Tesla: E-Auto-Pionier auf Zick-Zack-Kurs
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Daniel Manser
Sowohl die Aktie wie auch das operative Geschäft schwanken derzeit kräftig. Ob Tesla auf die Erfolgsspur wechselt, ist zwar noch offen. Doch es lasssen sich auch in einer Seitwärtsfahrt hohe Renditen einfahren.
Die Aktionäre von Tesla erleben derzeit ein Wechselbad der Gefühle. Anfang August verkündete der umtriebige Unternehmer Elon Musk per Tweet den Rückzug von Tesla an der Börse. Dabei brachte er einen Preis von USD 420 je Aktie ins Spiel. Die Folge: Der Aktienkurs hob ab.
Zwischen Privatisierungsträume und hohen Verlusten
Nur wenige Wochen später kam dann der Rückzieher. Der Börsenabschied sei zeitaufwendiger und schwieriger als gedacht. Die Kursgewinne lösten sich danach in Luft auf, geblieben sind Untersuchungen der Börsenaufsicht und Klagen von Investoren. Da die Privatisierung nun vom Tisch ist, blicken Marktteilnehmer wird verstärkt auf das operative Geschäft. Aber auch hier zeigt sich ein Auf und Ab. Der E-Auto-Pionier meldete im zweiten Quartal einen Rekordverlust von USD 718 Mio. Dem nicht genug: Auch gingen im ersten Halbjahr die Verkaufszahlen der Modelle X und S zurück. Zudem kassierte der charismatische Milliardär das ursprüngliche Produktionsziel des Model 3 von 10’000 Fahrzeugen pro Woche ein. Möglicherweise wird diese hohe Stückzahl nicht vor dem kommenden Jahr erreicht werden.
Für positive Schlagzeilen sorgte das Unternehmen, als es Mitte August ankündigte, seine Produktion bis Ende August auf voraussichtlich 6’000 Fahrzeuge zu erhöhen. Wie das Branchenportal Elektrec in Erfahrung gebracht haben will, rollten in der letzten Augustwoche allerdings nur 4’300 Stück des Mittelklassewagen, mit dem Tesla den Massenmarkt erobern möchte, vom Band. Den Angaben des Branchendienstes zu Folge befindet sich der Konzern aber auf gutem Weg, das ausgegebene Quartalsziel zwischen 50’000 und 55’000 Model 3 bis Ende September zu erreichen. Bis Ende August sollen es etwa 34’700 Fahrzeuge gewesen sein.
Model 3 – darauf kommt es an
Viele Experten sind sich einig, dass das Model 3 über das Wohl und Wehe des Konzerns entscheidet. Nur wenn dieses zum Kassenschlager wird, sollte Tesla nachhaltig Gewinne einfahren können. Musk macht Mut und geht davon aus, von nun an profitabel zu sein. Ob das tatsächlich so sein wird, bleibt – mindestens bis zu den nächsten Quartalszahlen – offen. Analysten zeigen sich auf alle Fälle misstrauisch gegenüber der Rentabilität. Die Analysten der UBS kommen in einer Analyse zu dem Ergebnis, dass das Model 3 auf keine höhere Rendite kommt, als beispielsweise ein konventioneller BMW. Bei bester Ausstattung sind etwa 18% drin, ein BMW 330i bringt es dagegen auf 21%.
Passend zu all diesen Entwicklungen fährt die Tesla-Aktie einen Zick-Zack-Kurs an der Börse. Seit Mitte 2017 schwankt der Titel im Wesentlichen in einer USD-100-Spanne zwischen USD 280 auf der Unterseite und USD 380 auf der Oberseite. Die 100- und 200-Tage-Durchschnitte verlaufen beide knapp unterhalb von USD 320 und stellen somit weitere Hürden auf dem Weg nach oben dar. Seit Jahresbeginn liegt der Titel rund ein Zehntel in den Miesen.
Anlagelösungen
Wer trotz aller Rückschläge an einen nachhaltigen Erfolg des Autokonzerns glaubt, kann mit dem Call Warrant 40937915 der Commerzbank eine mögliche Aufwärtsbewegung beschleunigen. Das Produkt verfügt über einen Hebel von 14.1, die Laufzeit endet am 15.03.2019. Sollte die Tesla-Aktie dagegen ihre Seitwärtsfahrt fortsetzen, würde der Barrier Reverse Convertible RTSAOV der Bank Vontobel davon profitieren. Das Produkt stellt eine hohe Seitwärtsrendite von 21.4% p.a. in Aussicht. Die Barriere befindet sich bei USD 138.41 und damit rund USD 150 oder mehr als 50% entfernt. Die Laufzeit endet am 21. Juni 2019.