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«Trader’s Idea»: TeamViewer – Zahlreiche «bullishe» Zutaten

08.02.2023 4 Min.
  • Christian Ingerl
    Redaktor

Der Fernwartungssoftware-Hersteller überrascht in vielfacher Hinsicht positiv. Die Aktie zündete daraufhin den Turbo – aber das könnte erst der Anfang sein.

In der Technologiebranche kam es zuletzt zu einer Vielzahl von Enttäuschungen. Die Big Techs Alphabet, Apple, Amazon und auch Microsoft wiesen bei ihrer jüngsten Berichterstattung Schwächen auf, sei es beim zurückliegenden Quartal oder beim Ausblick. Da sind die aktuellen Meldungen von TeamViewer Balsam für die geschundenen Seelen der Tech-Anleger. Sowohl mit der 2022er-Schlussbilanz als auch mit seinen Zielen konnte der Spezialist für Fernwartungssoftware positiv überraschen.

Anhaltende Wachstumsdynamik

Eine besonders starke Entwicklung verzeichneten die Deutschen im Weihnachtsquartal. Von Oktober bis Dezember legte der Umsatz um satte 24% zu. Im Gesamtjahr erreichte TeamViewer immerhin noch ein Plus von 13% auf EUR 565.9 Mio. Angefacht wurde das Wachstum vor allem von dem Geschäft mit den Grosskunden. Bei kleineren und mittelgrossen Abnehmern konnte die Firma mit Preiserhöhungen und dem Verkauf zusätzlicher Software punkten. Auch im neuen Jahr wird sich der dynamische Aufwärtskurs laut Vorstandschef Oliver Steil weiter fortsetzen. Der 51-jährige Manager möchte den Umsatz im Konzern 2023 um 10% bis 14% auf EUR 620 bis 645 Mio. steigern. Damit bleibt das Wachstum auf der Erlösseite relativ konstant.

Beim Gewinn wird TeamViewer im laufenden Jahr kleinere Einbussen hinnehmen müssen. Die bereinigte operative Rendite (Ebitda-Marge) könnte sich leicht von 41% in 2022 auf 40% verringern. Als Grund führt Steil höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung auf. Allerdings könnte die Profitabiliät auf der anderen Seite einen Schub bekommen, den TeamViewer heute noch nicht einplanen möchte. Das Unternehmen wird sich aus dem teuren Trikotsponsoring-Vertrag mit dem britischen Fussball-Club Manchester United so bald wie möglich verabschieden. Zwar rechnet der Vorstandschef nicht vor 2024 mit einem Ausstieg, da sich der Verein erst einen neuen Sponsor suchen muss. Doch sobald sich TeamViewer befreien kann, wird die operative Marge laut Finanzvorstand Michael Wilkens um «mehrere Prozentpunkte» nach oben schnellen.

Perfekte Mischung

Solides Wachstum, ein optimistischer Blick nach vorne und als Sahnehäubchen oben drauf noch die Chance auf einen Renditesprung ist das perfekte Rezept für steigende Kurse. Doch ist TeamViewer mit seinen «bullishen» Zutaten noch nicht am Ende. Der Softwareanbieter hat auch einen erneuten Aktienrückkauf angekündigt. So sollen eigene Anteile in einem Umfang von bis zu EUR 150 Mio. bis zum Jahresende erworben werden, das sind knapp 7% des Grundkapitals. Der Start ist für Mitte Februar geplant.

Von Analystenseite bekam TeamViewer viel Lob. «Der Geschäftsausblick für 2023 liegt beim Umsatz über den Erwartungen und beim operativen Ergebnis (Ebitda) im Rahmen der Erwartungen», lautet beispielsweise das Fazit von Analystin Sherri Malek von der kanadischen Bank RBC fest. Die Expertin geht davon aus, dass die Gewinnerwartungen am Markt nun leicht steigen dürften. Malek stuft das MDAX-Mitglied – auch in Hinblick auf das Aktienrückkaufprogramm – mit «Outperform» und einem Kursziel von EUR 19 ein, das entspricht einem Potenzial von 25%. 

Technisches Kaufsignal

Am Tag der Zahlenvorlage sprang die Aktie bereits prozentual zweistellig nach oben. Damit setzt TeamViewer seine Aufholjagd weiter fort. Der einstige Pandemiegewinner gab in den vergangenen 2 Jahren mehr als die Hälfte seines Wertes ab. Im Zuge der guten operativen Leistungen könnte sich das Blatt aber nun wieder wenden. Und auch charttechnisch kam es jüngsten zu einem ganz besonders optimistischen Signal. Der 100-Tage-Durchschnitt durchkreuzte die 200-Tage-Linie von unten nach oben und erzeugte damit ein «Golden Cross».

Aussichtsreiche Tradingprodukte

Eine kurzfristige Wette auf steigende Kurse lässt sich bestens mit dem auf SwissDOTS kotierten Faktor-Zertifikat (Valor: 120482964) umsetzen. Das Produkt verfügt über einen konstanten Multiplikator von 6 und die Preisstellung ist unabhängig von der Volatilität des Basiswertes. Wer den angestossenen Bullenzug länger reiten möchte, der kann zu dem Mini Future ITMCMZ von der Zürcher Kantonalbank greifen. Der Hebel beträgt 3.1, der Stop-Loss-Level (EUR 10.1130) ist etwas mehr als ein Fünftel vom aktuellen Niveau entfernt.

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