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payoff Learning Curve

Wiege der Aktienindizes

17.10.2013 3 Min.
  • Dieter Haas

Die USA, das führende Land des Kapitalismus, dominiert die Börsenwelt. Hier wurden die ersten noch heute gebräuchlichen Indizes geschaffen. Sie dienen gerne und oft als Basiswerte für Strukturierte Produkte und Indexfonds. Eine Tour d’Horizon zeigt Stärken und Schwächen der wichtigsten Barometer.

Repräsentativere Benchmark

Eine umfassendere Abbildung des amerikanischen Aktienmarktes liefert der S&P 500® Index. Er deckt rund 75% der US-Marktkapitalisierung ab. Die Gewichtung der 500 ausgewählten Kursnotierungen erfolgt nach dem Börsenwert der gelisteten Unternehmen. Am weitesten verbreitet im Markt ist dieser ohne Dividendenzahlungen und Bezugsrechtserlöse berechnete Kursindex. Es existiert allerdings auch ein Performance-Index, der die Gesamterträge seiner Mitglieder widerspiegelt. Beim Kauf eines Tracker-Zertifikates sollten nur Produkte gewählt werden, die auf der letztgenannten Variante beruhen. Sehr empfehlenswert ist der Exchange Traded Tracker ETSPX, der im Vergleich zum SPWIN (Management Fee von 0,80%) bislang keine jährliche Management Fee verrechnet. Beide Produkte basieren auf dem S&P 500® Total Return Index und laufen ohne Verfallsende.

Index für Technikfreaks

Für technologieaffine Anleger bietet der Nasdaq-100 die beste Indexwahl. Er selektiert aus dem gesamten Anlageuniversum der elektronischen Börse die 100 höchstkapitalisierten, gelisteten Nicht-Finanzunternehmen. Seine Berechnung erfolgt auf einer modifizierten kapitalisierungsgewichteten Methodik. Der im Januar 1985 lancierte Kursindex erlitt im Anschluss an die Tech-Hausse um die Jahrtausendwende einen bösen Rückschlag von dem er sich bis heute nicht vollständig erholt hat. Seine Branchenstruktur wird vom Sektor Technologie dominiert (siehe Grafik). Die Tracker-Zertifikate CTNDX (USD) und NASDB (EUR) ermöglichen ein unbegrenztes Andocken an den Nasdaq-100.

Der beliebteste Basiswert für Strukturierte Produkte

Der vom Indexprovider MSCI kreierte MSCI USA ist gemessen am Handelsvolumen die unbestrittene Nummer eins in der Beliebtheitsskala bei Strukturierten Produkten. Er dient als Basiswert für die rege nachgefragten Tracker-Zertifikate MSCUS und OEPUS. Die UBS geht davon aus, dass Kunden die zugrunde liegenden Indizes als Benchmark verwenden und mit den genannten Instrumenten abbilden. MSCUS hängt am MSCI Daily TR Net USA Index und OEPUS am MSCI Daily TR Gross USA Index. Beim TR Net handelt es sich um einen Performance-Index mit Berücksichtigung der Quellensteuer, während der Performance-Index Gross TR Quellensteuern nicht berücksichtigt. Die MSCI Indizes werden seit 1969 berechnet und haben inzwischen einen festen Platz im Anlageprozess institutioneller Anleger rund um die Welt. Der MSCI USA enthält 602 Titel grosser und mittelgrosser US-Unternehmen und deckt damit rund 85% der frei verfügbaren Marktkapitalisierung der USA ab. Er ist ein nach Streubesitz-Marktkapitalisierung gewichteter Index. Seine Branchenzuteilung gemäss Industry Classification Benchmark (www.icbenchmark.com) zeigt im Vergleich zum Dow Jones Industrial, S&P 500® und Nasdaq-100 ein sehr ausgewogenes Verhältnis.

Spieglein, Spieglein an der Wand …

… welches ist der beste Index? In Haussen, wenn das Gewinnwachstum das dominierende Thema ist, hat der Nasdaq-100 meist die Nase vorn. Er gerät jedoch in Baissen regelmässig stärker unter Druck. Dow Jones Industrial, S&P 500 und MSCI USA entwickeln sich träger, dafür stetiger und schwankungsärmer. Der Vergleich zwischen dem Kurs- und Performance-Index des S&P 500® (siehe Grafik) offenbart die Vorteile der alle Erträge beinhaltenden Variante. Zwischen dem S&P Total Return und dem MSCI Daily Gross TR USA sind über den abgebildeten Zeitraum auf den ersten Blick kaum Performance-Unterschiede zu erkennen. Der Anleger hat diesbezüglich die Qual der Wahl. Art und Natur der empfohlenen Instrumente sind laut Patrick Stettler von der UBS stark abhängig vom Zielmarkt und dem Kundensegment. Wie die Praxis zeigt, haben die Investoren ein gutes Gespür und entscheiden sich mehrheitlich für die vom Risikostandpunkt aus vorteilhafteste Variante.

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