Rendite mit Freizeit und Reisen

• Jürgen Kob
  

«Reisen bildet – Kapital». So machte die Deutsche Bank Mitte der 1990er-Jahre in deutschen Zeitungen auf sich aufmerksam. Hier ging es jedoch nicht um vermeintlich schöne Reiseerlebnisse, sondern man versuchte, Anleger mit deren Kapital – aus bekannten Gründen – nach Luxemburg zu locken. Heute hingegen stehen die Chancen sehr gut, dass Anleger mit einem Engagement im Bereich «Reisen und Freizeit» überdurchschnittlich hohe Erträge bzw. Kapital erzielen können. Trotz weltweiter Spannungen feiert die Freizeit- und Reisebranche fast jährlich neue Rekorde. TUI beispielsweise bestätigte diesen August einen weiteren EBITA-Anstieg von mindestens 10% sowie die Prognose eines nachhaltigen und langfristigen Wachstums.

«Weder Terror noch Unwetter konnten der Reisebranche bisher gross schaden.»

Terrorgefahr, politische Unsicherheiten wie z.B. in der Türkei oder heftige Unwetterschäden haben anscheinend kaum langfristige negative Auswirkungen auf die Reisebranche. Besonders wachstumsstark in dem Segment zeigen sich die Kreuzfahrtanbieter. Diese Branche ist übrigens schon lange nicht mehr nur ein Thema für ältere Menschen, sondern begeistert inzwischen alle Altersgruppen. Einer der Gründe für die positive Indexentwicklung liegt im aktuellen Niedrigzinsumfeld. Mangels sicherer und attraktiver Anlagealternativen gibt man dann eben mit seiner Familie einfach mehr Geld für die Ferien aus. Gemäss einer aktuellen Untersuchung von statista sind allein von 2016 auf 2017 z.B. in Deutschland die durchschnittlichen Ferienausgaben um 10% von EUR 2’148 auf EUR 2’313 gestiegen!

Umsetzung des Themas mit einem ETF

Blackrock/iShares hat mit dem SXTPEX-ETF auf den iShares STOXX Europe 600 Travel & Leisure bereits vor 15 Jahren für interessierte Anleger die Möglichkeit geschaffen, an diesem positiven Trend zu partizipieren. Seit der Auflage am 08. Juli 2002 beschert der ETF seinen Anlegern jährlich ein Kursplus von erfreulichen 6.5%. Der Fonds notiert in Euro. Im Index finden sich bekannte Titel wie Ryanair (7%), Carnival (7%), Intercontinental (6%), Accor (6%), TUI (5%) oder Lufthansa (4%). Allerdings ist die englische Compass Group mit etwa 20% eindeutig die grösste Position im Index und könnte somit ein Klumpenrisiko darstellen. Ebenfalls ist zu erwähnen, dass knapp über die Hälfte der Titel aus Grossbritannien stammt und sogar etwa 70% der Titel in GBP notieren. Der Anleger sollte dieses hohe Pfund-Exposure deshalb stets im Hinterkopf behalten, denn eine EUR-Währungsabsicherung gibt es nicht. Auf ein aktives Management wurde verzichtet, jedoch erfolgt eine vierteljährliche Anpassung bzw. Neugewichtung auf Basis des verfügbaren Free-Float. Grundsätzlich erfolgt mindestens eine Dividendenausschüttung im Jahr. Die Gesamtkostenquote beläuft sich auf faire 0.46%. Für Anleger, die den obigen Slogan beherzigen und sich einige Anteile des SXTPEX-ETF von Blackrock ins Depot legen, bestehen somit gute Chancen, zukünftig attraktive – und legale – Gewinne zu erzielen. Die können dann direkt in die nächste Kreuzfahrt investiert werden. Man gönnt sich ja sonst nichts.