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payoff Trading Desk

VIX – Ruhe vor dem Sturm?

05.10.2021 3 Min.
  • Dieter Haas

Trotz gut gehaltener US-Börsen setzen immer mehr Anleger via Long-Produkte wie VIXY, UVXY oder FVIACV auf den VIX auf eine ausgedehntere Korrektur.

Die Volatilität ist eines der wenigen Instrumente mit denen Anleger sich kurzfristig gegen plötzliche Kurseinbrüche schützen können. Da eine steigende Volatilität meist sehr abrupt eintritt und das Ganze auf Volatilitäts-Futures basiert, ist der Einsatz dieser Anlageklasse ein schwieriges Unterfangen. Das Timing sollte möglichst optimal sein, um den maximal möglichen Profit zu erzielen.

Beim Blick auf die Kursentwicklung an den US-Börsen schien bis vor kurzem alles im grünen Bereich zu sein. Die wichtigsten Indizes eilten von Hoch zu Hoch, ungeachtet schwacher chinesischer Daten, Delta-Sorgen,  aufkeimender Inflationssorgen, steigender Rohölpreise und anderes mehr. In den letzten Tagen macht es allerdings den Anschein, als ob der Oktober wieder einmal ein schwacher Börsenmonat werden könnte, nachdem im September beim S&P 500® der siebenmonatige Aufwärtstrend gebrochen wurde.  Unter der Oberfläche gab es bereits Anfang August klare Warnzeichen, als das VVIX/VIX-Verhältnis ein Niveau erreichte, das es seit dem letzten Börsencrash nicht mehr gab.

Der CBOE Volatility Index (VIX) drückt die erwartete Schwankungsbreite des US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 aus. Je ruhiger der Marktverlauf, desto niedriger ist in der Regel der VIX. Das kann aber durchaus trügerisch sein, da sich die Profis meist unbemerkt positionieren. Das lässt sich mit dem Verhältnis des VVIX zum VIX erkennen. 

Bei VVIX handelt es um die Volatilität der Volatilität (VVIX). Steigt der VVIX an, dann steigt das Nachfrageverhalten für VIX-Optionen ebenfalls.

Bis in die erste Augusthälfte hatte die Nachfrage nach Absicherung deutlich zugenommen. Inzwischen hat sich das VVIX/VIX-Verhältnis zwar ein wenig zurückgebildet, eine Entwarnung ist aber noch nicht erfolgt. Dafür müsste wohl das Fed über seinen Schatten springen und von der Absicht, demnächst ein Tapering zu beginnen, abrücken.  

 

Quelle: Infront

Historisch gesehen bleibt das VVIX/VIX-Verhältnis nicht allzu lange so hoch, und wenn das Verhältnis zurückgeht, schiesst der VIX in die Höhe. Dass sich etwas zusammenbrauen könnte, sieht man auch an den Volumina der beiden ETFs VIXY und UVXY von ProShares, die einfach und leicht gehebelt auf einen Anstieg des VIX setzen.  Bei beiden ETFs konnte in den vergangenen Wochen eine stark steigende Nachfrage beobachtet werden. Ganz offensichtlich steigt die Anzahl Investoren, die dem Braten nicht trauen beziehungsweise demnächst mit einer vertieften  Korrektur rechnen.

Anlagekonklusion:

Da Anlagen auf Volatilität auf Futures basieren, steckt immer eine Erwartungshaltung bereits in den Kursen drin. Die stärkste Reaktion auf ein allfälliges Anziehen zeigen Produkte, die auf die nächstlaufenden Futures basieren. Eine Option bieten die bereits erwähnten ETFs VIXY und der leicht gehebelte UVXY. Beide werden allerdings nur in den USA gehandelt.

 

Quelle: Swissquote

Für Anleger, die einheimische Produkte vorziehen, ist das zweifach gehebelte Faktorzertifikat FVIACV der Bank Vontobel eine Möglichkeit, um von einem Anstieg des VIX zu profitieren.

 

Quelle: Swissquote

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