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payoff Opinion Leaders

Zinsprognose Juli 2017: Die Lethargie im Zinsmarkt hält an

04.07.2017 4 Min.
  • Stefan Heitmann, CEO

Die Sommermüdigkeit hält auch im Juni weiter an und das Zinstableau zeigt sich wenig beweglich. Die wenigen zinsseitigen Veränderungen werden mehrheitlich durch die kompetitivsten Anbieter bestimmt.

Sprich die durchschnittlich günstigsten Anbieter senken ihre Zinsen tendenziell eher leicht, während sich die durchschnittlich teuersten Anbieter wenig dynamisch zeigen. Auch am Swap-Horizont lassen sich keine Anzeichen für ein baldiges Anziehen der Zinsen erkennen. Auch wenn das Fed bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr an der Zinsschraube gedreht hat und den Leitzins mittlerweile zwischen 1.00 und 1.25 Prozent liegt. Aufhorchen lässt gleichwohl die jüngste Draghi Rede, die sich der US-Position zumindest verbal annähert, während SNB ihre Position erst jüngst zementieren musste.

Im Juni bleiben die Richtzinsen praktisch über alle Laufzeiten hinweg konstant. Auch vom zweiten Zinsanstieg durch die US-Notenbank zeigt sich der hiesige Zinsmarkt unbeeindruckt. Im Vergleich zum Vormonat sinken einzig die 2-jährigen und die 10-jährigen Festhypotheken leicht um 2 bzw. 3 Basispunkte. Angestossen wird diese Zinssenkung vorwiegend durch die kompetitivsten Anbieter im Markt, die ihre Richtzinsen teilweise weiter senken.


Keine Überraschungen am Zinsmarkt

Auch der zweite Zinsschritt des Fed wurde gemäss Reuters Umfragen bereits antizipiert und dementsprechend eingepreist. Vor dem Zinsentscheid stuften die Marktteilnehmer die Wahrscheinlichkeit eines Zinsanstiegs auf über 90 Prozent. Auch deshalb gab es auf dem Swap-Markt nur wenig Bewegung. Während die Markteilnehmer für den US-Markt von einem kontinuierlichen Zinsanstieg ausgehen, bleiben die Zinsen in der Schweiz voraussichtlich noch bis mindestens Ende 2018 tief bzw. im negativen Bereich.


Von der Taube zum Täubchen

Aufhorchen lässt die jüngste Rede von Mario Draghi, Präsident der EZB vom 27. Juni. Erstmals deutet Draghi darin ein Ende der Geldschwemme an und gibt sich optimistisch, was die Inflationsziele in Europa betreffen. Damit nähert er sich zumindest verbal dem Fed an und stellt zumindest eine Normalisierung der Geldpolitik in Aussicht. Zwar betont er umgehend, dass diese Normalisierung der Leitzinsen nur sehr langsam und vorsichtig von statten gehen könnten, dennoch reichen diese Aussichten aus, die Anleihenmärkte zu beflügeln und auch der Euro legt kräftig zu. Gut möglich also, dass die EZB das Anleihenkaufprogramm Anfang 2018 langsam zurückfährt und so einen ersten Schritt aus der ultralockeren Geldpolitik wagt.

Kosten für Kreditabsicherung stagnieren

Einzig die Präsidentschaftswahlen vermochten in den vergangenen Monaten den US-Swap-Markt ordentlich anzuschieben, seither macht sich auch hier Lethargie breit und die Swap-Sätze befinden sich per Ende Juni praktisch wieder auf den gleichen Ständen wie zu Beginn des vergangenen Jahres. Eine echte Zinswende hat das Fed mit den Zinsschritten bisher noch nicht ausgelöst.



Auch die Kreditabsicherungskosten in der Schweiz zeigen sich vom Fed-Entscheid unbeeindruckt. Der Seitwärtstrend hält an und auf absehbare Zeit ist nicht mit einem wesentlichen Anstieg der Zinsen zu rechnen, auch wenn die Swap-Sätze teilweise stark fluktuieren und eine gewisse Unsicherheit der Marktteilnehmer bzgl. zukünftiger Zinsentwicklungen widerspiegeln.

Prognose: Kein frischer Wind in Sicht

Seit Mai zeigt sich wenig Bewegung bei den durchschnittlichen Hypothekarzinsen. Einzig die durchschnittlich günstigsten Anbieter senken ihre Zinsen, während gerade die weniger kompetitiven Anbieter ihre Zinsen im Schnitt unverändert lassen. Trotz der derzeitigen Lethargie im hiesigen Zinsmarkt gehen die Experten von MoneyPark auch weiterhin von mittelfristig tendenziell steigenden Zinsen aus, auch wenn es derzeit am Swap-Markt keine klaren Anzeichen für höhere Zinsen gibt. Dennoch könnten sich gerade Ende Jahr die Zinsen nochmals nach oben bewegen, dies nicht zuletzt weil viele Banken gerade das Kreditgeschäft in der ersten Jahreshälfte pushen und Hypotheken vergeben, gegen Ende Jahr dann aber etwas defensiver bei der Vergabe von Krediten werden, was sich teilweise auch in höheren Richtzinsen niederschlägt. Wer sich die günstigsten Konditionen jetzt sichern möchte, kann dies bei einigen Anbietern auch ohne Forward-Aufschlag tun und sich so gegen möglicherweise leicht höhere Zinsen absichern.


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