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payoff Trading Desk

Zurich Insurance: Schaulaufen in der City

06.12.2018 4 Min.
  • Wolfgang Hagl

Am Investorentag in London kann der Versicherer die Besucher nicht vom Hocker reissen. Auch wenn der Angriff auf einen zentralen Widerstand nun zunächst gescheitert sein dürfte: Bonus-Zertifikate auf Zurich Insurance bieten interessante Konditionen.

Die letzten Wochen des Jahres nutzen viele Unternehmen traditionell für ihre Investorentage. Bei diesen Anlässen gibt das Management einen ausführlichen Einblick in die laufende Geschäftsentwicklung der einzelnen Segmente und stellt die strategischen Ziele vor. Nicht selten richten die Konzerne das Schaulaufen nicht in der Zentrale aus. Vielmehr empfangen sie ihre Gäste an bestimmten Produktionsstandorten oder kommen da hin, wo Investoren und Analysen geballt anzutreffen sind. Zurich Insurance bat am gestrigen Mittwoch zum Investor Day 2018 nach London. Der Versicherer hatte den Anlass unter das Motto «Delivering und building for the future» gestellt.

Wenig überraschend zog CEO Mario Greco zunächst eine positive Bilanz seiner bisherigen Arbeit. Im März 2016 hatte der frühere Generali-Manager den Chefposten beim heimischen Assekuranzkonzern angetreten. «Ich bin sehr zufrieden, dass wir dabei sind, die in 2016 gesteckten finanziellen Ziele vollständig zu erfüllen», erklärte er. Heute sei Zurich ein völlig anderes Unternehmen als damals. Greco betonte die verstärkte Kundenorientierung und Fokussierung sowie eine erhöhte Eigenverantwortung der lokalen Geschäftseinheiten.

Für den Zeitraum 2017 bis 2019 hat das Management insgesamt fünf Ziele definiert. Beispielsweise soll der operative Betriebsgewinn zu einer Verzinsung des eingesetzten Kapitals von mehr als 12% führen. Im ersten Semester 2018 lag der so genannte BOPAT ROE bei 12.3%. Bis Sylvester möchte Greco zudem Netto-Kosteneinsparungen von insgesamt USD 1.1 Bio. erreicht haben. Damit wäre die per Ende 2019 angepeilte Marke von USD 1.5 Bio. zu nahezu drei Vierteln erreicht. Was die kumulierte Cash-Generierung anbelangt, hat sich das Management für den fixierten Dreijahreszyklus einen Wert von mehr als USD 9.5 Mrd. vorgenommen. In seiner Präsentation setzte Greco auch hier einen Haken: 2017 und 2018 sollen bereits mehr als USD 7 Mrd. in die Kasse fliessen. Auch in punkto Dividende bleibt der CEO bei der bisherigen Zielsetzung: 75% des Gewinns oder mehr sollen an die Anteilseigner ausgekehrt werden, wobei eine Dividende von CHF 18 je Aktie als Untergrenze gilt.

«Erwarten Sie von uns, dass wir sehr schweizerisch sind und 2019 liefern und möglicherweise alle diese Ziele übertreffen bis Ende 2019», sagte Greco. Die Neuausrichtung würde zusammen mit der starken Kapitalbasis des Unternehmens eine gute Grundlage für eine attraktive und steigende Dividenden bieten. Möglicherweise hatten die Besucher gerade an dieser Stelle mehr erwartet – sei es in Form einer höheren Ausschüttungsbasis oder eines Aktienrückkaufs. Das gilt umso mehr, da der Konsens schon jetzt für 2018 mit einer Dividende in Höhe von CHF 19.50 je Aktie rechnet. Wie auch immer: Am Mittwoch gab der SMI-Titel um 1.7% und damit stärker als der ebenfalls unter Druck stehende Gesamtmarkt nach.

Anlagekonklusion:

Mit dem jüngsten Rücksetzer dürfte der Anlauf in Richtung des zentralen Widerstands bei knapp CHF 320 vorerst gescheitert sein. Ungeachtet dessen ist der übergeordnete Aufwärtstrend bei Zurich Insurance intakt. Für dessen Fortsetzung spricht die attraktive Dividendenrendite von mehr als 6%. Für Anleger, die im aktuellen Umfeld dennoch vor einen Direktinvestment zurückscheuen, bieten sich Bonus-Zertifikate als Alternative an. Bei dieser Struktur nutzen die Emittenten die Ausschüttungen beim Basiswert, um eine teilgeschützte Partizipation zu ermöglichen. Julius Bär handelt an der SIX das Bonus-Zertifikat SAYZJB. Solange Zurich Insurance nicht auf oder unter die Barriere bei knapp CHF 249 fällt, wirft das Produkt im April 2020 mindestens 11.3% p.a. ab. Sollte der SMI-Titel bis dahin über das Bonus-Niveau von CHF 355.172 klettern, steigt der Ertrag aus dem strukturierten Investment mit. Dagegen erlischt der Teilschutz, sobald der Large Cap den Risikopuffer von aktuell gut einem Fünftel aufbraucht.

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