

Tesla: Pannenserie hält an
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Martin Raab
Eine Reihe von Negativmeldungen sorgten bei der Tesla-Aktie zuletzt für eine scharfe Bremsspur. Da kurzfristig wenig Besserung in Sicht ist, bleibt der Titel in der Short-Zone.
Wir haben unsere negative Meinung zu Tesla an dieser Stelle schon öfters kundgetan. Auch zu Recht, wie der Verlauf der Aktie zeigt: Auf Sicht von einem Jahr liegt der Titel rund ein Zehntel in den Miesen. Zum Vergleich: Der Nasdaq 100 avancierte in dieser Zeit um 22%. Der aktuelle Newsflow zeigt, dass die Underperformance weiter anhalten könnte.
Es läuft nicht rund
Verfehlte Produktionsziele, eine Flucht von Führungskräften sowie schlechte Berichterstattungen sorgen bei dem Elektroautopionier derzeit für einen holprigen Parcours. Doch der Reihe nach: Eigentlich wollte Milliardär Elon Musk mit dem Model 3 den Aufstieg von einem Nischenanbieter zu einem Massenhersteller von Elektroautos schaffen. Doch hapert es bei der Fertigung gewaltig. Im Februar plante der Chef noch, die Produktion des Model 3 bis zum Ende des ersten Quartals auf 2’500 Einheiten pro Woche zu steigern. Bis zum Ende des zweiten Kalenderviertels sollten dann wöchentlich sogar 5’000 Fahrzeuge vom Band laufen. Tatsächlich erreichte Tesla in der letzten März-Woche aber nur einen Output von 2’020 Autos. Experten zweifeln daran, dass die Produktion bis zur Jahresmitte auf die gewünschte Stückzahl anziehen wird.
Öffentliche Schelte
Damit sind die schlechten Nachrichten rund um das wichtige Modell noch nicht zu Ende. Das einflussreiche US-Verbrauchermagazin «Consumer Reports» hatte das Modell 3 einem Test unterzogen und unter anderem aufgrund des langen Bremswegs nicht zum Kauf empfohlen. Das Tesla-Modell benötigte 46 Meter, um bei 100 Kilometern pro Stunde zum Stehen zu kommen. Das sei länger als bei einem Pick-up-Wagen. Aber auch bei den anderen Modellen hakt es derzeit. Bei Model S und Model X gingen die Auslieferungszahlen im ersten Quartal klar zurück. Oben drauf kommt ein Rückruf von weltweit 123’000 Fahrzeugen des Model S.
Mit einer «gründlichen Reorganisation» möchte sich Musk nun aus der Misere befreien. Dabei soll es zu Veränderungen im Management kommen. Da sich zuletzt einige hochrangige Führungskräfte wie der Tesla- Sicherheitsbeauftragte Matthew Schwall aus dem Staub machten, ist das auch keine allzu grosse Überraschung.
Anlagelösungen
Wer unser kurzfristig, negatives Szenario für Tesla teilt, kann den Short Mini Future MTSA2V von der Bank Vontobel in Erwägung ziehen. Das Open-End-Produkt bietet einen Hebel von 5.1, der Knock-Out liegt 16.2% vom aktuellen Kursniveau entfernt.
Interessant ist ebenfalls der kürzlich emittierte Barrier Reverse Convertbile RTSANV. Das Teilschutzprodukt ist nämlich mit einem ordentlichen Puffer von mehr als 40% ausgestattet. Die Barriere befindet sich bei USD 159.63, dem Kursniveau von Anfang 2016. Es müsste in den kommenden Monaten schon noch sehr viel schief gehen, damit die Tesla-Aktie derart stark den Rückwärtsgang einlegen würde. Wer also von einer Seitwärtsbewegung ausgeht, kann mit dem Produkt eine Rendite von 19.3% p.a. erzielen.