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payoff Trading Desk

Richemont: Gefährliches Terrain

13.09.2018 3 Min.
  • Daniel Manser

Licht und Schatten wechseln sich in der Luxusgüterbranche derzeit ab. Das bekommt auch Richemont zu spüren. Die Aktie steht kurz vor einem starken bearishen Signal.

In der Luxusbranche geht es derzeit heiss her: Auf der einen Seite der jüngste Absturz der Swatch-Aktie durch die Rückstufung der UBS, welche auch Konkurrent Richemont mit in die Tiefe riss. Auf der anderen Seite stehen allerdings starke Geschäftszahlen. So hat beispielsweise die französische Hermès, die für ihre Seidentücher und Kelly- und Birkin-Taschen bekannt ist, den Jahresüberschuss in den ersten sechs Monaten um 17% steigern können und damit die Erwartungen klar übertroffen.  

Besser als erwartet

Etwas besser fiel auch der Zwischenbericht bei Richemont aus. Das Unternehmen erlöste in den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 (31.03.) 22% mehr. Die hohe Steigerungsrate war vor allem akquisitionsbedingt durch die Übernahmen der italienischen Yoox Net-a-Porter im Mai und kurz darauf Watchfinder. Analysten hatten Richemont nur ein geringeres Wachstum zugetraut. Ohne Berücksichtigung der Zukäufe lag das Umsatzplus bei 7%, organisch bei 10% im Vergleich zum Vorjahr. Auch hier hatte der Markt im Durchschnitt mit 9% weniger auf dem Zettel.

Herausragend entwickelten sich weiterhin die Schmuckmarken wie Cartier. In diesem Bereich verzeichnete Richemont ein Wachstum von 14%. Aus regionaler Sicht stach das Geschäft in Hongkong, Südkorea und Macau heraus, das organisch zweistellig zulegte. Zum Gewinn machte der Luxusgüterkonzern wie gewohnt keine Aussage, diese erfolgt erst bei der Vorlage des Halbjahresberichts am 9. November. Allerdings sind damit die News aus dem Hause Richemont noch nicht zu Ende. Nebst den Umsatzzahlen kündigte Richemont einen Wechsel an der Unternehmensspitze an. Der bisherige operative Chef (COO) Jérôme Lambert übernimmt ab sofort die Geschäftsleitung der Gruppe.

Doppeltes Risiko

Während operativ die Geschäfte laufen, kommt die Richemont-Aktie an der Börse nicht voran. Seit mehr als einen Jahr fährt der SMI-Titel einen Zick-Zack-Kurs und steht auf Jahressicht sogar mehr als 7% in den Miesen. Erschwerend kommt aktuell hinzu, dass der Kurs mittlerweile dem Jahrestief bei CHF 80.42 von Anfang März gefährliche nahe gekommen ist. In diesem Bereich befindet sich eine horizontale Unterstützung, die bis ins vergangene Jahr zurückreicht.

Daneben droht der Chart gerade ein Todeskreuz auszubilden. Der gleitende Durchschnitt der vergangenen 100 Handelstage steht kurz davor, die 200-Tage-Linie von oben nach unten zu durchschneiden. Diese Formation in Kombination mit dem Bruch des horizontalen Supports wäre ein starkes bearisches Signal.

Anlagelösungen

Für den Fall, dass die Unterstützung nicht hält, wäre der Put Warrant CFRBHZ der ZKB das richtige Produkt. Der Strike befindet sich bei CHF 80, die Laufzeit endet am 21. Dezember 2018. Sollte Richemont dagegen seinen Seitwärtskurs fortsetzen, würde sich mit dem Barrier Reverse Convertible RCFAPV der Bank Vontobel eine Rendite von 7.0% p.a. erzielen lassen. Das Produkt gewährt dem Basiswert auf der Unterseite auch gebührend Freilauf. Die Barriere befindet sich bei CHF 62.79. Daraus ergibt sich ein Risikopuffer von aktuell 22.5%. Am 9. August 2019 wird der BRC fällig.

 

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