Zurück
payoff Trading Desk

USD/CHF – Sinkende US-Leitzinsen, sinkender US-Dollar

10.09.2019 3 Min.
  • Dieter Haas

Das Fed gab Ende Juli den Startschuss für Leitzinssenkungen. Damit dürfte die zuvor lang anhaltende Dollarstärke zum CHF sich allmählich ins Negative verkehren. 

Der Honeymoon des US-Dollars dürfte sich dem Ende zuneigen. Durch die erste Leitzinssenkung, der in der kommenden Woche und in den kommenden Monaten noch mehrere folgen dürften, wird sich die Zinsdifferenz zum CHF-Franken verringern. Auch wenn die SNB beschliessen dürfte, ihre Negativzinsen noch weiter abzusenken, ist ihr Spielraum im Vergleich zur US-Notenbank doch wesentlich begrenzter. Die Reaktionen im Markt seit Mai zeigen an, dass der USD nicht mehr die Kraft für neue Hochs hat. 

Für eine Einschätzung der Währungsperspektiven gibt es drei fundamentale Bewertungsmodelle: die Zinsparitätentheorie, die Zahlungsbilanz und die Kaufkraftparitätentheorie. Darüber hinaus betrachten fundamentale Analysten wichtige Indikatoren wie die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts sowie den Verlauf der Inflationsraten oder der Arbeitslosenquote.

Wichtiger als die genannten fundamentalen Kriterien sind jedoch die Erwartungshaltungen des Marktes, da dieser in der Regel alle bekannten Informationen bereits eingepreist hat. So gesehen muss die Kursreaktion seit Mai 2019 als Fingerzeig angesehen werden für die künftige Entwicklung, zumal die hohe Erwartungshaltung an die fundamentalen Daten aus den USA ein beträchtliches Enttäuschungspotenzial bergen. Schwache Zahlen führten jüngst regelmässig zu einer kurzfristigen Dollarschwäche. In Anbetracht der inversen Zinsstruktur ist eine schnelle Erholung der Wirtschaft in den USA eher unwahrscheinlich.

Saisonal betrachtet, spricht ebenfalls vieles für einen schwachen US Dollar zumindest bis zum Jahresende. Von der Charttechnik kommen seit Mai erste Signale einer länger anhaltenden Baisse des US Dollars zum CHF. Gemäss Point&Figure-Charting liegt das Downside-Risiko aktuellbei rund 0.9250. Gemäss IWF ist der Greenback derzeit rund 10% überbewertet.

Anlagekonklusion:

Nach vielen Jahren, in denen sich eine Währungsabsicherung nicht gelohnt hat, könnte sich diese nun wieder auszahlen. CHF-gehedgte ETPs sollten auf alle Fälle wieder in die Kaufüberlegungen miteinbezogen werden. 

Für spekulative Anleger bieten Knock-out Put-Warrants wie bspw. der auf Swiss Dots gehandelte 46050206 eine relativ risikolose Möglichkeit gehebelte Gewinne zu erzielen. Einziger Wermutstropfen bei KO’s sind die mittlerweile schon fast exorbitanten Finanzierungskosten von 5-6%, die die Banken verrechnen. Das führt dazu, dass ein schlechtes Timing beim Kauf kostspielig sein kann, da sich die Stop Loss-Level innerhalb kurzer Zeit relativ stark reduziert, was gerade bei schwankungsarmen Aktien oder Währungen ins Auge gehen kann. Um das Risiko ausgestoppt zu werden zu minimieren, empfiehlt es sich bei KO-Puts auf vergleichsweise vorsichtige Hebelprodukte  zu setzen, bei denen der Abstand des Stop Loss zum aktuellen Kurs mindestens etwa 5% beträgt.

 

 

Quelle: Infront

Weitere News aus der Rubrik

Unsere Rubriken