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payoff Trading Desk

Ura – strahlende Anleger

15.04.2021 3 Min.
  • Dieter Haas

Uranaktien, wie die Auswahl des ETF URA, waren lange das letzte, was Anleger wollten. Unverhofft, kommt bekanntlich oft. Seit kurzem befindet sich der Sektor in einem wohl nicht so rasch endenden Höhenflug. 

Der Global X Uranium ETF URA bietet Anlegern Zugang zu einer breiten Palette von Unternehmen, die im Uranbergbau und in der Produktion von Nuklearkomponenten tätig sind, einschliesslich Unternehmen, die in der Gewinnung, Raffination, Exploration oder Herstellung von Ausrüstung für die Uran- und Nuklearindustrie tätig sind. Er ist bestrebt, Anlageergebnisse zu erzielen, die im Allgemeinen der Preis- und Renditeentwicklung vor Gebühren und Aufwendungen des Solactive Global Uranium & Nuclear Components Total Return Index entsprechen.

Die Argumente für Uran sind heute vielleicht so stark wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Die Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi in Japan im Jahr 2011 führte zu einem langwierigen Rückschlag für Uran, da Pläne für die Entwicklung der Kernkraft weltweit auf Eis gelegt wurden und die Verwendung von Uran zu einem höchst umstrittenen Thema wurde. Ein anhaltendes Überangebot hielt die Preise niedrig und die Stimmung rund um Uran gedämpft. Doch ein Jahrzehnt später werden die Argumente für Uran immer stärker, da die Länder dem Klimawandel und der Begrenzung der Kohlenstoffemissionen Priorität einräumen und gleichzeitig versuchen, Millionen von Neuankömmlingen in der Mittelschicht mit Strom zu versorgen. Da die Angebots- und Nachfragedynamik günstiger wird und die geopolitischen Risiken abnehmen, sieht vieles danach aus, als ob Uran in den kommenden Jahren verstärkt nachgefragt werden dürfte.

Es spricht weiterhin einiges dafür, dass der Höhenflug der Uranaktien sich fortsetzt. so emittiert Kernenergie fast 70 Mal weniger Kohlendioxid als Kohle und ist damit eine deutlich weniger intensive Kohlenstoffquelle als fossile Brennstoffe und zudem wird die grösste Uranmine der Welt, Cigar Lake geschlossen, und der weltgrösste Uranproduzent Kazatomprom hat zugesagt, seine Produktionskürzungen um 20 % bis 2022 zu verlängern, was die Marktdynamik zugunsten höherer Preise verschiebt.

Der ETF URA bietet einen effizienten Zugang für Investoren in die Uranindustrie. Wie die Kursentwicklung seit Anfang Jahr zeigt, erzielten bereits etliche Titel im ETF erkleckliche Kursgewinne:

Quelle: Infront

Es wird erwartet, dass China in Zukunft eine wichtige Quelle für die Nachfrage nach Uran sein wird. Chinas Anteil am inländischen Stromverbrauch aus Kernenergie stieg von 2009 bis 2019 von 2 % auf 5 %. Das Land ist auch bei seiner Mission, die Emissionen fossiler Brennstoffe zu reduzieren, voraus, mit dem Ziel, bis 2060 Kohlenstoffneutralität zu erreichen, was Netto-Null-Kohlenstoffemissionen bedeutet. Von den 53 Kernreaktoren, die derzeit weltweit im Bau sind, ist China mit 16 führend, gefolgt von Indien mit 6.

Der wachsende gesellschaftliche und politische Druck auf die Länder, ihren Fussabdruck bei fossilen Brennstoffen zu verringern, ist ein Grund dafür, dass die weltweite Stromerzeugung durch Kernenergie von 2019 bis 2040 voraussichtlich um 650 TWh steigen wird, verglichen mit einem Wachstum von nur 210 TWh von 2000 bis 2019. Nur für Wind- und Solarenergie wird von 2019 bis 2040 eine höhere Wachstumsrate bei der Stromerzeugung erwartet als für die Kernenergie, verglichen mit dem Zeitraum von 2000 bis 2019.

Bei der jüngsten Trendwende nach oben bei Uran handelt es sich somit nicht um eine kurzfristige Angelegenheit, sondern um eine längerfristige! 

Anlagekonklusion:

Der ETF URA  hat zwar seinen Aufwärtstrend bereits vor einigen Monaten gestartet. Das Ende der Fahnenstange ist jedoch längst nicht erreicht. Temporäre Schwächephasen sollten nach wie vor zum Aufbau von Positionen genutzt werden. 

Quelle: Swissquote

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