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Doppelte Partizipation: Outperformance-Zertifikat auf europäische Dividenden-Stars

29.01.2016 3 Min.
  • Martin Plüss

Lässt man sich die Dividenden der im Basiswert enthaltenen Aktien nicht auszahlen, sondern setzt sie für den Kauf von Optionen ein, lassen sich damit attraktive Strategien finanzieren. Diese gibt es mit OPCOUE auch in Zertfikateform.

Der iStoxx Europe Next Dividend Low Risk 50 Index verfolgt das Ziel, eine hohe Dividendenrendite mit einem geringen Risiko zu kombinieren. Dabei werden monatlich 50 Unternehmen aus dem STOXX Europe 600 ausgewählt. Aufnahme finden diejenigen Aktien, die einerseits die kleinste Volatilität aufweisen und andererseits im kommenden Monat eine Dividende auszahlen. Gibt es nicht genügend Titel, welche das zweite Kriterium erfüllen (was ausserhalb der «Dividendensaison» regelmässig der Fall sein dürfte), so werden jene Titel mit der niedrigsten Volatilität aufgenommen. Unternehmen, die mehrmals jährlich Dividenden auszahlen, was vor allem in Grossbritannien und in den Niederlanden üblich ist, sind über das Jahr gesehen über längere Zeit im Index vertreten als solche mit einmaligem Dividendentermin.

«Der Verzicht auf die Dividenden dürfte sich dann lohnen, wenn der Basiswert in drei Jahren mehr als 20% zulegt.»

Betrachtet man die zurückliegenden fünf Jahre, so war das Konzept durchaus erfolgreich. Während der Stoxx Europe 600 (Net Return) in dieser Periode seinen Wert um 69% steigern konnte, sind es beim vorgestellten Index 86%, jeweils in Euro gerechnet. Schaut man etwas weiter zurück, so zeigt sich, dass die Bezeichnung «low risk» tatsächlich ihre Berechtigung hat. So betrug der Kursrückgang vom Hoch im Jahr 2007 bis zum Tiefpunkt im Jahr 2009 38%, während der Stoxx 600 im gleichen Zeitraum 54% einbüsste. Der Basiswert des Partizipationsproduktes verhält sich somit in Baissen wesentlicher resistenter als der kapitalisierungsgewichtete, breit diversifizierte Europaindex.

Erfolg schon bei moderaten Kursgewinnen

Ein grosser Teil der positiven Entwicklung ist den Dividendenzahlungen zu verdanken. Da iStoxx sowohl einen Price Index als auch einen Net Return Index berechnet, lässt sich das leicht überprüfen. Der Unterschied in der Performance der beiden Varianten beträgt rund 8% pro Jahr. Diese – im Voraus abdiskontierten – stattlichen Dividendenerträge verwendet die BNP Paribas bei OPCOUE dazu, mittels Kauf von Call-Optionen eine Partizipation von 200% an steigenden Kursen zu erzielen. Im ersten Jahr (aber nicht in den Folgejahren) wird zudem ein Coupon von 5% ausbezahlt. Zu beachten ist, dass der Outperformance-Faktor erst gegen Ende der Laufzeit seine volle Wirksamkeit entfaltet. Vorher werden Outperformance-Zertifikate im Allgemeinen unter ihrem theoretischen Wert gehandelt. Für den potenziellen Käufer stellt sich natürlich die Frage, unter welchen Umständen sich der Verzicht auf die Dividenden lohnt. Diese dürften während der dreijährigen Laufzeit rund 25% ausmachen. Unter Berücksichtigung des Coupons von 5% ergibt sich für den Anleger eine Differenz von 20%. Damit schneidet das Zertifikat schon dann besser ab als der entsprechende Net Return Index, wenn der Basiswert nach drei Jahren Laufzeit 120% des Anfangsniveaus übersteigt – ein durchaus realistisches Szenario. Bei stagnierenden oder sinkenden Kursen allerdings gilt der Satz: «Ausser Spesen nichts gewesen.»

 

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