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payoff Opinion Leaders

Schwellenländer sind der Entwicklung voraus

21.12.2023 3 Min.
  • John Malloy
    Portfoliomanager
    Redwheel Global Emerging Markets Strategy

Aller Unkenrufe zum Trotz: Die fundamentalen Argumente für die Schwellenländer sind auch für 2024 nach wie vor intakt.  

Zu Beginn des Jahres 2023 war das Narrativ für die globalen Märkte ganz klar: Die Anleger glaubten, dass die USA in eine Rezession abgleiten würden, während in China ein durch Rachegelüste getriebener Aufschwung zu erwarten sei. Beides ist nicht eingetreten und der Konsens änderte seine Meinung. Viele Anleger glauben nun, dass China das neue Japan ist und eine strukturelle Stagflation bevorsteht. Dagegen sind die USA ein wirtschaftliches Phänomen, von dem erwartet wird, dass es während des gesamten Konjunkturzyklus widerstandsfähig bleibt. Als Folge herrschte die Auffassung, dass ein schwaches Wachstum in China auf andere Schwellenländer und den Rohstoffkomplex übergreift, während ein starker US-Dollar die Schwellenländer zusätzlich unter Druck setzt.

Guten Anzeichen für Schwellenländer

Doch sind die fundamentalen Argumente für die Schwellenländer nach wie vor intakt. Der Konsens wird seine Meinung noch einmal ändern. Mit Blick auf das Jahr 2024 zeichnen sich die Voraussetzungen für eine Erholung der Schwellenländermärkte ab: In China gibt es erste Anzeichen für einen Aufschwung, auch wenn der Markt auf zusätzliche politische Unterstützung wartet. In den USA scheinen die Zinsen nach der jüngsten Zinspause der Fed im November 2023 ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Wir rechnen mit einer Umkehr der Stärke des US-Dollars, was ein gutes Zeichen für die Entwicklung der Schwellenländer ist. In der Zwischenzeit könnte ein abnehmender Angebotsüberhang bei Halbleitern wichtigen technologieexportierenden Märkten wie Taiwan und Südkorea zugutekommen. Und: Das reale BIP-Wachstumsgefälle zwischen Schwellen- und Industrieländern hat während des gesamten Jahres 2023 weiter zugenommen und wir gehen davon aus, dass sich dies auch im kommenden Jahr fortsetzen wird.

Rohstoffnachfrage ist positiv

Die Rohstoffnachfrage ist für viele Schwellenländer von Vorteil und dürfte durch zahlreiche Faktoren wie Reshoring, Verteidigungsausgaben und die Energiewende angetrieben werden. Es ist zu erwarten, dass das Investitionswachstum tendenziell höher ausfallen wird, da sich die Prioritäten der Investoren in Richtung Verteidigungsausgaben und Standortverlagerungen verlagern, was die Nachfrage nach Rohstoffen ankurbeln wird. Überdies sind Netto-Null-Ziele und das Wachstum nachhaltiger Energieprodukte auf der ganzen Welt Treiber der Energiewende. Dies dürfte die Nachfrage nach sogenannten grünen Metallen wie etwa Kupfer, die die Energiewende vorantreiben, erhöhen. 

Abschliessend ist zu erwähnen, dass die Zentralbanken der Schwellenländer die Zinssätze deutlich vor den Zentralbanken der Industrieländer erhöht haben und damit der Entwicklung voraus sind. Dies lässt für das nächste Jahr Spielraum für weitere Zinssenkungen. Eine Ausnahme ist Indien: Die Bewertungen für Indien spielten für die Performance der Schwellenländer eine wichtige Rolle. Sie sind aber überzogen und könnten eine Korrektur erfahren.

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