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payoff Opinion Leaders

Space Economy: Mit voller Schubkraft in die Zukunft

27.03.2023 5 Min.
  • Jérôme Allet
    Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz
    UBS Investment Bank

Private und staatliche Initiativen, technologischer Fortschritt und fallende Kosten für Raketenstarts machen die Weltraumwirtschaft zu einem aussichtsreichen Anlagethema. Im kommenden Jahrzehnt könnte sich dieser Sektor zu einem US-Dollar-Billionen-Markt entwickeln. Ein neuer Börsenindex bietet Investoren einen diversifizierten Zugang in die Space Economy.

Alle knapp 30 Tage zeigt sich der Mond in seiner vollen Pracht. Bei guten Wetterverhältnissen zieht er die Menschen dann mit seinen riesigen Kratern in seinen Bann. Betreten hat den Mond seit mehr als einem halben Jahrhundert niemand mehr. Im Dezember 1972 war die Apollo 17 vor Ort. Geht es nach der NASA, dann soll es bald eine Rückkehr geben. Im Rahmen des Artemis-Programms möchte die US-Weltraumagentur – zusammen mit internationalen Partnern – ein dauerhaftes Basislager auf dem Erdtrabanten einrichten. Ausserdem soll ihn die Raumstation «Lunar Gateway» umkreisen. Diese Infrastruktur ist als ein Zwischenstopp für die wohl bisher grösste Mission des Menschen vorgesehen, die Reise zum Mars.1 Im Rahmen von Artemis I wurde der Mond im vergangenen Jahr bereits von einem unbemannten Raumschiff umkreist. 2024 soll Artemis II starten. Dann wird eine vierköpfige Crew mit auf eine zehntägige Reise gehen und den Mond umrunden. Ihr Flug dient der Vorbereitung von Artemis III – diese Tour sieht eine Landung vor.2

Auf der Startrampe

Derart spektakuläre Missionen sind nach Ansicht von UBS CIO GWM ein Grund dafür, dass die Weltraumwirtschaft auch bei Investoren auf ein hohes Interesse stösst. Die Experten sehen die «Space Economy» an einem Wendepunkt. Bis 2040 könnte es der Wirtschaftszweig weltweit auf die Grösse von einer Billion US-Dollar bringen.3 Zum Vergleich: 2021 betrug das Volumen laut Zahlen der Satellite Industry Association (SIA) 386 Milliarden US-Dollar. Davon entfielen 72 Prozent auf das Geschäft mit kommerziellen Satelliten.4 Gerade hier wird die Technik immer ausgefeilter und ermöglich so neue Applikationen. Gleichzeitig fallen die Kosten für Raketenstarts drastisch. Als weiteren Wachstumstreiber der Space Economy sieht UBS CIO GWM hohe private Investitionen.

In der Tat drängen prominente Milliardäre aus der New Economy sprichwörtlich in die unendlichen Weiten des Alls. Tesla-Mitbegründer und -CEO Elon Musk trägt mit SpaceX und teilweise wiederverwendbaren Trägerraketen zu den fallenden Transportkosten bei. Derweil hat der Amazon-Gründer und frühere -CEO Jeff Bezos viel Kapital in das Raumfahrtunternehmen Blue Origin investiert. Virgin Galactic zählt zum Imperium von Musikproduzent und Airline-Magnat Richard Branson.5 Nach mehreren Verzögerungen möchte die letztgenannte Firma im zweiten Quartal 2023 den Flugbetrieb für Weltraumtouristen aufnehmen. 800 Kunden stehen auf der Warteliste für einen Trip, bei dem sie von der „VSS Unity“ in 80 Kilometer Höhe befördert werden, um dann rund zehn Minuten in der Schwerelosigkeit zu verbringen. Pro Flug verlangt Virgin Galactic 450’000 US-Dollar, ein Drittel davon als Anzahlung.6

Neuer Gradmesser für «Space»-Aktien

Deutlich günstiger ist das Ticket für ein Investment in die Weltraumwirtschaft zu haben. Um Anlegern den Zugang zu öffnen und gleichzeitig die Visibilität des Sektors zu erhöhen, wurde Anfang Jahr der Euronext Helios Space Index lanciert. Der Börsenbetreiber Euronext greift bei diesem Branchenindex auf die Expertise der European Space Agency (ESA) zurück. Die Agentur wählt aus dem riesigen Fundus an börsenkotierten Unternehmen die «Space»-Aktien aus. Sie müssen auf dem alten Kontinent beheimatet sein oder von der europäischen Weltraumpolitik profitieren.

Generell unterscheidet die Indexmethodik zwischen zwei Bereichen. Einerseits kommen Unternehmen aus dem Upstream-Segment für die Aufnahme in Frage. Hierbei handelt es sich um die Entwickler und Hersteller von Raumfahrtsystemen sowie den zugehörigen Trägerraketen. Dienstleister auf dem Boden wie beispielsweise die Programmierer der Software für Basisstationen zählen ebenfalls zur Upstream-Abteilung. Ausserdem sucht der Index im Downstream-Segment nach passenden Aktien. Dort sind überwiegend Kommunikations-, Navigations- und Satellitenunternehmen angesiedelt. Alle Aktien, die es in den Index schaffen, werden nach ihrem Freefloat-Börsenwert gewichtet. Der Anteil einer Komponente ist auf maximal zehn Prozent begrenzt.

Das ganze Spektrum

30 Unternehmen haben es durch den systematischen Auswahlprozess geschafft. Natürlich darf Airbus im Euronext Helios Space Index nicht fehlen. Der Aviation-Konzern ist ein wichtiger Spieler in der europäischen Weltraumwirtschaft. Beispielsweise steht Airbus an der Spitze eines Konsortiums, welches von der ESA mit dem Bau des Europäischen Servicemoduls ESM für die Artemis-Mission beauftragt wurde. Am Standort Bremen läuft die Serienfertigung. Dabei werden insgesamt 22’000 Komponenten in Reinräumen endmontiert. Die ersten beiden ESM wurden bereits an die NASA übergeben.7

Mit von der Partie ist beim neuen Index auch Eutelsat Communications. Vor 30 Jahren hat das aus einer internationalen Organisation hervorgegangene Privatunternehmen den ersten Satelliten gestartet. Heute ist der Konzern mit 34 Erdtrabanten im Orbit unterwegs. Sie werden von TV- und Rundfunkunternehmen genauso genutzt, wie von Telekom- und Internetdienstleistern sowie staatlichen Einrichtungen.8 Die Sattelitentechnik zählt auch zum breiten Tätigkeitsfeld von Qinetiq. Das britische Technologieunternehmen ist ein wichtiger Auftragsnehmer der ESA. Unter anderem liefert Qinetiq Systeme für das Andocken von Raumschiffen, beispielsweise an die geplante Raumstation «Lunar Gatway».9

UBS hat ein Tracker-Zertifikat (Symbol: SPACEU) auf den Euronext Helios Space Index emittiert. Das Partizipationsprodukt bietet Anlegern einen einfachen, kosteneffizienten und diversifizierten Zugang in die Weltraumwirtschaft. Dividenden der im Basiswert enthaltenen Konzerne werden netto in den Index reinvestiert. Die Managementgebühr für das Zertifikat beträgt 0.50 Prozent pro Jahr. Bitte beachten Sie, dass kein Kapitalschutz besteht. Zudem muss – wie immer bei Strukturierten Produkten – das Emittentenrisiko berücksichtigt werden. Mehr Informationen zum Thema «Investieren in Raumfahrtunternehmen» finden Sie auf unserer Webseite.

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Kontakt: Website: keyinvest-ch.ubs.com, E-Mail: keyinvest@ubs.com, Tel. +41 44 239 76 76

Quellen:
1) www.dlr.de/content/de/missionen/artemis-programm.html
2) www.nasa.gov/artemis-1
3) UBS CIO GWM, Space Economy CIO View, 10.01.2023
4) Satellite Industry Association, Medienmitteilung, 29.06.2022
5) UBS CIO GWM, Space Economy Longer Term Investments, 07.09.2022
6) Refinitiv, Medienbericht, 28.02.2023
7) Airbus, Medienmitteilung, 09.02.2023
8) www.eutelsat.com/de/gruppe/uber-eutelsat.html
9) www.qinetiq.com/de-de/blogs/revolutionary-low-impact-docking-solution-ticks-all-of-the-right-boxes

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