Russland: Der Bär tanzt wieder
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Martin Raab
Investitionen in Schwellenländer haftet gemeinhin ein hohes Risiko an. Das ist auch bei Russland so. Doch aktuell stehen die Zeichen in dem Emerging-Markets-Land auf Wachstum, was letztendlich eine aussichtsreiche Anlagechance eröffnen könnte.
Symbolisch steht der Bär für die Stärke von Russland. Allerdings war diese zuletzt nicht sonderlich ausgeprägt. Die Kombination aus fallender Ölpreis sowie westlichen Sanktionen aufgrund der Krim-Annexion stürzten das Land 2015 in eine Rezession. Synchron mit nach unten ging es mit den Aktienkursen. Zwischen Mitte 2014 und Anfang 2016 halbierte sich der Leitindex RTX.
Neubelebung eines Schwellenlandes
Nun aber stehen die Zeichen wieder auf ein Comeback – und das in zweifacher Hinsicht. Zum einen dürfte das Konjunkturtal durchschritten worden sein. 2016 schrumpfte das BIP lediglich noch um 0.2%. Die Tendenz zeigt dabei klar nach oben, im vierten Quartal kehrte die Wirtschaft sogar wieder auf den Wachstumspfad zurück. Zum anderen haben sich die Kurse auf dem Moskauer Finanzplatz wieder beruhigt. Auf Sicht von 12 Monaten konnte der Leitindex sogar um 14% zulegen.
Aktuell befindet sich der RTX nach dem dynamischen Umkehrschwung im Konsolidierungsmodus. Erneut politische Differenzen mit dem Westen, dieses Mal herrschen unterschiedliche Ansichten bezüglich dem Krieg in Syrien, haben Investoren zuletzt wieder vorsichtiger werden lassen. Doch wie heisst es so schön: «Politische Börsen haben kurze Beine». So könnte schon bald wieder die verbesserte wirtschaftliche Lage des Landes in den Vordergrund rücken. Jüngst hob sogar die Ratingagentur S&P den Ausblick für die Kreditwürdigkeit des Emerging-Markes-Landes auf «positiv» von «stabil». Die US-Gesellschaft geht davon aus, dass Russland nach rund zweijähriger Rezession bis 2020 im Schnitt um etwa 1.7% wachsen wird.
Auch der IWF zeigt sich positiv und hob seine Prognose für das Wachstum von 1.1% auf 1.4% Prozent im neuen World Economic Outlook vom 18. April an. Damit liegt der IWF im Zielbereich der Russischen Notenbank CBR. Diese kann mit Zinssenkungen das Wachstum weiterhin zusätzlich unterstützen. Stand der Leitsatz Anfang 2015 noch bei 17 Prozent, beträgt die Rate mittlerweile «nur» noch 9.75%. Positive Inflations- und Wirtschaftsdaten geben der CBR weiteren Spielraum. Sinkende Zinsen wirken sich in der Regel auch abwertend auf die Landeswährung aus. Eine derartige ist von Kreml sicherlich nicht ungewünscht, denn ein günstiger Rubel macht die russischen Exporte preislich wettbewerbsfähiger.
Riskante, aber auch chancenreiche Depotbeimischung
Rund 60% ging der RTX zwischen 2013 und 2016 in die Knie. Doch die Abwärtsfahrt konnte der Index mit seiner jüngsten Wende durchbrechen. Anfang dieses Jahres gelang den russischen Blue Chips sogar ein 2-Jahreshoch. Seither befindet sich der RTX in einer Verschnaufpause, welche im Bereich von 1’450 Punkten ihren Boden gefunden hat. In diesem Bereich befindet sich auch die 200-Tagelinie. Der steigende Durchschnitt dient als solide Unterstützung.
Mutige Anleger können ihr Portfolio mit einem Investment auf den russischen Aktienmarkt aufpeppen. Möglich ist dies mit dem Tracker CRTXI auf den RTX von der UBS. Das laufzeitunbegrenzte Produkt spiegelt die Performance des Index 1:1 wider.