Sinkende Langfrist-Zinsen in den USA!
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Dieter Haas
Der von der US-Notenbank durch ihre vier Leitzinserhöhungen herbeigeführte Renditeanstieg der 10-jährigen US-Treasuries neigt sich dem Ende zu.
Die amerikanische Wirtschaft zeigt Anzeichen der Schwäche, was über kurz oder lang das Ende der Erhöhungen der Leitzinsen der US-Notenbank einläuten dürfte. Der nachlassende Schwung der Wirtschaft hat bereits zu einer Trendumkehr beim US-Dollar geführt. Das Ganze wird beschleunigt durch die diversen Missgeschicke des neuen US-Präsidenten. Die Chancen, dass es über kurz oder lang zu einem Amtsenthebungsverfahren kommen könnte, steigen. Die Russland-Affäre ist längst nicht ausgestanden. Der missglückte Versuch, die Gesundheitsreform von Obama rückgängig zu machen, wirft zudem kein gutes Licht auf die republikanische Partei. Angesichts der Zerrissenheit der Partei scheint das zweite grosse Vorhaben Donald Trumps, eine umfassende Steuerreform aufzugleisen, je länger je mehr eine Fata Morgana.
Vor diesem Hintergrund erstaunt es wenig, dass die 10-jährigen US-Zinsen klare Anzeichen einer sinkenden Tendenz erkennen lassen. Das geht einher mit einem abbröckelnden Dollar und steigenden Edelmetallkursen. Noch befindet sich die Entwicklung in den Anfängen. Sie dürfte sich spätestens ab der zweiten Augusthälfte markant beschleunigen und etliche Experten Lügen strafen, die unverändert von allmählich steigenden Zinsen ausgehen.
Anlagekonklusion
Die Markttechnik bei den 10-jährigen US-Treasuries spricht eine deutliche Sprache. Nach der Euphorie im Anschluss an den Wahlsieg Donald Trumps und dem damit einhergehenden Zinsanstieg, konnte das Mitte Dezember 2016 erreichte Hoch Anfang März nicht übertroffen werden. Seither bröckeln die Zinsen und liegen rund 40 Basispunkten unter ihrem Trump’schen Rekordstand. Offen bleibt das Open Gap vom 11.November. Das dürfte das nächste Kursziel in den kommenden Wochen sein. Es ist somit in einem ersten Schritt mit einem Rückgang der 10-jährigen US-Treasuries unter die Marke von 1,875% (bzw. 18.75 beim Future) zu rechnen. Die anstehenden Zinsgewinne auf US-Obligationen dürften für den Aktienmarkt, zumindest kurzfristig, zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz werden für Investoren aus dem Dollarraum. Alle anderen tun gut daran, bei Investitionen im US-Obligationenmarkt, das Währungsrisiko bis auf weiteres abzusichern.
Für spekulative Anleger war bis vor kurzem das an der SIX kotierte Faktorzertifikat CBLUS5 der Commerzbank eine Anlageoption. Leider ist es inzwischen ausverkauft. Auf Swiss DOTS bietet der Emittent mit 36661847 aber eine Alternative mit einem Faktor von 10. Greifen Sie zu, bevor auch dieses Produkt ausverkauft ist.
Quelle: Bloomberg