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payoff Learning Curve

Was ist ein Actively Managed Certificate?

20.07.2015 3 Min.
  • Dieter Haas

Actively Managed Certificates sind von Anlageverwaltern aktiv steuerte Finanzprodukte. Diese sind an der Schweizer Börse kotiert oder im Bankenhandel erhältlich. Anleger profitierten von grosser Angebotsvielfalt.

Finanzprofis, die eine pfiffige Investment-Idee haben, aber nicht monatelange auf die Errichtung eines Fonds warten können oder wollen, greifen immer häufiger zu Actively Managed Certificates (AMCs). Ziel der AMCs ist die Erzielung einer Überrendite im Vergleich zu statischen Anlageprodukten. Kaufen und liegen lassen gilt bei AMCs nicht. Ein Anlageverwalter, der beispielsweise gutes Fachwissen zu ausgewählten Mittelstands-Aktien hat und diese Investmentmöglichkeit Kunden offerieren möchte, kann dies in Form eines AMC tun. Die Basiswerte (im Beispiel Aktien wie gategroup oder Kühne+Nagel) werden dabei diskretionär verwaltet. Dass heisst, AMCs können sich dabei direkt auf einen diskretionär verwalteten Aktienkorb oder indirekt auf einen darauf basierenden Index als Basiswert beziehen. Wichtig: Bei der diskretionären Vorgehensweise gibt es keine festen Regeln für die Anlageentscheidung. Die Strategie obliegt dort einzig und allein dem Anlageberater des AMC.

Klare Regeln der Börse

An der Schweizer Börse kotierte AMCs unterliegen besonderen Auflagen. Dazu zählt ein Market Making Agreement, eine Melde- pflicht bei Fehlabschlüssen, eine Auskunfts- pflicht gegenüber der Börse und dem Regulatory Board sowie eine bei der Emission fixierte Anlagestrategie. Aktiv gehandelte Zertifikate beinhalten im Termsheet in der Regel den Begriff dynamisch oder aktiv be- wirtschaftet. Als Produkttyp werden in der Mehrzahl der Fälle Tracker-Zertifikate ge- wählt. Mit einem Tracker-Zertifikat partizipiert ein Anleger 1:1 an den Bewegungen des unterliegenden Aktienkorbs. Steigt der Portofoliowert um 1%, steigt der Kurswert des Tracker-Zertifikats ebenfalls um 1%.

Transparenz gross geschrieben

Trotz dass bei AMCs der Anlageberater grossen Handlungsspielraum hat, müssen umfangreiche Transparenz-Regeln eingehalten werden. Nebst den Auflagen Angaben enthalten zur Anlagestrategie, Kostentransparenz (Gebühren, Dividendenbehandlung, Rebalancing) sowie einen Hinweis, dass es sich beim AMC nicht um eine kollektive Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen handelt. Im Unterschied zu einem aktiv gemanagten Anlagefonds dürfen die Veränderungen im Basiswert nur im Rahmen der definierten Anlagestrategie erfolgen. Diese bleibt für die gesamte Laufzeit verbindlich. Für den Erfolg eines AMCs spielt somit die Güte des zugrunde liegenden Konzepts die alles entscheidende Rolle.

Auf einen Blick: Wann machen AMCs Sinn?

  • Sie ermöglichen eine schnelle Umsetzung einer besonderen Anlageidee
  • Anlegern stehen an der Schweizer Börse bereits über 100 AMCs zum Kauf zur Verfügung
  • Einige Emittenten wie zum Beispiel UBS, ZKB oder Julius Bär offerieren auch OTC-Handel in AMCs

 Haben Sie Fragen zu Anlagethemen oder Finanzprodukten? Schreiben Sie uns: info@payoff.ch

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