Tesla schaltet in den Rückwärtsgang

• Martin Raab
  

Unbestritten ist, dass Tesla in Sachen Elektromobilität ein Wegbereiter ist. Allerdings ist bei weitem noch nicht sicher, ob es dem Unternehmen gelingen wird, vom kleinen Premium-Hersteller mit fünfstelligen Verkaufszahlen hin zum Massenhersteller im Millionen-Bereich aufzusteigen. Erst dann wäre Tesla eine echte Bedrohung für die etablierten Auto-Konzerne.

Roter Bereich

Mit Blick auf die Bewertung ist Tesla dagegen schon weit nach vorne geprescht. Mit einer Kapitalisierung von USD 53 Mrd. ist der Konzern der zweitgrösste Hersteller in den USA hinter General Motors, und damit noch vor Ford. Während Ford dicke Gewinne einfährt, operiert Tesla tief in der Verlustzone. Nach neun Monaten nahm das Minus von USD -0.401 auf USD -1.034 Mrd. zu. Das Vorsteuerergebnis verschlechterte sich von USD -0.538 Mrd. auf USD -1.429 Mrd. Daraus errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von USD 7.80, rund doppelt soviel wie vor einem Jahr.

Auch auf der Produktionsseite geht es nicht recht voran. Zwar liefen in den ersten 9 Monaten mit 76’462 Stück rund 17’000 mehr Autos vom Band, allerdings ist seit dem 3. Quartal 2016 bezüglich der Produktions- und Auslieferungszahlen der Modelle S und X im Wesentlichen eine Stagnation festzustellen. Nun kommt auch noch Gegenwind von der Deutschen Regierung. Das zuständige Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (Bafa) strich die Kaufprämie von 4’000 Euro für das Elektro-Auto «Model S» aufgrund des hohen Grundpreises.

Elon Musk scheinen all diese Probleme kalt zu lassen, er stürmt weiter nach vorne. So hat er kürzlich einen Elektro-LKW vorgestellt und möchte damit Daimler angreifen. Zudem setzt der Milliardär neu auf einen USD 250’000 teuren Roadster, der ab 2020 über die Strassen kurven soll. Analysten zeigen sich weniger begeistert. «Es besteht das Risiko, dass die Produkte das Management vom überaus wichtigen Model 3 ablenken.» meint etwa George Galliers vom Analysehaus Evercore ISI. Frank Schwope von der Nord LB drück es noch drastischer aus: «Man fragt sich schon, was zuerst passiert: Dass Elon Musk mit SpaceX zum Mars fliegt, oder dass er mit Tesla schwarze Zahlen schreibt!»

Verkaufssignal

Bei der Tesla Aktie kam es gerade zu einem Verkaufssignal. Der Titel hat die 200-Tage-Linie nach unten durchschritten und in den vergangenen Wochen ausgehend von der Südseite ein paar Mal daran angeklopft. Allerdings ohne Erfolg. Der Kurs schmierte daraufhin weiter ab. Wir werten dies als bearishes Zeichen und befürchten, dass weitere Kursrücksetzer drohen könnten.

Anlagelösung

Anleger, die eine  weitere Rückwärtsfahrt erwarten, können mit dem Put Warrant TESURU von der UBS gehebelt von diesem Szenario profitieren. Der Strike des Optionsscheins befindet sich bei USD 280 und der Warrant liegt damit noch aus dem Geld. Die Laufzeit endet am 16. März 2018.