SMI: Der Leitindex ist reif für den Ausbruch
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Martin Raab
Schwacher Franken, starke Konjunkturdaten, positive Unternehmenszahlen – dieser Mix sorgt dafür, dass der SMI endlich zum Sprung über den Widerstand bei 9100 Punkten ansetzt.
Jetzt oder nie: So könnte derzeit das Motto am Schweizer Aktienmarkt lauten. Der SMI schickt sich an, den zähen Widerstand im Bereich von 9100 Punkten aus dem Weg zu räumen. Seit mittlerweile drei Monaten stellt sich dieses Areal den 20 Blue Chips in den Weg. Zwischenzeitlich erlebte der Leitindex dabei deutliche Rücksetzer in Richtung 8800 Punkte. Doch jetzt scheinen zusehendes die Bullen das Zepter in die Hand zu nehmen. Bereits vor dem Nationalfeiertag lugte der SMI kurz über die 9100er-Linie. Am gestrigen Donnerstag setzte sich die Klettertour mit einem weiteren Verlaufshoch bei 9142.62 Punkten fort.
Ein zentraler Treiber hinter den jüngsten Avancen ist der Franken. Vor allem gegenüber dem Euro wertete die heimische Valuta zuletzt markant ab. Auf Sicht von einem Monat beträgt das Minus annähernd 4%. Damit bewegt sich der Wechselkurs auf das vor dem «Franken-Schock» geltende Niveau zu. Bekanntlich hatte die SNB Anfang 2015 mit dem Ende des Euro-Mindestkurses einen regelrechten Run auf den Franken ausgelöst. Die jüngste Abwertungswelle kommt vor allem den exportorientierten Unternehmen zupass. Insofern überrascht es nicht, dass Titel wie Lonza, Swatch, Richemont oder Geberit momentan an der Speerspitze des SMI zu finden sind.
Der «Energieschub» von den Währungsmärkten trifft auf den schon jetzt optimistisch nach vorne blickenden Unternehmenssektor. Im Juli legte der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Schweiz um 0.8 Punkte auf 60.9 Zähler zu. Damit lässt das von der Credit Suisse zusammen mit dem Verband procure.ch errechnete Stimmungsbarometer sowohl die Wachstumsschwelle von 50 Punkten als auch den langjährigen Durchschnitt (53.8 Zähler) immer weiter hinter sich. «Der erneute Anstieg des PMI ist insbesondere auf die prall gefüllten Auftragsbücher zurückzuführen», schreiben die Verantwortlichen in einer Medienmitteilung. Insofern dürfen sich die heimischen Unternehmen im weiteren Jahresverlauf auf florierende Geschäfte freuen. Bereits in der laufenden Berichtssaison konnten die Konzerne durchaus überzeugen. Mittlerweile haben mehr als die Hälfte der SMI-Mitglieder ihre Zahlen publiziert. Sie haben die Erwartungen mehrheitlich erfüllt oder sogar übertroffen.
Anlagekonklusion
Alles in allem scheint das Fundament für einen Angriff auf das SMI-Allzeithoch bei 9548.09 Punkten gelegt. Zunächst gilt es freilich, den eingangs skizzierten Widerstand bei 9100 Zählern aus dem Weg zu räumen – wobei die Chancen auf einen Ausbruch nach oben so gut stehen, wie lange nicht. Auf ein bullishes Szenario für den heimischen Leitindex zielt der Long Mini-Future MSMBUV ab. Das Vontobel-Derivat nimmt mit einem Hebel von aktuell 16.6 überproportional an steigenden Kursen teil. Natürlich ist mit Hilfe von strukturierten Produkten auch die 1:1-Partizpation am SMI möglich. Beispielsweise bildet die ZKB den Leitindex über das Tracker-Zertifikat SMIIT seit annähernd 16 Jahren ab. Dabei verzichtet die Kantonalbank auf eine Managementgebühr.