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payoff Trading Desk

USD/JPY: Der Yen kommt kräftig unter die Räder

20.02.2020 3 Min.
  • Wolfgang Hagl

Ein starker Dollar, schwache Konjunkturdaten und massive Kapitalverschiebungen setzen die japanische Währung unter Druck – für das FX-Duo USD/JPY ergibt sich daraus ein Befreiungsschlag.

Ähnlich wie der Schweizer Franken gilt der Japanische Yen (JPY) eigentlich als Safe Haven-Währung. Doch trotz Coronavirus kommt dieser Status momentan nicht zum tragen. Im Gegenteil: An den vergangenen Tagen ist die japanische Valuta mächtig unter Druck geraten. Beim FX-Duo USD/JPY kommt diese Entwicklung in einem massiven Ausbruch nach oben zum Vorschein.

Zum einen ist der «Schwächeanfall» beim Yen einer allgemeinen Dollar-Stärke geschuldet. Der US-Dollar-Index, diese Benchmark misst den Verlauf des Greenbacks in Relation zu mehren wichtigen Währungen, notiert auf dem höchsten Niveau seit Mai 2017. Unterstützung bekam der Dollar von der Notenbank. Trotz Virus-Krise möchte das Fed vorerst an der Zinspause festhalten. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Januar-Sitzung hervor.

Japan: Akute Rezessionsgefahr

Während sich die weltgrösste Volkswirtschaft weiterhin robust präsentiert, steht Japan an der Schwelle zur Rezession. Im 4. Quartal 2019 ist das Bruttoinlandsprodukt in Nippon auf das Jahr hochgerechnet um 6.3% geschrumpft – der stärkste Rückgang seit 2014. Während Ende 2019 die Erhöhung der Mehrwertsteuer sowie eine schwache Auslandsnachfrage bremsten, könnte das Coronavirus die Konjunktur in Japan weiter abwürgen. «Es besteht eine ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Wirtschaft von Januar bis März erneut schrumpft», erklärte Taro Saito vom Institut NLI gegenüber Thomson Reuters. Behält der Ökonom Recht, wäre Japan faktisch in der Rezession.

Schon jetzt schichten die Investoren ihr Kapital um. Während lokale Assets aus den Portfolien fliegen, greifen japanische Vermögensverwalter bei Gold oder US-Treasuries zu. Angeführt vom Pensionsfonds der Regierung, GPIF, nutzten Anleger aus Japan laut Reuters bereits im Januar Tiefpunkte bei USD/JPY zu Dollarkäufen. Marktteilnehmern zufolge könnten diese Transaktion aber auch in Verbindung mit M&A-Mittelfüssen oder dem Kauf von US-Kampfjets durch die japanische Regierung stehen.

Anlagekonklusion:

Wie auch immer: USD/JPY ist mit den Avancen der vergangenen Tage ein echter Befreiungsschlag geglückt. Zum einen hat sich das Währungsgespann nach einer längeren Hängepartie deutlich von der 200-Tage-Linie absetzen können. Zum anderen ist dem Dollar der Ausbruch durch einen übergeordneten Abwärtstrend gelungen. Als nächste Orientierungsmarke nach oben zeigt sich nun der Bereich um JPY 112.40. Mit dem Knock-Out Call Warrant SOUAI ist eine Positionierung auf der Long-Seite möglich. Der Hebel des Vontobel-Derivats beträgt momentan knapp 13. Einen ähnlichen Beschleunigungsfaktor – allerdings auf der Short-Seite – zeigt ein kürzlich von der UBS auf Swiss DOTS lancierter Put (Valor: 52048747).

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