

Swatch: Gefragte Zeitmesser
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Martin Raab
Lange Zeit kannte die Swatch-Aktie nur eine Richtung: Süden. Doch im laufenden Jahr startete der Titel ein Comeback. Sich verbessernde Rahmenbedingungen könnten dem SMI-Mitglied weitere Unterstützung bieten.
Sagenhafte 26% legte die Swatch-Aktie im laufenden Jahr bereits zu. Eine Reihe von positiven News gaben dem Blue Chip zuletzt Auftrieb. Bereits Anfang Februar versprühte Konzernchef Nick Hayek nach einem starken November, Dezember und Januar Optimismus. «In Anbetracht der positiven Entwicklung der letzten drei Monate verspricht 2017 ein Jahr mit gesundem Wachstum zu werden», so der CEO damals.
Im März legte der Manager in einem Interview nach: «Der Jahresanfang hat sehr gute Fortschritte bei den Verkäufen in Lokalwährungen im Bereich Uhren und Schmuck gezeigt.» Besonders die sich verbesserte Situation in Asien machte dem Manager Mut. Auf den wichtigsten Märken haben seinen Angaben zufolge die Marken Breguet, Blancpain, Longines und Swatch in Lokalwährungen ein zweistelliges Wachstum verzeichnet. Mit Blick auf das vergangene Jahr ist dies eine wirklich lobenswerte Entwicklung. 2016 musste der Konzern einen Umsatzrückgang um ein Zehntel verkraften, der Gewinn brach sogar um fast die Hälfte ein.
Comeback am Uhrenmarkt
Im Rückwärtsgang befanden sich im vergangenen Jahr auch die Schweizer Uhrenexporte. Um rund 10% auf CHF 19.4 Mrd. brachen die Ausfuhren ein. Wenn auch der Start ins neue Jahr mit Minuszeichen begann, im März folgte die Wende. Nach 20 Monaten sinkender Exporte legten die Verkäufe ins Ausland erstmals wieder zu. Nach Angaben des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie FH nahmen die Ausfuhren um 7.5% auf CHF 1.59 Mrd. zu. Insbesondere die hohe Nachfrage in Hongkong leitete den Richtungswechsel ein. Aber auch in wichtigen Ländern wie USA, China und Japan zog der Absatz an.
Brachenexperten sind von den neuen Daten angetan. «Die Märzexporte zeigen definitiv in die richtige Richtung», sagte Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Rene Weber von der Bank Vontobel erwartet zwar im April und Mai ein langsameres Wachstum als im März. «Aber das Wachstum dürfte nun anhalten», so der Analyst.
Swatch-Aktie vor dem Ausbruch
Die sich verbessernden Rahmenbedingungen dürften ebenso die Geschäfte des Weltmarktführers weiter anschieben – und folglich auch dessen Aktie. Aktuell kämpft der Swatch-Kurs mit der Barriere bei CHF 400, die vergangenen Oktober einen weiteren Kursaufschwung verhinderte. Sollte der Ausbruch dieses Mal gelingen, liegt das nächste charttechnische Kursziel im Bereich von CHF 430/450. Hier befindet sich ein horizontaler Widerstand aus dem Jahr 2015.
Gewinnen im Schnellgang
Der an dieser Stelle am 17. Februar vorgestellte Call Warrant UHRZJB von Julius Bär auf die Swatch-Aktie hat sich mittlerweile verdoppelt. Wer diesen noch im Depot hat, sollte seinen Stoppkurs nachziehen und Gewinne absichern. Neueinsteiger können einen Blick auf das Faktor-Zertifikat SW8LCB der Commerzbank werfen. Dieses Produkt verfügt über einen hohen Hebel von 8 und würde sich bestens für eine kurzfristige Spekulation auf einen Ausbruch nach oben eignen. In dem Derivat ist kein Knock-Out vorhanden, ebenso wenig ist die Laufzeit begrenzt.