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payoff Trading Desk

RWE: Mit grüner Energie in die Zukunft

24.10.2019 3 Min.
  • Wolfgang Hagl

Der Versorger wendet sich von der konventionellen Stromerzeugung ab und fokussiert sich in Zukunft voll auf regenerative Energiequellen. An der Börse kommen die Pläne gut an. RWE zählt 2019 zu den Top-Performern im DAX.

Von Zeit zu Zeit sind Unternehmen dazu gezwungen, sich neu zu erfinden. In einer solchen Phase befindet sich RWE. Mit dem Entscheid, aus der Atomenergie auszusteigen, hatte die deutsche Bundesregierung bei dem Versorger Mitte 2011 in gewisser Weise den Stecker gezogen. Gut acht Jahre später präsentierte CEO Rolf Martin Schmitz die «neue RWE». Während sich der traditionsreiche Konzern von den fossilen Energieträgern verabschiedet, gehört die Zukunft der Wind- und Sonnenenergie sowie leistungsstarken Speichertechnologien. «Bis 2040 wird unser Unternehmen klimaneutral sein», kündigt Schmitz Ende September an.

Auf dem Weg dorthin setzt RWE zunächst eine gigantische Transaktion um. Die Essener tauschen mit E.ON Unternehmenswerte in einem Gesamtvolumen von EUR 40 Mrd. Im Fokus des Deals steht die bisherige RWE-Tochter Innogy. Deren Vertriebs- und Netzgeschäft geht an E.ON, während RWE die Ökostromsparte sowie die entsprechenden Aktivitäten von E.ON übernimmt. Gleichzeitig erhält das Unternehmen eine Beteiligung von 17% an dem ebenfalls im DAX vertretenen Konkurrenten.

Die laufende Transformation möchte RWE mit massiven Investitionen forcieren. Jahr für Jahr sollen netto rund EUR 1.5 Mrd. in den Ausbau des Geschäfts mit erneuerbarer Energie und Speicher fliessen. Aus regionaler Sicht liegt der Fokus auf Europa sowie den USA. Mit den geplanten Investitionen möchte das Management die eigene Position festigen und ausbauen. Nach eigenen Angabe ist RWE bei der Offshore-Windkraft schon jetzt die globale Nummer 2 und nimmt im bei den regenerativen Energien insgesamt in Europa den 3. Platz ein.

An der Börse kommt die Strategie gut an. Als der CEO sie am 30. September vorstellte, kletterte die RWE-Aktie auf ein 5-Jahres-Hoch. Obwohl der DAX-Titel seither etwas korrigiert hat, zeigt die 2019er-Zwischenbilanz noch immer ein stattliches Plus von 43%. Lediglich Adidas und MTU Aero Engines schneiden im deutschen Leitindex besser ab. Analysten trauen RWE weitere Kursgewinne zu. Beispielsweise hat die Commerzbank das Rating zuletzt von «Hold» auf «Buy» erhöht. In der betreffenden Studie bezeichnet das Institut den Versorger als «Green hedge». Angeschoben von der jüngsten Transaktion erwarten die Analysten bis 2021 ein Gewinnwachstum von annähernd 40%.

Anlagekonklusion:

Wegen der globalen Debatte um die richtigen Antworten auf den Klimawandel dürfte RWE das Momentum weiterhin auf seiner Seite haben. Kurzfristig betrachtet sieht es danach aus, als könnte der Large Cap die jüngste Konsolidierungsphase abschliessen. Spekulative Anleger können mit dem Call-Warrant RWELJB darauf setzen, dass die Aufwärtsfahrt von RWE weitergeht. Mit einem Strike von EUR 28.00 bewegt sich das im kommenden März fällige Papier am Geld. Vor wenigen Wochen hat die Bank Vontobel den Barrier Reverse Convertible RRWAAV emittiert. Sofern RWE in den kommenden 12 Monaten nicht auf oder unter die Barriere von EUR 19.73 zurückfällt, wirft das Produkt eine Rendite von 6.9% p.a. ab.

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