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payoff Interviews

«Wollen die Investorenbasis der SPDR ETFs sukzessive ausweiten»

30.03.2016 5 Min.
  • Martin Raab

Bernhard Wenger, Head SPDR Switzerland über seinen Amtsantritt, die geplante Strategie im ETF-Bereich, Smart Beta und neue Angebote im Bereich Fixed Income.

Herr Wenger, Sie sind seit wenigen Wochen für das ETF-Geschäft von State Street in der Schweiz verantwortlich. Wie verlief der Start?

Vielen Dank, der Start verlief sehr gut und fiel gerade mit unserer Fixed Income Roadshow zusammen, ein Bereich in dem wir mit neu lancierten Produkten unseren Investoren nun ein breites und attraktives Produktportfolio anbieten können. Gerade im Fixed Income Bereich sehen wir aktuell verstärkte Nachfrage auf der ETF Seite.

Wie ist ihr Team aktuell aufgestellt und wie ist die Verzahnung des ETF-Teams innerhalb von State Street Global Advisors?

Wir haben in der Schweiz bereits eine solide Investorenbasis über alle Produktbereiche. Bei den SPDR ETFs sind wir vor allem bei klassischen ETF-Investoren wie Grossbanken, Privatbanken, Kantonal- und Regionalbanken gut vertreten. Wir wollen dies nun sukzessive auf andere Segmente ausweiten. Auf der einen Seite im institutionellen Bereich wie Pensionskassen und Versicherungen, aber auch im Bereich unabhängiger Vermögensverwalter. Das Schöne an ETFs ist ja, dass sie für alle Investorengruppen und –segmente geeignet sind.

Worin unterscheiden sich SPDR ETFs massgeblich zum Produktoffering ihres vormaligen Arbeitgebers ETF Securities?

Ich denke, es gibt vor allem zwei signifikante Unterschiede. Auf der einen Seite ist das Produktangebot bei SPDR vielfältiger und grösser vor allem in den Hauptassetklassen Aktien und Fixed Income. Und zweitens hat SPDR ausschliesslich physisch replizierende ETFs in der Produktpalette. Dafür haben wir auf unserer Europäischen UCITS Plattform aktuell keine Produkte verfügbar, die eine direkte Partizipation an Rohstoffmärkten ermöglichen.

Welche neuen Akzente möchten Sie bei SPDR ETF setzen?

Ziel ist es durch eine integrierte Marketing-und Salesstrategie über alle Kundensegmente zu wachsen. Bei Themen, wo wir besonders stark sind, wie Fixed Income oder Sektor- und Dividendenstrategien, um nur einige Beispiele zu nennen,wollen wir unsere Expertise interessierten Investoren zur Verfügung stellen und gemeinsam an erfolgreichen Implementierungsstrategien arbeiten.

…wo sehen Sie das grösste Potenzial in Sachen Kundengruppen?

Wie schon erwähnt, werden ETFs von sämtlichen Kundengruppen eingesetzt und wir erwarten ein weiteres Wachstum über alle Segmente. Speziell in der Schweiz sind das sicher die schon erwähnten Privatbanken und Wealth-Management Channels auf der einen Seite, aber auch nsogenannte Asset Owner Investoren wie Pensionskassen und Versicherungen auf der anderen Seite. Der Retailbereich ist auch nicht zu vergessen, hier wird es vor allem wichtig sein schon frühzeitig den SPDR Brand bekannt zu machen.

 

«Wir überlegen uns jedoch ständig, wo es neue Möglichkeiten gibt, relevante Produkte zu lancieren, weswegen in Zukunft sicher einiges an Innovation von uns zu erwarten ist.»

 

Genügt die derzeitige Produktpalette von SPDR ETFs hierfür aus?

Grundsätzlich ja. Unsere aktuelle Produktpalette ist breit gestreut und bietet Investoren für jedes Marktumfeld attraktive Investitionsmöglichkeiten. Wir überlegen uns jedoch ständig, wo es neue Möglichkeiten gibt, relevante Produkte zu lancieren, weswegen in Zukunft sicher einiges an Innovation von uns zu erwarten ist. Die erst vor kurzem erweiterte Produktpalette im Fixed Income Bereich ist ein Beispiel hierfür. Wichtig ist hier die Relevanz für Investoren. Wir haben nicht vor Produkte zu emittieren, wo wir nicht vom langfristigen Erfolg überzeugt sind.Wir wollen Investoren nicht zwangsbeglücken.

Was folgt als Evolution im Strategien-Bereich nachdem die Smart Beta Marketingmaschine in der ETF-Branche inzwischen arg abgegriffen ist – oder lebt Smart Beta als Türöffner im Kundendialog weiter?

Smart Beta ist ja nur ein Überbegriff. Ich denke, es ist wichtig, dass Investoren sich einzelne Strategien genau ansehen und erst dann entscheiden, ob eine Strategie, die nicht einem klassischen bzw. marktkapitalisierten Index folgt, das Richtige ist. Die Dividendenstrategien SPDR Aristocrats sind ein Beispiel einer erfolgreichen, innovativen Smart Beta Strategie, die zudem auch bereits über einen ansehnlichen Track Record verfügt.

Welche ihrer ETFs sind zur Zeit insgesamt, also OTC und börslich, besonders en vouge?

Die meisten Mittelzuflüsse sehen wir aktuell im Fixed Income Bereich über die verschiedensten Strategien inklusive Emerging Markets, aber auch unser Convertible Bond ETF entwickelt sich sehr gut. Im Aktienbereich sind konservative Produkte wie Euro Dividend Aristocrats gefragt.

Der Schweizer Markt wird zunehmend stark von ETF-Anbietern konkurrenziert. Wie hebt man sich dennoch ab?

Neben der reinen Auswahl und Vielfalt an Produkten spielt vor allem die Produkt- und Trackingqualität und Beratung beim Handel der Produkte eine grosse Rolle. SSGA hat ja nicht nur den global ersten ETF emittiert und gilt somit als Erfinder der Struktur, wir haben auch ein sehr starkes institutionelles Geschäft in den beiden Kernbereichen Aktien und Fixed Income. Von dieser Expertise und Professionalität profitiert auch der ETF Bereich von SPRD.

Abschliessend, welche Wachstumsziele sind für 2016 eingeplant?

Wir wollen über alle Kundensegmente wachsen und SPDR zu einem Top Player im Schweizer bzw. Europäischen ETF Markt etablieren.

 

VITA

Bernhard Wenger ist seit Februar 2016 bei State Street Global Advisors als Head SPDR ETF tätig und verantwortet in dieser Position die Leitung des Geschäfts mit Exchange-Traded Funds in der Schweiz. Zuvor war er in verschiedensten Positonen im Aktienderivatebereich unter anderem bei BNP Paribas, Morgan Stanley und HSBC tätig und seit 2011 bei ETF Securities, wo er unter anderem den Vertrieb für Kontinentaleuropa geleitet hat. Der gebürtige Österreicher lebt in Zürich.

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