ShortDAX – wie Phönix aus der Asche

• Dieter Haas
  

Seit der Finanzkrise kannten die Börsen fast nur die Richtung nach oben. Zwischenzeitliche Korrekturen waren von kurzer Dauer und wurden rasch wieder ausgebügelt. Pessimisten, die bspw. via ShortDAX auf sinkende Kurse gesetzt haben, wurden regelmässig abgestraft. Die jüngste Entwicklung lässt die Skeptiker erstmals seit langer Zeit wieder frohlocken. Der jüngste Death Cross beim DAX – 50-Tage-Mittel durchbricht 200-Tage-Mittel von oben – lässt mittelfristig eine Ausweitung der Korrektur erwarten. Die Börsen sind der globalen Wirtschaftsentwicklung viel zu weit enteilt. So gut, wie sie es nach aussen darstellen, läuft die Weltwirtschaft nicht. Eine ausgedehnte Korrektur ist längst überfällig. Unverhofft, kommt oft. Nachdem es bis Ende Januar nicht nach einer solchen ausgesehen hat, scheinen inzwischen die Aktienmärkte von der Realität eingeholt zu werden. 

Wegen der langen Hausse ist die Zahl der Produkte auf Short Indizes, die an der SIX Swiss Exchange gehandelt werden, stark geschrumpft. Als eines der wenigen ETFs verblieb XSDX. Er basiert auf dem ShortDAX, der vereinfacht ausgedrückt, die gegenteilige Kursentwicklung des DAX durchläuft. Steigt der DAX um 1%, dann verliert der ShortDAX im ähnlichen Umfang an Wert und umgekehrt.

Während vor kurzem beim DAX die Ampeln, markttechnisch auf Rot geschaltet haben, sieht das Bild beim ShortDAX so hoffnungsvoll wie seit langem nicht aus. Die Kurse des ShortDAX könnten in den kommenden Monaten bis in den Bereich EUR 2800 bis 3000 Punkte vorrücken. 

Anlagekonklusion:

Für vorsichtige Anleger, die nicht an einen raschen Turnaround des DAX glauben, bietet der ETF XSDX der Deutschen Bank auf den ShortDAX eine risikoarme Partizipation an sinkenden Kursen. Spekulative Anleger setzen auf KO-Put-Warrants wie bspw. den auf Swiss Dots gehandelten 39809099  der Bank Vontobel, dessen Strike bei 13’000 liegt.

 

Quelle: Bloomberg