Temenos: Opfer der Börsenbaisse
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Christian Ingerl
Der Spezialist für Bankensoftware kam in der jüngsten Marktkorrektur kräftig unter die Räder. Auf dem aktuellen Niveau könnte der Einstieg lohnen.
Was unterscheidet den Bankensoftwareanbieter Temenos heute von vor drei Monaten? Operativ nichts, das Unternehmen wächst weiterhin in einem erstaunlichen Tempo, die Aufträge flattern den Westschweizern ungebremst ins Haus und Übernahmen sorgen für zusätzliche Fantasie. An der Börse hat sich das Bild dagegen deutlich verändert. Anfang September wurde dem Mid Cap noch ein 2019er-KGV von rund 50 zugestanden, heute sind es – bei unveränderten Wachstumsaussichten – nur noch 34. In Folge dessen haben sich auch rund CHF 4.5 Milliarden an Marktkapitalisierung in Luft aufgelöst.
Unbestritten ist, dass die konjunkturellen Aussichten sich in den vergangenen Monaten eingetrübt haben. Der Handelskrieg zwischen den USA und China drücken ebenso auf die Stimmung wie der Brexit und der Haushaltsstreit mit Italien. Aber Wachstumstreiber wie die zunehmende Digitalisierung sollten Temenos trotz aller politischen Widrigkeiten weiterhin gute Geschäfte bescheren. «Die Ausgaben der Banken für Software steigen, weil die Konkurrenz wächst», veranschaulicht Temenos-Chef David Arnott die aktuellen Marktbedingungen.
Keine Anzeichen von Schwäche
Dass sich das Unternehmen nicht aus dem Tritt bringen lässt, zeigen jüngste Entwicklungen. Im dritten Quartal setzte das Unternehmen seinen Erfolgkurs fort und steigerte den Umsatz um 14%. Noch schneller aufwärts ging es auf der Gewinnseite. Das operative Ergebnis legte innert Jahresfrist um 18% zu. Folglich verbesserte sich auch die Marge um einen Prozentpunkt auf beachtliche 33.5%. Unter dem Strich verdiente Temenos ebenfalls 18% mehr. Mit dem Zahlkranz wurden die Markterwartungen übertroffen. Dem aber nicht genug: CEO Arnott legt auf die Jahresziele noch eine Schippe drauf. Der Umsatz soll um 12% bis 14% vorankommen, das Ebit anstatt USD 255 bis 260 Millionen eine Spanne zwischen USD 262 und 264 Millionen erreichen.
Das Orderbuch füllt sich weiter: Für sein Kernbankensystem T24 hat Temenos diese Woche zwei neue Aufträge an Land gezogen. Zum einen von der tunesischen Banque de l’Habitat, zum anderen von der grössten israelischen Kreditkarten-Firma Isracard. Darüber hinaus gab das Unternehmen noch eine wichtige strategische Akquisition bekannt. Für USD 245 Millionen wurde der US-Konzern Avoka gekauft. Mit Hilfe derer Plattform ist Temenos nun in der Lage, den Kunden eine umfassende Komplettlösung für das digitale Bankgeschäft anzubieten.
Anlagelösungen
Mutige Anleger, die auf einen Rebound der Aktie setzen möchte, können dies mit dem Call Warrant TEMIJB tun. Der Strike des Scheins liegt bei CHF 130, der Hebel beträgt 6.0. Es lassen sich aber auch bereits bei einer Kursberuhigung hohe Gewinne erzielen. Der Barrier Reverse Convertbile SAGMJB von Julius Bär wirft auf Sicht von elf Monaten eine Rendite von 12.9% p.a. ab, sollte der SMIM-Titel bis zum Laufzeitende die Barriere bei CHF 84.70 unversehrt lassen. Dies entspricht einem Risikopuffer von knapp 30%.