Sonova: Die zweite Chance

• Martin Raab
  

Anfang Mai kam es bei Sonova zu einem gewichtigen Chartsignal: der 100-Tage-Durchschnitt durchkreuzte von unten nach oben die 200-Tage-Linie. Im Fachjargon wird so ein Ereignis «Golden Cross» genannt. Bei einem goldenen Kreuz sind die Chancen auf weitere Kurssteigerungen sehr gross. Das war auch bei dem SMIM-Titel so, er raste auf den höchsten Stand im laufenden Jahr. Allerdings setzte dann eine Konsolidierung ein, die bis heute andauert.

Die eingeleitete Korrektur hat fundamentale Gründe. Und zwar steigt die Konkurrenz, ein Umstand, den Börsianer gar nicht mögen. So gab der schwedische Finanzinvestor EQT jüngst bekannt, den Hörgerätehersteller Sivantos mit dem dänischen Wettbewerber Widex zum drittgrössten Hörgerätehersteller der Welt zu fusionieren. An der Spitze steht aber weiterhin Sonova, gefolgt von der dänischen William Demant.

Starke Bilanz, schwacher Ausblick

Der Zahlenkranz für das Geschäftsjahr 2017/18 (31. März) kann sich derweil sehen lassen. Dank Zukäufen, wie beispielsweise dem Handelsunternehmen Audionova, konnte das Unternehmen den Umsatz um 10.4% auf CHF 2.65 Mrd. steigern. Damit wurden die Analystenerwartungen erfüllt. Ergebnisseitig ging es noch schneller voran. Der Gewinn kletterte um 14.4% auf CHF 407.4 Mio.

Was den Ausblick auf das laufende Jahr angeht, zeigt sich Sonova erst einmal vorsichtig. Erwartet wird ein Erlösplus von 2% bis 4% sowie eine Steigerung des operativen Ergebnisses von 6% bis 9%. Die Prognose liegt damit unter dem mittelfristigen Ziel von 5% bis 7% Umsatzwachstum und einem EBITA-Anstieg von 7% bis 11%. Neben der verstärkten Wettbewerbssituation verweist Sonova auch auf belastende Umstrukturierungen in den USA. Letztlich sorgten die Ziele für eine kleine Enttäuschung am Markt.

Auf der anderen Seite greift der Weltmarktführer aber auch an – vor allem technologisch. So wird Sonova noch im laufenden Geschäftsjahr seine Hörgeräte um neue Funktionen erweitern. Der Wireless-Chips «Sword» ermöglicht eine direkte Konnektivität zu jedem Mobiltelefon sowie die Verbindung zwischen zwei Hörgeräten unter Verwendung einer einzigen Funktechnologie. Dieser Chip soll laut Sonova auch die Grundlage für eine Reihe von innovativen Lösungen in den kommenden Jahren bilden.

Anlagelösungen

Die Sonova-Aktie bildet aktuell einen Bonden im Bereich von CHF 160 aus. Noch ist das Golden Cross nicht aufgelöst und so stehen die Chancen gut, dass der Kurs einen zweiten Anlauf nach oben nimmt. Wer von Kursgewinnen ausgeht, kann mit dem Call Warrant UASOOU der UBS mit einem Hebel von 8.5 an den möglichen Avancen teilnehmen. Anleger, die allerdings mit einem Übergangsjahr bei Sonova rechnen, können den Barrier Reverse Convertbile SAYYJB von Julius Bär in Betracht ziehen. Das Produkt stellt eine Gewinnchance von 7,0 Prozent p.a. in Aussicht, die durch einen Risikopuffer von knapp 22% abgesichert ist. Auf dem Barriere-Niveau war die Aktie zuletzt Anfang 2017.