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Walt Disney: Mit den Superhelden nach oben

20.06.2019 3 Min.
  • Wolfgang Hagl

Bei Walt Disney läuft es rund. Während der Kinoknaller «Avengers: Endgame» die Kasse klingeln lässt, holt der Medienriese zum Gegenangriff auf Streamingkrösus Netflix aus – an der Wall Street ist die Vorfreude gross.

Auch wenn nicht einmal das erste Semester ganz vorüber ist: Im internationalen Kinogeschäft dürfte der grosse Sieger des Jahres 2019 bereits feststehen. Seit April räumt «Avengers: Endgame» rund um den Globus in den Lichtspielhäusern gross ab. Mittlerweile hat das Heldenepos USD 2.743 Mrd. eingespielt. Damit rangiert der Streifen nur noch knapp hinter dem erfolgreichsten Blockbuster aller Zeiten. Nach Angaben des US-Portals Box Office Mojo trägt diesen Titel mit knapp USD 2.8 Mrd. «Avatar».

Egal, ob die Avengers-Superhelden den den Hybriden vom Planeten Pandora den Rang noch ablaufen können oder nicht: In der Kasse von Walt Disney klingelt es kräftig. Seit knapp zehn Jahren sind die für den Erfolgsstreifen verantwortlichen Marvel Studios Teil des Mickey Mouse-Konzerns. Dabei war die Wall Street zunächst nicht gerade begeistertet, als Disney die USD 4 Mrd. schwere Übernahme des Unternehmens mitsamt seiner mehr als 5’000 Comic- und Superheldenfiguren verkündete – am Tag der Veröffentlichung stand der Dow Jones-Titel stark unter Druck. Kurz vor dem 10. Jahrestag des Deals ist der Mediengigant bei den Investoren schwer angesagt. 2019 verteuerte sich Walt Disney bis dato um mehr als ein Viertel. Damit hängte der traditionsreiche Large Cap nicht nur den von Standardwerten dominierten Dow Jones Industrial um Längen ab. Auch der NASDAQ-100 hat das Nachsehen.

Gegen ein prominentes Mitglied des Technologiebarometers tritt Walt Disney demnächst zu einer Art «Endgame» an. Am 12. November soll der Streamingdienst Disney+ in den USA starten. Damit holt der Unterhaltungskonzern zum Gegenangriff auf Netflix aus. Paroli bieten möchte Disney dem seit Jahren rasant wachsenden Online-Videodienst nicht nur mit vergleichsweise tiefen Preisen. Gleichzeitig fährt Disney+ das volle Programm auf. Neben Zeichentrick-Klassikern wie «Bambi» oder aufwendigen Dokumentionen von National Geographic zählen dazu die beiden ersten «Star Wars»-Trilogien sowie nicht zuletzt «Avengers: Endgame». Der Marvel-Kracher wird im Dezember exklusiv auf dem Portal abrufbar sein.

An der Wall Street ist die Vorfreude gross. Gerade hat Morgan Stanley das Kursziel für Walt Disney um USD 35 auf USD 160 erhöht. Nach Ansicht der Grossbank kann der neue Videodienst des Konzerns schneller gross werden als Netflix. Für Disney+ spricht den Analysten zufolge die Tatsache, dass der Streamingmarkt heute viel weiter entwickelt ist als noch vor 12 bis 13 Jahren. Zudem kann Disney mit vielen bekannten Marken und einer immensen Programmfülle punkten.

Anlagekonklusion:

Mittlerweile ist viel Positives im Aktienkurs des Traditionsunternehmens eingepreist. Gleichwohl spricht der anstehende Start von Disney+ zusammen mit dem enormen operativen Momentum dafür, dass der Large Cap seinen Höhenflug fortsetzt. Richtungsweisend könnte der 5. August werden – an diesem Tag präsentiert CEO Bob Iger die Zahlen für das 3. Quartal des Geschäftsjahres 2018/19. Julius Bär handelt an der SIX seit kurzem den Call-Warrant DIZEJB. Das Papier partizipiert mit einem Hebel von aktuell 4.6 an steigenden Notierungen beim Dow Jones-Mitglied. Relativ neu am Markt ist auch der Barriere Reverse Convertible RDIABV. Das Vontobel-Produkt stellt eine Seitwärstrendite von 7.51% p.a. in Aussicht. Voraussetzung: Walt Disney fällt bis Mitte Mai 2020 nicht auf oder unter die Barriere von USD 104.94

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