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payoff Opinion Leaders

Das sind die wichtigsten Trends auf dem europäischen ETF-Markt

08.09.2017 6 Min.
  • Karin Russell-Wiederkehr, Head of Amundi ETF, Indexing & Smart Beta Sales

Europäische Aktien erleben ein Comeback, die Trendwende bei Schwellenländern hält an und Anleihen bleiben unerlässlicher Bestandteil von Portfolios.

Im ersten Halbjahr 2017 gibt der europäische ETF-Markt wieder sein gewohntes Bild ab: Die Nachfrage nach Aktien-ETFs übersteigt die nach Renten-Produkten. Rückläufige politische Risiken und sich aufhellende Wirtschaftsindikatoren waren die wesentlichen Antriebskräfte dafür, dass Aktien-ETFs im Fokus des Anlegerinteresses standen. Bis Ende August flossen ihnen mit 42.5 Milliarden Euro fast doppelt so viele Gelder zu wie Renten-ETFs, die ein Plus von 22 Milliarden Euro verbuchten.1 2016 war dies noch umgekehrt. Renten-ETFs standen mit Neugeldern von knapp 23 Milliarden Euro im Fokus, während sich die Nachfrage nach Aktien-ETFs nur auf 15 Milliarden Euro summierte. Genau genommen hat die Rückkehr zur Normalität bereits seit der US-Wahl im Herbst 2016 eingesetzt.2 Seit diesem Zeitpunkt hat sich die monatliche Nachfrage mehr als verdoppelt.

Bei einem genaueren Blick auf Aktien-ETFs lassen sich drei Schwerpunkte feststellen: globale, europäische und Schwellenländer-ETFs. Anleger wollen weiterhin ihre Portfolios diversifizieren – zum Beispiel mit globalen, US-, Japan- oder Schwellenländer-ETFs, auf die annähernd 50 Prozent der Zuflüsse in Aktien-ETFs bis Ende August 2017 entfielen. Dieser Trend war im Vorjahr sogar noch ausgeprägter. Allerdings sind die Erwartungen vor allem für US-Aktien wegen der inzwischen hohen Aktienbewertungen und dem eingeschränkten Handlungsspielraum der Trump-Administration gedämpft.

Kumulierte Nettozuflüsse in europäische Aktien-ETFs seit Jahresbeginn 2017 bis 31.08.2017

Quelle: Amundi ETF, Indexing & Smart Beta (per Ende August 2017)

 

Anpassung bei europäischen Aktien
Europäische Aktien – vor allem Titel aus der Eurozone – stehen seit einigen Monaten stärker im Anlegerfokus. So flossen Eurozonen-Aktien-ETFs in den ersten acht Monaten dieses Jahres mehr als 6.3 Milliarden Euro zu. Dieser Trend hat sich seit der Präsidentschaftswahl in Frankreich beschleunigt, in deren Folge politische Risiken an Schrecken verloren haben. 2016 stellte sich die Situation noch völlig anders dar, als Eurozonen-ETFs Mittelabflüsse von fast 10 Milliarden Euro hinnehmen mussten.2 Mit Blick auf die Bewertungen, den Konjunkturzyklus und die Gewinnentwicklung sind wir heute weiterhin positiv für europäische Aktien gestimmt und rechnen hier weiterhin mit Zuflüssen. Ein Teil der Nachfrage wird nicht zuletzt von Anlegern kommen, die 2016 europäischen Aktien massiv den Rücken gekehrt haben und nun ihre Positionen wieder aufstocken wollen.

Auch Papiere aus Schwellenländern sind erneut in der Anlegergunst gestiegen. Aktien-ETFs auf Schwellenländer haben 2016 mehr als 3.5 Milliarden Euro an Anlagegeldern angezogen.2 Bis Ende August 2017 sind die Zuflüsse sogar auf fast 6.3 Milliarden Euro angewachsen.2 Investoren setzen dabei vor allem auf marktbreite Indizes, wie der MSCI Emerging Markets, um die mit der steigenden Binnennachfrage verbundenen Wachstumschancen in diesen Regionen zu nutzen.

Investoren suchen mit Blick auf steigende Zinsen nach Alternativen
Einer der bemerkenswertesten Trends der ersten acht Monate des Jahres 2017 ist das Comeback von Schwellenländer-Staatsanleihen. ETFs mit diesem Anlageschwerpunkt haben 7.8 Milliarden Euro eingesammelt und sich auf der Suche nach Rendite als das gefragteste Segment des Bond-Universums erwiesen. Angesichts einer sich normalisierenden US-Zentralbankpolitik waren auch Strategien gefragt, mit denen sich die Zinssensitivität von Portfolios abfedern lässt. An zweiter Stelle rangieren entsprechend Floating-Rate-Note-ETFs, denen mehr als 3.7 Milliarden Euro seit Jahresbeginn zugeflossen sind. Im Wesentlichen handelt es sich um US-Dollar denominierte Papiere, da europäische Anleger in den ersten acht Monaten 2017 dieses Marktsegment präferierten. US-Unternehmensanleihen sammelten insgesamt mehr als 2.3 Milliarden Euro und US-High-Yield knapp 900 Millionen Euro ein.1

Single-Faktor-Investments rücken stärker in den Anlegerfokus
Die Absatzzahlen bestätigen zudem, dass der europäische ETF-Markt reifer wird. Ein Beleg dafür ist, dass Smart-Beta-ETFs annähernd 6.8 Milliarden Euro eingesammelt haben. Im Fokus standen Single-Faktor-ETFs, mit denen man auch mit Blick auf die jeweilige Phase im Konjunkturzyklus passgenau auf die aussichtsreichsten Anlagefaktoren setzen kann. 2016 haben Investoren zum Beispiel Vorsicht walten lassen und vor allem in Minimum-Volatility-Strategien investiert. Infolge eines wachsenden Anlegervertrauens haben sie diesem Ansatz zugunsten von Value-Strategien, die mehr als 2.9 Milliarden Euro einsammelten, den Rücken gekehrt. Der Wunsch nach einem höheren Aktien-Exposure spiegelt sich zudem in ein einer höheren Nachfrage nach dem Anlagefaktor „Size“ wider. So haben Small- und Mid-Cap-ETFs in den ersten acht Monaten dieses Jahres 2,2 Milliarden Euro eingesammelt.1

 

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Stand: August 2017

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[1] Quelle: Bloomberg Finance LP – Amundi ETF; Berechnung der Nettomittelzuflüsse auf Basis von Primärmarktdaten des europäischen ETF-Markts per Ende August 2017. Interne Datenbasis von Amundi ETF auf Basis von 2050 europäischen ETFs.
[2] Quelle: Bloomberg Finance LP – Amundi ETF; Berechnung der Nettomittelzuflüsse auf Basis von Primärmarktdaten des europäischen ETF-Markts per Ende 2016. Interne Datenbasis von Amundi ETF auf Basis von 2050 europäischen ETFs.

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