Straumann: Erst durchschnaufen, dann durchstarten

• Martin Raab
  

Das Anleger-Interesse an Straumann ist zuletzt deutlich gestiegen. Noch vor rund drei Wochen musste der Dentalimplantat-Hersteller eine Aktienplatzierung bei Institutionellen Investoren aufgrund unterschiedlicher Kursvorstellungen absagen. «Der Preisabschlag im Zuge der Platzierung spiegle den Wert des neuen und bestehenden Geschäfts und die positive Investorenstimmung nach den Halbjahreszahlen nicht wider», lautete die Erklärung der Firma. Das Statement war scheinbar relativ überzeugend, denn heute stellt sich die Situation anders dar: Straumann platzierte in dieser Woche 432’665 oder 2.7% eigene Aktien zu einem Preis von CHF 600 bei den Profis. Damit ist es dem Konzern gelungen, seine Aktien quasi ohne Discount abzugeben.

Investieren in die Zukunft

Die Investoren sehen also durchaus Potenzial auf dem aktuellen Niveau. Positiv haben sich zuletzt auch Analysten bezüglich der Zukunft des Unternehmens zu Wort  gemeldet. Nach einem starken ersten Halbjahr und verschiedenen Zukäufen stufte beispielsweise Kepler den Mid Cap von «reduce» auf «hold» hoch. Zum einen soll Straumann mit der Übernahme von ClearCorrect Zugang zu einem neuen Markt mit «attraktivem Potenzial und zweistelligem Wachstum» erhalten, zum anderen gehen die Kepler-Analysten davon aus, dass Straumann auch im nächsten Jahrzehnt zweistellig wächst.

Wie Expansion geht, zeigte der Zahnimplantate-Hersteller im ersten Halbjahr. Der Umsatz legte um 18% auf CHF 543 Mio. zu, der Betriebsgewinn kletterte sogar um mehr als ein Fünftel auf CHF 141 Mio. empor. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde daraufhin bestätigt. Um auf Erfolgskurs zu bleiben, investiert Straumann kräftig. Durch die zuletzt angekündigten Zukäufe von ClearCorrect und Dental Wings setzt das Unternehmen zum Beispiel verstärkt auf digitale Technologien, welche ihrer Ansicht nach langfristig die gesamte Zahnmedizin verändern werden. Auch die CHF 260 Mio. aus der jüngsten Aktienplatzierung möchte Straumann in strategische Zukäufe und Investitionen stecken.  

Intakter Aufwärtstrend

«Auf zu neuen Höhen» lautet daher die Devise an der Börse. Der im August vorgelegte Zwischenbericht beendete die kurze Konsolidierungsphase des SMIM-Mitglieds und der Kurs markierte daraufhin neue Rekordstände. Dabei gewann der intakte, langfristige Aufwärtstrend, der seinen Ursprung im Jahr 2013 findet, weiter an Beschleunigung. Die Steigung der Kurve nimmt bereits seit Ende 2016 zu und setzt sich mit der jüngsten Rallye fort. Auch wenn nach der Platzierung erst einmal «Durchschnaufen» für die Aktie auf dem Programm stehen dürfte, sollten die Chancen – technisch wie auch operativ – gut stehen, dass die Straumann-Aktie schon bald wieder durchstarten wird.

Trading- und Anlagelösungen

Mit dem Mini Future FSTMCU von der UBS lässt sich ein positives Szenario in überdurchschnittliche Gewinne verwandeln. Das Produkt hebelt die Kursbewegungen der Straumann-Aktie um das 5.1-fache. Einen allzu grossen Konsolidierungsspielraum überlässt der Mini Future dem Basiswert aber nicht. Das Stop Loss Level befindet sich bei CHF 513.0222 und damit 15% vom aktuellen Kurs entfernt.

Anhänger von Renditeoptimierungsprodukten haben es nach der Kursrallye des Mid Caps schwer, hohe Erträge einzufahren. Gerade noch akzeptabel ist der Barrier Reverse Convertible SAWDJB von Julius Bär. Das Papier stellt eine Rendite von knapp 3% p.a. bei einer Restlaufzeit von 10 Monaten und einem Risikopuffer von rund 29% in Aussicht.