischen Autobauers brechen derzeit ebenso weg wie der Aktienkurs. Eine schnelle Wende ist nicht in Sicht.

Mit starken Absatzzahlen macht die Autobranche derzeit auf sich aufmerksam. Im Oktober kamen in der EU rund 1.2 Mio. Neuwagen auf die Strasse, 8.7% mehr als vor einem Jahr. Laut des europäischen Branchenverbands ACEA war es der höchste Oktober-Absatz seit 2009. Auf das Jahr hochgerechnet befindet sich der Sektor aber immer noch im Minus: EU-weit schrumpften die Verkaufzahlen seit Silvester um 0.7% auf knapp 13 Mio. Fahrzeuge.

Im Rückwärtsgang

Rote Vorzeichen dominieren auch den Kursverlauf von Renault. Die Aktie des französischen Autoherstellers verlor rund ein Fünftel seit Jahresbeginn. Nicht ohne Grund: Bereits zwei Mal rückte Renault in den vergangenen Monaten von seinen Zielen ab. Eine Warnung davon musste die neue Vorstandsvorsitzende Clotilde Delbos aussprechen, nachdem sie erst wenige Tage im Amt war. Im Detail ging das folgendermassen vonstatten: Zuerst senkte Renault im Juli seinen Ausblick aufgrund der mauen Autokonjunktur auf einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Jetzt wird mit einem Rückgang zwischen 3% und 4% gerechnet. Auf der Gewinnseite soll es noch deutlich schneller nach unten gehen. Anstatt der bisher erwarteten Umsatzrendite von 6% stehen nun lediglich 5% auf der Agenda. Selbst die mittelfristigen Ziele werden derzeit überprüft und möglicherweise auch schon bald angepasst.

Damit sind die schlechten Nachrichten noch nicht zu Ende. Neben dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und der kapitalintensiven Umstellung auf das «Auto der Zukunft» droht auch noch die Kooperation mit Nissan zu platzen. Zuletzt hatte sich das Verhältnis zum langjährigen Allianzpartner nämlich klar verschlechtert. «Die Verzahnung der beiden Unternehmen ist schon recht weit fortgeschritten, eine Stand-Alone-Lösung wäre für beide Seiten sehr kostspielig», warnt Auto-Analyst Frank Schwope von der Nord LB.

Nachhaltiger Abwärtstrend

Die Unsicherheiten sind also hoch und so wundert es nicht, dass die Renault-Aktie in diesem Jahr eine Vollbremsung hinlegte. Allerdings dauert die Abwärtsfahrt des französischen Blue Chips schon länger. Auf Sicht von drei Jahren türmen sich die Kursverluste auf über 40% auf. Aktuell scheint auch kein Boden in Sicht. Erst im Bereich von EUR 40 lässt sich eine horizontale Unterstützung aus dem Jahr 2012 ausmachen.

Anlagelösungen

Anleger, die den negativen Trend spielen möchten, können sich mit dem Faktor-Zertifikat (Valor: 49589574) von der Commerzbank auf die Short-Seite stellen. Das Produkt bietet einen konstanten Multiplikator von 4 und profitiert damit an sinkenden Kursen der Renault-Aktie überproportional. Wer davon ausgeht, dass der französische Standard-Titel allmählich einen Boden findet, kann den Barrier Reverse Convertible der Bank Vontobel RRNABV mit einer Laufzeit bis November 2020 ins Auge fassen. Das Produkt stellt eine Renditechance von 13.2% p.a. in Aussicht. Die Barriere befindet sich bei EUR 31.56 – ein Puffer von 28.4%.

 

Weitere News aus der Rubrik

Unsere Rubriken