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payoff Trading Desk

«The Week»: Freiflug für Meyer Burger

03.04.2018 10 Min.
  • François Bloch

Basler Biotechnologiewerte weiter unter Druck – US Krankenversicherer begeistert – Norwegischer Lachswert in Topform

Zu einem «Blutbad» kam es in der letzten Woche an der Schweizer Börse bei Meyer Burger (Börsensymbol: MBTN SW): -35.7%. Die ausländischen Hedgefonds haben in der Zwischenzeit ihre Einsätze auf der Short-Seite nochmals erhöht, wie sich aus der letzten Transaktionsanalyse eruieren lässt. Der noch mit 695 Millionen Franken bewertete Technologietitel, wird regelrecht in die Zange genommen. Ins Zentrum der Spekulanten rückt der Short Mini-Future (Valor: 39416097) der UBS, welcher am 18. Januar 2018 an den Start ging. Mit einem Anfangshebel von 7.07 begeistert das Open End Produkt die Anleger auf der ganzen Linie. Dies ist nicht verwunderlich bei der bislang erzielten Performance: +250% seit dem Start. Ich gehe davon aus, dass die Talfahrt beim einstigen Hoffnungsträger erst bei 90 Rappen (Aktueller Kurs: 1.11 Franken) langsam an Schwung verlieren wird. In der Zwischenzeit wird der Druck auf den Titel nochmals erhöht. Ich sehe keinen weissen Ritter auftauchen, welcher hier für eine signifikante Gegenbewegung nach oben sorgen könnte, so leid es mir tut. Ich erinnere an die «The Week» Ausgabe vom 14. November 2016, wo ich schon damals zu folgender Konklusion kam: Das «Blutbad an der Schweizer Börse» geht weiter». Schauen Sie sich die rapportierten Verkaufspositionen auf der Datenbank «Markit» per Ende März 2018 und meine Voraussage trifft dabei voll ins Schwarze. Ich gehe nun davon aus, dass diese Player keinen Zentimeter von ihren Shortpositionen abrücken werden. Eine derartige Chance lassen sich diese Finanzakteure nicht entgehen und die Zeit spielt für Sie. (Bleiben Sie Short bei Meyer Burger: Die Börsenparty des Jahres)

Sensationell unterwegs ist der norwegische Lachsproduzent Austevoll, dessen Papiere auch an der Frankfurter Börse gehandelt werden: +26.1% über die letzten zwölf Monate, während der EuroStoxx 50 im gleichen Zeitraum nur einen Zugewinn von 0.7% verbuchen konnte. Erzähle ich Ihnen noch, dass meine Leserschaft eine Dividende von weit über 4% erhielt, dann verstehen Sie, welches Potential in diesem zwei Milliarden Franken Titel steckt. Somit beträgt das Jahrestotal inklusive Dividendenausschüttung über 30% für diesen Wert, welcher erstmals im November 2016 auf meiner Empfehlungsliste stand. Und wie Sie mich kennen, begnüge ich mich nicht nur mit einer Statusmeldung, sondern erstelle Ihnen eine vertiefte Analyse, welches Potential auf absehbare Zukunft in dieser Aktie steckt. Meine Berechnung basiert auf dem aktuellen Lachs Future Preis, ohne irgendwelche Preisänderungen nach oben zu applizieren. Per Ende 2018 sollte das Kurs-Gewinnverhältnis auf 9.02 fallen, bevor im 2019 diese Kennzahl mit 8.22 Punkten einen neuen Tiefststand erreicht. Auch die Dividendenrendite wird auf das Jahr 2019 einen neuen Sprung nach oben vollziehen: 4.28% sollte die neue Höchstmarke darstellen. Sammeln Sie diese Dividenden ein und reinvestieren Sie diesen Obolus alle zwei Jahre in neue Papiere. Eine Reinvestition macht aber nur dann Sinn, wenn das Kurs-/Gewinnverhältnis unter der Marke von 12 Punkten liegt. Die bisherige Kurshistorie hat klar aufgezeigt, dass die Reinvestitionsstrategie über die letzten fünf Jahre die Anlageperformance substantiell verbessert hat. Aufgrund der steigenden Nachfragekurve für qualitativ hochstehende Fischerzeugnisse sollte die Erfolgsstory nicht an Schwung verlieren. Das Rückschlagpotential betrachte ich als limitiert, da die Firma aufgrund eines strikten Kostenmanagements mit einer ausgezeichneten Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital aufwartet.  Mit 12.3% wird für einen Nahrungsmittelwert ein stolzer Wert erreicht. (Halten, ohne Aufzustocken)

Sorry, aber der Freiflug des Baselbieters Pharmawertes Santhera Pharmaceuticals (Börsensymbol: SANN SW) hat sich nochmals akzentuiert: Es ist meine moralische Pflicht, Sie vor einem solchen Investment zu warnen, denn die Finanzaussichten sehen nicht überragend aus. Mit einem Kursverlust von 53.05% im 2018 haben sich meine Befürchtungen bewahrheitet. Hier auf eine Gegenbewegung nach oben zu spekulieren, scheint mir eine gewagte Angelegenheit zu sein, denn das Unternehmen verbrennt weiterhin Betriebskapital. Unter dieser Prämisse kann ich hier beim besten Willen keine Kaufempfehlung aussprechen. Bislang hat sich meine übervorsichtige Haltung als goldrichtig erwiesen. Der Schutz Ihres Investitionskapitales ist meine vordringlichste Aufgabe, daher erhalten Sie bei «The Week» auch Warnhinweise, denn ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, Sie in die Falle hineinlaufen zu lassen. Daher erhalten Sie auch explizite Verkaufsempfehlungen, um Sie vor grösserem Schaden zu bewahren. (Hände weg)

Schneller als ich es für möglich hielt, sind die Papiere des französischen Fahrzeugherstellers Renault (Börsensymbol: RNO FP) in die Höhe geschossen. Innerhalb eines Monats konnte das Papier um fast 10% an Wert zulegen. Damit hat die Neuempfehlung vom 5. März 2018 meine kühnsten Erwartungen übertroffen. Nun gilt es sich noch eine Woche zu gedulden, bis es zum Big Bang kommen wird. Ich gehe davon aus, dass der 34 Milliarden Franken schwere Titel nochmals eine Wertsteigerung von 3.2% erzielen wird. Danach können Sie mit gutem Gewissen Ihre Papiere mit einem Gewinn veräussern. Insbesondere der Renditeunterschied zum EuroStoxx 50 Index ist überragend. Investoren für welche nach diesem Kurssprung die Sicherheit im Vordergrund steht, kann auch ein gedeckter Call, als (Teil)-Absicherung eine geschickte Strategie darstellen. Ich würde offen gesagt mit einem gedeckten Call agieren, aber dies ist immer auch eine Strategiefrage, wie Sie selbst positioniert sind und welche Positionsrisiken Sie eingehen möchten. (Gedeckter Call als Teil-Absicherung)  

Immer besser in Schwung kommt der amerikanische Herzklappenspezialist Edwards Lifesciences (Börsensymbol: EW US). Den Lesern des „Trading Rooms“ habe ich wiederholt diesen mit 29.42 Milliarden US$ bewerteten Titel empfohlen, welcher innert 12 Monaten um 47.50 % (Vorwoche: +41.56%) angestiegen ist. Dieses Resultat ist umso beeindruckender, weil der S&P 500 Index in der gleichen Periode nur um 13.18% gestiegen ist. Dadurch haben Sie eine signifikante Mehrrendite erzielt, ohne ein erhöhtes Positionsrisiko einzugehen. Interessanterweise beginnen nun die Akteure am Optionenring diesen Titel in Hinblick auf die nächsten Quartalszahlen vom 26. April 2018 in Beschlag zu nehmen: Das Volumen hat sich gegenüber dem Jahresdurchschnitt um mehr als 72% akzentuiert. Dies ist bemerkenswert, denn der D-Day ist erst in drei Wochen und bei der Optionspreisbewertung zählt jeder Tag. Ich würde weiterhin auf diese Karte setzen, denn die Tendenz spricht weiterhin für das höchst innovative Unternehmen.  Immer noch voll im Gang ist der Meinungsstreit, welches Kurs-/Gewinnverhältnis für diesen Höhenflieger nun realistisch ist. Ich gehe per 2019 von einem  attraktiven Kurs-/Gewinnverhältnis von 29.22 Punkten aus, während der Marktkonsensus sich bei 44.22 Punkten eingependelt hat. Bislang wird meiner Investmentthese seitens des Marktes grosse Relevanz beigemessen. Noch sind die Risikoprämien, sprich implizite Volatilitäten im moderaten Bereich. Steigen die impliziten Volatilitäten auf 43.22% an oder höher, würde ich mit (Teil)Absicherungsstrategien operieren, da sich dann ein spannendes Opportunitätsfenster eröffnet. Neue Positionen würde ich hingegen keine eingehen, da die Aufwärtstendenz in den letzten drei Monaten (+23.5%) akzentuiert war und dadurch der Titel erstmals einem erhöhten Rückschlagpotential ausgesetzt ist. (Abwarten mit Nachladen)

Ein weiterer Technologiewert aus der Region Basel ist unter Druck: Es handelt sich um Evolva (Börsensymbol: EVE SW), welcher über ein Jahr 53.05% an Wert verlor. Die mit 198 Millionen Franken bewertete Aktie konnte nur kurz die Abwärtstendenz aufhalten und fiel danach auf neue Tiefststände zurück. Leider ist das Unternehmen weiterhin weit weg von der Gewinnzone und damit sind die Chancen relativ gering, dass spekulativ orientierte Investoren auf eine Gegenbewegung wetten werden. Die im August 2017 angekündigten Kostensenkungsmassnahmen beginnen langsam Früchte zu tragen. Die ersten Auswirkungen werden aber erst ab dem 3. Quartal 2018 sichtbar werden. Ich würde bis zum vierten Quartal 2018 kein weiteres Engagement eingehen. Grosser Hoffnungsträger für das Jahr 2018 sind die Lizenzerträge für den Süssstoff Stevia. Momentan wäre ich trotz der vielen Projekte eher skeptisch und würde auf ein Engagement verzichten. Die Chancen, den Jackpot zu leeren, scheinen mir gering zu sein. Bewundern würde ich hingegen den Kampfgeist der Geschäftsleitung. Es wird alles versucht, um der negativen Kurstendenz Einhalt zu bieten, was ich sehr achtenswert betrachte. (Hände weg bis im vierten Quartal 2018: Neue Lagebeurteilung)

Nun gilt es, bei den Papieren der Bossard Holding (Börsensymbol: BOSN SW) die Notbremse zu ziehen: Grund sind die Produktionsprobleme beim Vorzeigekunden Tesla (Börsensymbol: TSLA US), welcher für gut gefühlte 8% des Gesamtumsatzes verantwortlich zeigt. Ich würde nach einer sensationellen Erfolgsbilanz über die letzten fünf Jahre: +161.70% mit gutem Gewissen das Fallbeil bei diesem Beteiligungspapier schwingen. Die mit 1.31 Milliarden Franken bewertete Aktie ist unter der aktuellen Prämisse mit einer Prämie versehen und daher gilt es, die entsprechenden Massnahmen zu treffen, um zu einem späteren Zeitpunkt, bei einem Preisniveau gegen die 165 Franken erste Kauforder zu generieren. Bei einem Stand von 196 Franken wird das optisch hohe Preisniveau ausgenützt werden, um die satten Gewinne ins Trockene zu bringen. (Abstossen unter allen Marktumständen)

Erstmals bin ich zurückhaltend in Sachen American Tower (Börsensymbol: AMT US), welcher als Mobilfunkmasten Betreiber in Amerika für Furore sorgt. Dabei gilt der 64 Milliarden US$ Gigant, als Vorreiter der 5G Technologie, welche den Handybenützern ganz neue Möglichkeiten in Sachen Datenkommunikation ermöglicht. Trotz einer Jahresperformance von +18.1%, würde ich erste Vorsichtsmassnahmen ergreifen, um die Gewinne nach unten abzusichern. Der Verkauf von gedeckten Calls macht hier Sinn. Aufgrund der tiefen impliziten Volatilität müssen Sie hingegen eine Laufzeit über sechs Monate wählen. In der Zwischenzeit werden Sie als Aktionär per 10. April 2018 eine Dividende erhalten. Obwohl die Kennzahl mit 2.1% nicht spektakulär ausfällt, stimmt die Tendenz auf der ganzen Linie. Mit einer Quote von 1.5% auf der Short-Seite, zeigt sich auf eindrückliche Weise, dass der Markt weiterhin an diese Investmentstory glaubt. Das Geschäftsmodell des Unternehmens überzeugt in meinen Augen auf der ganzen Linie. Ich möchte aber nicht, dass Sie dem vollen Kursrisiko ausgesetzt sind, daher die Call Strategie. Die Finanzkennzahlen sind aber ausgezeichnet unter der Berücksichtigung der aktuellen Expansionsstrategie. (Gedeckte Calls als reine Vorsichtsmassnahme)

Glücklich können sich diejenigen Leser schätzen, welche schon Ende 2016 meiner Empfehlung UnitedHealth (Börsensymbol: UNH US) gefolgt sind: Innerhalb eines Jahres stieg das mit 204 Milliarden Franken bewertete Papier um 31.2% an, ohne die Dividende zu berücksichtigen. Hier können Sie mit gutem Gewissen einen Gang zurückschalten und ein paar gedeckte Calls in Position bringen. Um meine These mit Fakten zu untermauern, möchte ich auf das Kurs-/Gewinnverhältnis des Wertes zurückkommen: Ein P/E von 18.12 Punkte für das aktuelle Kalenderjahr, welches im 2019 auf unter 16 Punkte abfällt. Dadurch wird der Höhenflieger per 2019 mit einem Bewertungsabschlag gegenüber dem S&P 500 Index gehandelt. Mit einer Rendite von 23.2% auf das eingesetzte Eigenkapital, wird meine positive Grundstimmung mit harten Informationen untermauert. Sie kommen sogar in den Genuss einer minimalen Dividendenrendite, welches es nicht zu verachten gilt. Hier kommt speziell der konservative Investor voll auf seine Rechnung. (Halten auf absehbare Zeit)

Wochenausblick: 14/2018: Die Märkte haben noch keinen Boden gefunden. Momentan machen nur selektive Transaktionen Sinn – Ich würde momentan keine Positionen in US Technologiewerten erstehen.

Einen guten Börsenstart, wünscht Ihnen François Bloch

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