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payoff Trading Desk

VW: Tage der Wahrheit

30.06.2021 3 Min.
  • Christian Ingerl

Die Auto-Aktie birgt jede Menge Spannung: Im Fokus stehen Quartalszahlen sowie ein möglicher Börsengang von Porsche. Anleger können sich bereits im Vorfeld je nach Risikoneigung positionieren.

Lange Zeit zählte die VW-Aktie zu den absoluten Highflyern. Doch zuletzt wurde an diesem Status kräftig gewackelt. Auf wenn sich seit Jahresbeginn immer noch ein Plus von 42% für den DAX-Titel errechnet, kurzfristig war bei dem Autobauer nichts mehr zu holen. Im Gegenteil: Auf Monatssicht steht sogar ein Minus von 6% zu Buche, während der Gesamtmarkt klar im Plus liegt.

Respektable Absatzzahlen

Im Kontrast zu der Kursentwicklung können sich die Verkaufszahlen der Wolfsburger sehen lassen. In den ersten fünf Monaten legten die Auslieferungen um ein Drittel auf 4.1 Mio. Fahrzeuge zu. Auf dem wichtigsten Absatzmarkt China war VW erneut erfolgreich und steigerte die Verkäufe in dem Zeitraum um etwas mehr als ein Viertel. Angesichts der erfreulichen Entwicklung könnte der Autobauer die 10-Mio.-Grenze beim Absatz in diesem Jahr wieder knacken.

Warum die Aktie trotzdem nicht mehr vorankommt, dürfte vor allem die Sorge über den weltweiten Chipmangel und den damit einhergehenden Produktionsstopps sein. Laut dem Konzern ist die Lage rund um die Halbleiter weiter «extrem volatil». Eine genaue Prognose wie stark die Lieferkrise bis zum Jahresende durchschlägt, gibt VW nicht. Am Markt kursieren allerdings Gerüchte wonach mehr als 800’000 Einheiten weniger produziert werden könnten. Auch wenn das Unternehmen nicht direkt auf diese Spekulationen einging, liess es wissen, dass eine Entspannung im zweiten Halbjahr möglich ist und VW alles daransetzen wird, die nicht gebauten Fahrzeuge im Jahresverlauf aufzuholen.

Positive Überraschung möglich

Wie sich die aktuelle Situation auf die Ergebnisses des zweiten Quartals auswirken werden, erfahren Anleger bei der Vorlage des Halbjahresberichts am 29. Juli. Einige Analysten können sich gar vorstellen, dass VW nach einer Prognoserhöhung im ersten Quartal nun noch einmal überraschen könnte. Die Experten von Warburg gehen beispielsweise von positiven Preis-Mix-Effekten aufgrund der starken Erholung der Premiummarken aus. Zudem rechnen sie damit, dass sich die Chip-Knappheit ausschliesslich auf Modelle mit niedrigen Margen auswirken.

Interessant für VW-Aktionäre und welche, die in dem Auto-Titel mitspekulieren möchten, könnte es aber bereits schon eine Woche zuvor auf der Generalversammlung am 22. Juli werden. Es wird nämlich spannend, ob das Management Neuigkeiten zu dem am Markt heiss diskutierten Porsche-IPO im Gepäck hat. Angeblich spielen die Eignerfamilien bereits verschiedene Szenarien von einer Abspaltung bis zu einem Börsengang im Hintergrund durch.

Anlagelösungen

Schafft es VW tatsächlich, zum Halbjahr positiv zu überraschen respektive nicht zu enttäuschen, könnte die jüngste Abwärtsfahrt schnell wieder ad acta gelegt werden. In diesem Fall bietet sich auf dem aktuellen Niveau sogar eine Einstiegschance. Risikoerprobte Anelger können auf dieses Szenario mit dem Long Faktor-Zertifikat SGX8AD der Société Générale setzen. Das Produkt verfügt über einen konstanten Hebel von 10 und besitzt eine Endloslaufzeit. Wer das Risiko geringer halten möchte, wirft einen Blick auf das brandneue Discount-Zertifikat FAEGJB von Julius Bär. Das Produkt bietet einen Rabatt von 15% auf den aktuellen Kurs und stellt eine Maximalchance von 12% p.a. in Aussicht. Die Laufzeit endet am 19. Dezember 2022.

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