Schweiz: Gleichgewichtung bringt Vorteile
-
Martin Raab
Das Schwergewichtstrio aus Nestlè, Novartis und Roche bremst den SMI derzeit aus. Der Solactive Equal-Weight Index schaltet dieses Klumpenrisiko aus und bietet eine clevere Anlagealternative.
Die Schweiz ist in Feierlaune: Die Nati hat bei der Fussball-WM den Einzug in das Achtelfinale geschafft, Papst Franziskus besuchte kürzlich Genf und der heimische Leitindex Swiss Market Index (SMI) feiert seinen 30. Geburtstag. Am 30. Juni 1988 wurde der Gradmesser ins Leben gerufen und deckt heute rund 80 Prozent des Gesamtkapitals des Schweizer Aktienmarktes ab.
Von Partystimmung ist auf dem Parkett allerdings nichts zu spüren. Das erste Halbjahr 2018 ist rum und der SMI steht tief in den Miesen. Rund ein Zehntel verlor der Index seit Silvester. Damit schnitten die heimischen Blue Chips deutlich schlechter ab als andere wichtige Barometer wie der DAX, S&P 500 oder Nikkei 225. Die 30-Jahres-Bilanz sieht dagegen deutlich besser aus: Ausgehend vom Startwert bei 1’500 Punkten kletterte der SMI 537 Prozent auf das bisherige Allzeithoch vom 5. Januar 2018 bei 9’558 Punkten empor. Von dieser Bestmarke hat sich der Index aber inzwischen wieder um 11.5% entfernt.
Schicksalhaftes Trio
Einen grossen Beitrag an der aktuellen Rückwärtsfahrt liefern die drei Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche. Zwar hat die Börsebetreiberin zuletzt versucht, das Klumpenrisiko einzudämmen. Die SIX begrenzt das Gewicht der grössten Mitglieder auf 18 Prozent. Allerdings vereinen die drei Konzerne zusammen immer noch ein Gewicht von rund 55% auf sich. In den ersten sechs Monaten haben sich die Papiere der Dickschiffe allesamt um mehr als 10% verbilligt.
Dieser Klumpenbildung können Anleger mit dem neuartigen Solactive Swiss Equal-Weight Index entgehen. Dieser Gradmesser hat einige Vorteile gegenüber dem SMI, allen voran den Gleichgewichtungsansatz. Quartalsweise wird die Gewichtung der Mitglieder zurückgesetzt. Dies ist aber nicht alles. Bei der vierteljährigen Inspektion kommt auch die Zusammensetzung auf den Prüfstand. Letzteres erfolgt beim SMI planmässig nur einmal pro Jahr. Das kann zu Unterschieden führen. So wurden die letzten Änderungen im SMI, die Aufnahme von Swiss Life, Lonza und Sika, beim Solactive Swiss Equal-Weight Index deutlich früher vollzogen. Auch aktuell ist der potenzielle Aufsteiger in die erste Börsenliga, die Partners Group, in dem Strategie-Barometer von Solactive bereits enthalten. Der Titel schlug sich dieses Jahr mit einem Kursanstieg von 8.9% deutlich besser als der Gesamtmarkt.
Einen Schritt voraus
Die schnelleren Wechsel sowie die Gleichgewichtung bringen auch den Solactive Equal-Weight Index gegenüber dem SMI kurz- wie auch mittelfristig in Führung. In der ersten Börsenhälfte schaffte der innovative Indexansatz eine Outperformance gegenüber dem Schweizer Leitindex um 3.5%. Auf Sicht von fünf Jahren ist der Abstand mit rund 14% sogar noch deutlich grösser.
Anlagelösung
Der Solactive Equal-Weight Index stellt eine interessante Alternative dar, um sich den Schweizer Aktienmarkt ins Depot zu holen. Mit dem Index-Tracker EQLCH der UBS können Anleger eins zu eins an dem Barometer partizipieren. Die Verwaltungsgebühr beträgt 0,40% p.a. Im Gegenzug werden die ausgeschütteten Netto-Dividenden in der Performanceberechnung des Gradmessers berücksichtigt.