

Swiss DOTS: Roche – Ende der Wachstumsflaute ist absehbar
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Serge Nussbaumer
Chefredaktor
Das Ende der Corona-Sonderkonjunktur sorgte bei dem Pharmariesen für deutliche Bremsspuren – und das sowohl in der Bilanz als auch an der Börse.
Auf dem aktuell gemässigten Niveau könnte es sich nun aber lohnen, einen Blick auf die Genussscheine zu werfen. Mutige Anleger finden auf dem führendem OTC-Marktplatz für Hebelpapiere Swiss DOTS passende Lösungen.
Die letzten Monate waren für Roche an der Börse eher ein Non-Event. Während das SMI-Schwergewicht 2021 noch ein stolzes Plus von 22% ausweisen konnte, verloren die Genussscheine im darauffolgenden Jahr knapp ein Viertel ihres Werts. Und auch 2023 verläuft ganz nach dem Motto «ein Schritt nach vorne, zwei zurück». Die Roche-Anteile können dem positiven Gesamtmarkt bis dato nicht folgen und stecken weiter im roten Bereich fest. Auch wenn der Kurs zuletzt einen Schlenker nach oben machte.
Deutlicher Rückschritt…
Der Reihe nach: Die zuletzt fehlende Investoren-Begeisterung geht mit einer schwächelnden operativen Entwicklung einher. Während beim Höhepunkt von Corona die Covid-19-Produkte von Roche die Kasse klingeln liessen, führte das Ende der Pandemie zu deutlichen Bremsspuren in der Bilanz. Zwar gelang dem Konzern im vergangenen Geschäftsjahr noch ein kleines Erlösplus von währungsbereinigt 2%, auf der Gewinnseite ging es dagegen um 9% nach unten. Auch der Start ins neue Jahr fiel holprig aus. Der Umsatz ging um 3% auf CHF 15.32 Mrd. zurück. Ergebniszahlen werden nur zum Halbjahr veröffentlicht.
…detaillierter Fortschritt
Der Erlösschwund klingt aber nur im ersten Moment bedenklich. Bei genauerer Analyse der Zahlen des Zwischenberichts zeigen sich durchaus auch positive Aspekte. So fiel der Rückgang nicht ganz so stark aus wie von Analysten befürchtet. Und rechnet man die Produkte rund um Corona heraus, sind die Umsätze sowohl im Pharma- als auch im Diagnostikgeschäft kräftig gestiegen. Dies ist unter anderem auf das neue Augenmedikament „Vabysmo“ zurückzuführen. Das vor rund einem Jahr auf den Markt gebrachte Mittel zur Behandlung von Netzhauterkrankungen erlöste satte CHF 432 Mio. und war damit der stärkste Wachstumstreiber im Konzern. Die durchschnittlichen Umsatzschätzungen wurden sogar um mehr als CHF 100 Mio. übertroffen. «Wir sind sehr zufrieden mit der guten und schnellen Akzeptanz in den verschiedenen Märkten weltweit», freut sich CEO Thomas Schinecker, der im März den langjährigen Roche-Chef Severin Schwan beerbte. Aber auch «Ocrevus» gegen Multiple Sklerose, das Blutermedikament «Hemlibra», «Evrysdi» gegen Muskelschwund sowie die Krebs-Immuntherapie «Tecentriq» erfreuen sich einer hohen Nachfrage. Unter dem Strich konnte das Pharmageschäft zwischen Januar und März 9% zulegen. «Einige der wichtigen Wachstumsprodukte übertreffen die Erwartungen», fasst Terence McManus, Portfoliomanager bei Bellevue Asset Management, die Entwicklung zusammen.
Aussichtsreiche Produkte in der PipelineSelbst wenn Roche in diesem Jahr noch die Nachwehen der beendeten Corona-Sonderkonjunktur spürt und für 2023 einen Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich sowie ein sinkendes Ergebnis in Aussicht stellt, dürfte das Ende der Wachstumsflaute näher rücken. Dazu beitragen sollen vor allem neue Produkte im
Pharma-Segment. Allein in den vergangenen 8 Jahren wurden 19 Medikamente auf den Markt gebracht und die Pipeline des Konzerns ist weiterhin prall gefüllt. Gut ein Drittel der aktuell mehr als 150 potenziellen Mittel befinden sich bereits in der klinischen Phase III. Für Musik in der Pipeline sorgen vor allem die Onkologie-Produkte. Roche forscht derzeit an 80 Krebs-Arzneien und 17 reinen Immuntherapien. Letztgenannte neue Tumorbekämpfung wird in der Branche als «Revolution in der Krebsmedizin» gewertet. Das Marktpotenzial ist enorm: Verified Market Research prognostiziert einen Anstieg des globalen Immuntherapiemarkts für Krebs von USD 83.7 Mrd. in 2021 auf USD 306 Mrd. in 2030, das entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von 13.7% p.a.
Aber nicht nur in die Onkologie investiert Roche kräftig, auch andere Bereiche wie zum Beispiel die Nervenkrankheit Multiple Sklerose sind ein Steckenpferd des Konzerns. In diesem Bereich wurde soeben ein weiterer Forschungserfolg erzielt. Das neue Medikament «Fenebrutinib» hat in einer Phase-III-Studie Hirnläsionen bei Menschen mit schubförmiger MS deutlich verringert.
Insgesamt möchte Vorstandschef Schinecker in diesem Jahr mindestens drei weitere neue Mittel auf den Markt bringen. Auch in der Diagnostiksparte, die der 48-jährige Molekularbiologe vor seiner Beförderung leitete, wird eifrig an weiteren Lösungen getüftelt. Ein vielversprechendes Projekt ist ein Bluttest zur Frühdiagnose von Alzheimer, der mit dem US-Pharmakonzern Eli Lilly entwickelt wurde und derzeit erprobt wird. Die daraus gewonnen Studiendaten könnten bereits 2025 für einen Zulassungsantrag in den USA ausreichen.
Die Zeichen stehen auf Rebound
Den operativen Erfolgen könnte schon bald ein Comeback an der Börse folgen. Die Unterstützungszone im Bereich von CHF 260, die auf das Jahr 2019 zurückgeht, hat den monatelangen Kursrückgang gestoppt. Die anschliessende Gegenreaktion führte Roche wieder über den 100-Tage-Durchschnitt zurück. Das nächste Zwischenziel ist der Bereich um CHF 300, wo nicht nur ein horizontaler Widerstand auszumachen ist, sondern sich auch die 200-Tage-Linie befindet. Erst bei einem nachhaltigen Durchbruch rückt das Jahreshoch bei CHF 335.85 ins Visier.
Warum sich die Anlage lohnt
Mutige Anleger nutzen das aktuelle Momentum und wagen einen Long-Trade. Auf Swiss DOTS sind insgesamt 656 Hebel-Produkte auf das SMI-Schwergewicht zu finden, knapp zwei Drittel davon sind auf eine Aufwärtsspekulation ausgerichtet. Ein passendes Produkt ist der Call Warrant (Valor 120945066) von BNP Paribas. Der Strike befindet sich mit CHF 330 knapp am Jahreshoch. Mit einem Hebel von 14.6 lässt sich damit auf eine Klettertour in Richtung Gipfel wetten. Die Laufzeit endet Mitte Dezember.Der Mini-Long (Valor 118848952) ermöglich sogar ein Endlos-Investment. Das Open-End-Papier verfügt über einen Hebel von knapp 7, der Stop-Loss befindet sich bei CHF 249.777268 und lässt dem Basiswert damit knapp 13% Platz auf der Unterseite. Sollte das gestartete Comeback der Roche-Genussscheine scheitern, wäre der Knock-Out Warrant Put (Valor 117498218) mit einem abgeschwächten Hebel von 3.4 und einem Knock-out bei CHF 356.64 das passende Produkt. Vorsicht: Tritt bei einem der erwähnten Produkte ein Knock-out-Ereignis ein, droht der Totalverlust.
