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payoff Trading Desk

Siemens: Fit für die nächste Generation

19.01.2018 3 Min.
  • Martin Raab

Der deutsche Industrieriese befindet sich gerade in einem zentralen Umbau. Innert dieser Phase könnte es früher als erwartet zum IPO der Gesundheitssparte kommen. Die Siemens-Aktie zeigt bereits Aufwärtsavancen.

«Wir bauen neue Unternehmen» sagte Siemens-Chef Joe Kaeser Mitte Dezember. Was sich gross anhört, ist auch gross gemeint: Der Manager sieht nämlich in klassischen Konglomeraten keine Zukunft mehr. Daher möchte er den Industriekonzern als «Flottenverbund» eigenständiger Gesellschaften führen. Die Weichen dafür wurden mit der separat an der Börse kotierten Windkraftsparte Siemens Gamesa sowie der Fusion der Zug-Sparte mit der französischen Alstom bereits gestellt. «Rückblickend wird keiner mehr fragen, wer was zerschlagen oder neu gebaut hat, sondern nur, ob wir das Unternehmen wettbewerbsfähig gemacht haben für die nächste Generation», so der Vorstand.

Nun steht der nächste Schachzug an: Die Medizintechnik-Sparte Healthineers soll an die Börse gebracht werden. Damit bekommt die Tochter die unternehmerische Flexibilität, um den Wandel in der Healthcare-Industrie zu gestalten. Schätzungen zufolge wird der Markt bis 2021 3% bis 5% pro Jahr wachsen. Healthineers, das Labordiagnostik oder auch Röntgen- und Operationsgeräte anbietet, möchte mittelfristig überproportional um 4% bis 6% zulegen. Von dieser aussichtsreichen Equity-Story sollen nun Investoren überzeugt werden. Als «Zeltli» oben drauf kommen hohe Dividenden. 50% bis 60% des Nettogewinns von Siemens Healthineers sollten ausgeschüttet werden, sagte jüngst Vorstand Michael Sen vor Investoren. Zudem bekräftigte der Manager, dass Siemens die Sparte als Mehrheitsaktionär weiterhin aktiv unterstützen wird.

Die Analysten von Morgan Stanley veranschlagen den Börsenwert der künftigen Siemens Healthineers AG auf EUR 31 Mrd. bis 44 Mrd. Das könnte allerdings erst der Anfang sein. «Wir wollen massiv investieren, um eine Siemens-Gesundheitstechnik zu schaffen, die das Potenzial hat, in 20 bis 30 Jahren größer zu sein als das industrielle Siemens», glaubt CEO Kaeser. Im Geschäftsjahr 2016/17 (30. September) erwirtschaftete das Gesundheitssegment einen Umsatz von EUR 13.8 Mrd., das entspricht einem Konzernanteil von rund einem Sechstel.

Das IPO naht

Offiziell peilt Siemens für das IPO das erste Halbjahr an. Doch Insidern zufolge könnte es schon bald so weit sein. Von einer Emission noch vor Ostern ist die Rede. Dies dürfte allmählich Fantasie in die Siemens-Aktie bringen. Seit mehr als einem Jahr bewegt sich die Aktie im Zick-Zack-Kurs, ohne nennenswerte Fortschritte zu machen. Im kurzfristigen Bild ändert sich dies aber gerade. Seit Silvester lässt sich eine klare Outperformance gegenüber dem DAX feststellen. Mit einem Plus von rund 5% ist die Siemens-Aktie mehr als doppelt so schnell unterwegs wie der Gesamtmarkt. Wird der Barrierebereich zwischen EUR 122/126 überwunden, könnte schnell das Jahreshoch bei EUR 133.50 ins Visier der Bullen geraten.

Anlagelösung

Mit dem Faktor-Zertifikat SI8LCB der Commerzbank können risikofreudige Anlegernaturen gehebelt auf Avancen der Siemens-Aktie spekulieren. Das Produkt ist mit einem konstanten Hebel von 8 sowie einer Endlos-Laufzeit ausgestattet. Doch auch wenn es zu keinem Knock-Out-Ereignis kommen kann, sind überproportionale Verluste für den Fall möglich, dass sich der Basiswert in die falsche Richtung bewegt.

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