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payoff Trading Desk

Sika: Jetzt kommt das «V» auf den Prüfstand

16.04.2020 3 Min.
  • Wolfgang Hagl

Der Bauchemiekonzern läutet in der kommenden Woche die Quartalssaison im SMI ein. Dabei dürfte sich zeigen, auf welchem Fundament der auf den Corona-Ausverkauf folgende Rebound der Sika-Aktie steht.

An der Wall Street hat die «Earnings Season» nach Ostern Fahrt aufgenommen. Hier zu Lande melden sich die Unternehmen ab der kommenden Woche zu Wort. Im SMI macht Sika den Anfang. Am kommenden Dienstag, 21. April, veröffentlicht der Bauchemiekonzern die Umsatzzahlen für das 1. Quartal 2020. Ausserdem findet an diesem Tag die «Geister-Generalversammlung» des Unternehmens statt – wegen Corona ist eine persönliche Teilnahme der Aktionäre nicht möglich.

Unabhängige Stimmrechtsvertreter werden für die Anteilseigner das Votum zu den einzelnen Punkten der Traktandenliste abgeben. Unter anderem schlägt das Management für 2019 ein kräftige Dividendenerhöhung vor. Die Gewinnbeteiligung soll um 12.2% auf CHF 2.30 je Aktie steigen. Am 26. März hat Sika den Termin für die Generalversammlung bestätigt und gleichzeitig die präsenzlose Organisation angekündigt. «Damit ist gewährleistet, dass alle Aktionäre fristgerecht ihre Dividende erhalten», betonte das Management in der Medienmitteilung.

2021 droht die Serie an steigenden Ausschüttungen zu reissen. Bereits die anstehende Zahlenpublikation dürfte zeigen, dass die Krise auf Sika durchschlägt. Die grosse Frage ist, wie stark die Nachfrage nach den Dicht-, Klebe- und Dämpfmaterialen der Zuger unter Druck geraten ist. KeplerCheuvreux geht wegen Covid-19 davon aus, dass Sika für das erste Quartal fallende Umsätze meldet. «Wir sehen ein Risiko, dass das Unternehmen seine Prognose für 2020 fallen lässt», schreibt das Researchhaus in einem Kommentar.

Prognose mit Corona-Vorbehalt

Den aktuellen Ausblick hat der Konzern am 21. Februar mit seinen Rekordzahlen für 2019 publiziert. Forciert durch die jüngsten Akquisitionen sollen die Umsätze in Lokalwährungen 2020 um mehr als ein Zehntel zunehmen. Beim Gewinn stellte Sika zum genannten Zeitpunkt eine überdurchschnittliche Entwicklung in Aussicht. Allerdings nahm das Management bereits Bezug auf die wenig später eskalierende Krise: «Der unbekannte Einfluss des Coronavirus auf die Entwicklung der Endmärkte bleibt als Unsicherheitsfaktor bestehen.»

Während KeplerCheuvreux Sika mit «Hold» einstuft, zählt der SMI-Titel bei Jefferies zu den Top Picks aus dem europäischen Baumaterialensektor. Der Broker erachtet das Gewinnprofil als vergleichsweise Widerstandsfähigkeit. Ausserdem liessen die Analysten bei der Favoritenauswahl die Managementqualität sowie die Robustheit der Bilanz einfliessen. Eine Kaufempfehlung erhält Sika auch von der Citigroup. Die US-Bank weist in einer aktuellen Branchenstudie unter anderem darauf hin, dass dem Konzern der starke Ölpreisrückgang auf der Kostenseite in die Hände spielen dürfte.

Anlagekonklusion:

Trotz der positiven Kommentare stockt die v-förmige Erholung des Large Caps. Damit ist Sika im ersten Anlauf daran gescheitert, auf das Niveau oberhalb der die 200-Tage-Linie zurückzukehren. An einem Ausbruch über den gleitenden Durchschnitt würde der Knock-Out Call OSIKDU überproportional partizipieren. Allerdings erfordert die Wette auf steigende Kurse respektive einen positiven Zwischenbericht einiges an Mut. Wer mit einer Enttäuschung rechnet, findet im ebenfalls von der UBS lancierten Put OSIKBU ein passendes Trading-Instrument. Bei CHF 101.56 liegt die Schutzschwelle des Barrier Reverse Convertibles RSIAOV. Solange Sika nicht auf oder unter diese Marke fällt, wirft das Vontobel-Produkt per Verfall 8.53% p.a. ab.

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