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payoff Trading Desk

Spotify: Anleger sollten die Ohren spitzen

25.10.2018 3 Min.
  • Wolfgang Hagl

Die jüngsten Verkaufswelle am Aktienmarkt hat Spotify voll erwischt. Für langfristig orientierte Investoren könnten sich daher eine Einstiegschance bei der Online-Musik-Plattform bieten. Trader positionieren sich mit Blick auf die Quartalszahlen.

Zurück auf Los – mit diesem Bonmot aus dem Brettspielklassiker «Monopoly» lässt sich der jüngste Kursverlauf von Spotify trefflich beschreiben. Knapp 7 Monate nachdem der Musikstreaminganbieter an der New Yorker Börse debütierte, ist die Aktie auf ihr Ausgangsniveau zurückgefallen. Streng genommen notiert sie sogar unter dem ersten, am 3. April festgestellten Kurs von USD 165.90. Dabei hatte der Neuling Ende Juli bereits an der Marke von USD 200 angeklopft. Wenige Wochen später näherte sich die Aktie dem Top noch einmal an, ehe sie markant nach unten drehte.

Spotify hat damit die neue Realität an den Aktienmärkten frühzeitig und mit voller Wucht zu spüren bekommen. Typischerweise fliegen Wachstumstitel in der Korrektur besonders schnell aus den Depots. Zumal das schwedische Unternehmen weit davon entfernt ist, schwarze Zahlen zu schreiben. Allein im ersten Semester 2018 stand unterm Strich ein Minus von USD 563 Mio. Allerdings konnte Spotify beim Rohgewinn um mehr als 80% auf USD 612 Mio. zulegen. Was zeigt, dass die vor ziemlich genau 10 Jahren gestartete Plattform operativ auf dem richtigen Weg ist.

Ein Blick in die Nutzerzahlen untermauert diese These. 180 Mio. Menschen waren im 2. Quartal auf monatlicher Basis im Schnitt (Monthly Active User, kurz MAU) auf Spotify aktiv – 30% mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei den zahlenden Premium-Abonnenten verbuchte das Unternehmen sogar ein Wachstum von 40% auf 83 Mio. Für das Jahresende prognostiziert CEO und Mitbegründer Daniel Ek 199 bis 207 Mio. MAU. Derweil sollen 93 bis 97 Mio. Nutzer dafür zahlen, dass sie Musik, Hörspielen und Podcasts werbefrei und wahlweise auch offline lauschen können.

Zunächst allerdings rücken die Ziele für das 3. Quartal in den Fokus. Am 1. November präsentiert Spotify die Zwischenbilanz. Zurück auf den Radar der Investoren könnte die Aktie zudem das geplante IPO von Tencent Music bringen. Anfang Monat hat der chinesische Konkurrent die entsprechenden Unterlagen bei der Börse in New York eingereicht. Allerdings ist angesichts der jüngsten Marktturbulenzen offen, wann die Emission tatsächlich über die Bühne geht. Wie auch immer: Da Spotify mit 9.1% an Tencent Music beteiligt ist, können die Schweden mit einem hohen Buchgewinn rechnen.

Anlagekonklusion:

Für langfristige orientierte Anleger die vom Geschäftsmodell und dem «First Mover»-Status der Schweden überzeugt sind, könnte die Rückkehr zum Anfangsniveau einer Art 2. Chance gleichkommen. So mancher Trader dürfte sich dagegen mit Blick auf den Zahlentermin respektive dem IPO von Tencent Music positionieren. Ein kurzfristiges Engagement auf der Long-Seite ermöglicht der durch Vontobel vor kurzem aufgelegte Call-Warrant WSPGDV. Sollte Spotify weiter nach unten tendieren, wäre der Julius Bär-Put SPOOJB die bessere Wahl.

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