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payoff Trading Desk

Zalando: Schrei vor Pech!

20.09.2018 3 Min.
  • Daniel Manser

Der Onlinemodehändler verprellte zuletzt mit zwei Gewinnwarnungen die Anleger. Einige Analysten sehen in den stark reduzierten Kursen eine Einstiegsgelegenheit.

Anfang August sorgte der Onlinemodehändler Zalando mit reduzierten Umsatz- und Gewinnerwartungen fürs Gesamtjahr für negative Schlagzeilen. Grund: Die hohen Temperaturen in Europa vermiesten dem Kleidungsspezialisten das Geschäft. Der Wert des in der Branche vielbeachteten durchschnittlichen Warenkorbes sank im zweiten Quartal von EUR 64.50 Euro auf EUR 60.40 Euro. Für das Gesamtjahr schraubte Vorstand Rubin Ritter dann das erwartete Umsatzplus auf die untere Hälfte der bisher erwarteten Spanne von 20% bis 25% herunter. Auch beim bereinigten Betriebsgewinn (Ebit) sollte eher das untere Ende der bis dahin gesteckten Ziele von EUR 220 Mio. bis EUR 270 Mio. erreicht werden. Die Folge: Die Aktie brach um mehr als 6% ein.

Gewinnwarnung, die Zweite

Rund sechs Wochen später muss Zalando erneut zurückrudern. Ritter geht nun davon aus, lediglich noch ein Umsatzplus am unteren Ende der angestrebten 20% bis 25% Prozent zu erreichen. Beim Ebit erwartet der Vorstand nur noch einen Wert von EUR 150 Mio. bis EUR 190 Mio. Euro. Erneut machte das Unternehmen die Hitzewelle in Europa für die Misere verantwortlich. Ritter zeigt sich dennoch kämpferisch: „An unseren langfristigen Wachstumszielen, unser Geschäft bis 2020 zu verdoppeln, ändert sich nichts.“

Investoren besänftigte dies aber nicht. Der Aktienkurs rutschte am gleichen Tag um ein Zehntel ab. Insgesamt summiert sich das Minus nun seit Anfang August auf knapp 30%. Bei dem Absturz wurden sowohl die 100-Tage- wie auch 200-Tage-Durchschnittslinie durchbrochen. Der Titel läuft nun sogar Gefahr, dass der kürzere gleitendende Durchschnitt den längeren von oben nach unten durchkreuzt. Dies würde in der Chartechnik einem „Todeskreuz“ gleichkommen und ein starkes Verkaufssignal auslösen.

Positive Analysten

Die Experten sehen die Zalando-Aktie nach der erneuten Prognosesenkung positiv. Hauck & Aufhäuser-Analyst Christian Salis nahm sein Rating von «Hold» auf «Buy». Seiner Ansicht nach sind nach dem Kurseinbruch nun sämtliche Belastungsfaktoren eingepreist und die Aktie notiert rund 15 Prozent unter der Bewertung des Wettbewerbers Asos. Er sieht bei Zalando einen fairen Wert von EUR 44. An ein Kursziel von satten EUR 50 glauben derweil die Fachleute von Raymond James. Sie heben in ihrer jüngsten Analyse den guten Geschäftsmix heraus, welcher die Rentabilität im Laufe der Zeit verbessern soll. Zudem sehen sie die Bestätigung der Langfristziele positiv.

Anlagelösungen

Ob es tatsächlich schnell zu einer Kurswende kommen wird, darf getrost in Frage gestellt werden. Erst muss der Modehändler das Vertrauen am Kapitalmarkt wieder herstellen. Dazu sind einige gute Quartale von Nöten. Mit Faktor-Zertifkaten der Bank Vontobel kommen sowohl bullische wie auch bärische Anleger auf ihre Kosten. Wer den Trend nach unten weiter spielen möchte, kann dies mit dem Produkt FZAS5V mit einem konstanten Faktor von 5 tun. Das Faktor-Papier F5LZAV bietet zwar den gleichen Multiplikator, ist aber auf steigende Kurse ausgerichtet. Beide Zertifikate beinhalten keine Barriere und sind mit einer Open-end-Laufzeit ausgestattet.

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