Strategie: 2018 auf Wachstum setzen
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Martin Raab
Seit jeher tobt an den Börsen ein Kampf zwischen Value- und Growth-Anhängern. Aktuell haben die Wachstumssympathisanten die Nase vorne. Der Trend könnte anhalten.
Auf der Suche nach der passenden Anlagestrategie stossen Anleger in der Regel auf zwei Ausrichtungen: Value und Growth. Die beiden Stile haben komplett unterschiedliche Orientierungen, funktionieren je nach Marktphase aber beide. Während die einen mittels Bilanzanalyse Jagd auf unterbewertete Aktien machen, setzen die wachstumsorientierten Anleger auf künftige Umsatz- und Gewinnsteigerungen.
Langfristig hat sich klar der wertorientierte Ansatz bewährt. So bringt es der MSCI World Value Index seit 1974 auf eine jährliche Rendite von 12.0%. Das Growth-Pendant liegt mit einem Ertrag von 9.9% p.a. mit etwas Abstand dahinter. In der jüngsten Vergangenheit konnten die Wachstumstitel allerdings den Spiess umdrehen. Seit der Finanzkrise 2009 kam es in sechs von neun Fällen zu einer Outperformance der Growth-Aktien. Besonders deutlich ist das Gap der beiden Anlagestile im allmählich zu Ende gehenden Jahr 2017. Während der Wachstumswerte-Index 26.8% avancierte, schaffte der Value-Ansatz «nur» ein Plus von 16.3%.
Fortsetzung der positiven Serie
Stellt sich die Frage, wer im Jahr 2018 die Nase vorne haben wird? Es spricht einiges dafür, dass sich die Growth-Strategie auch im neuen Börsenjahr überdurchschnittlich bezahlt machen könnte. Aus konjunktureller Sicht stehen die Ampeln nämlich auf Grün. Der IWF rechnet mit, dass die Erholung der Weltwirtschaft weitergehen wird und hob jüngst seine und Wachstumsprognose auf 3.7% in 2018 an. Für zusätzlich Fantasie sorgt US-Präsident Donald Trump mit seiner Steuerreform, die er noch bis Weihnachten unter Dach und Fach bringen möchte.
Dies ist eine besondere Chance für Europa. Denn zum einen würden Trumps Pläne die Exporte in die USA begünstigen und der europäischen Konjunktur, die bereits auf den Wachstumskurs zurückgefunden hat, weiter antreiben. Zum andern werden auch die Regierungen in hiesigen Breitgraden unter Druck gesetzt, selbst ihre Steuergesetze zu überdenken. Folglich stehen die Chancen gut, dass sich auch die Unternehmensgewinne weiter positiv entwickeln.
Diversifiziert investieren
Nicht nur weltweit, sondern auch in Europa befinden sich die Wachstumsaktien auf Outperformancekurs. So kletterte der EURO STOXX Growth-Index auf Sicht von einem Jahr um 19.5% empor, der EURO STOXX Value-Index liegt rund drei Prozentpunkte dahinter. Anleger können sich diese Strategie kostengünstig und breit diversifiziert mittels eines ETF ins Depot holen. Möglich macht dies zum Beispiel der Exchange Traded Funds (Valor: 2308814) von iShares auf den Euro Total Market Growth Large Index. Das Barometer besteht aus Unternehmen der Eurozone mit Wachstumsmerkmalen, welche eine hohe Marktkapitalisierung aufweisen. Der Track Rekord des Partizipationspapiers kann sich sehen lassen: Allein im laufenden Jahr legte der ETF um 23% zu.