Gestaffelter Markteinstieg
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Dieter Haas
Das Anlageprodukt BDSMIU auf den SMI bietet Anlegern durch klare Nachkaufregeln eine geeignete Lösung für die wiederkehrende Suche nach dem passenden Einstiegszeitpunkt in den Aktienmarkt.
Die Buy on Dips Note auf den SMI investierte bei Emission nur die Hälfte des anfänglichen Investitionskapitals in den Schweizer Blue Chips Index. Die andere Hälfte hielt es als verzinste Barmittel für eventuelle Nachkäufe zu günstigeren Kaufkursen bereit. Die noch nicht investierte Barposition wird zu 3% p.a. verzinst und alle drei Monate anteilig als Bonus ausbezahlt.
«Der planmässige Positionsaufbau erfolgt selbstständig, ohne weiteres Zutun des Anlegers.»
Je nach der Entwicklung des Aktienmarktes kann sich die Aktienquote in drei Schritten (Schritt 1: +20%), Schritt 2: +20%, Schritt 3: +10%) auf bis zu 100% des Investitionskapitals erhöht werden, sofern der SMI während der Laufzeit mindestens 5%, 10% und 15% unter dem Anfangsniveau schliesst. Das Produkt wartet geduldig auf eventuelle Kursschwächen, um diese für Nachkäufe zu dann niedrigeren Kursniveaus zu nutzen. Der planmässige Positionsaufbau erfolgt selbstständig, ohne weiteres Zutun des Anlegers. Wird der SMI exakt zu den drei Trigger-Levels nachgekauft, vergünstigt sich der Einstieg gegenüber dem anfänglichen Emissionsniveau um 4,5%.
Kommentar
Die Jury fand die integrierte, automatische Lösung mit dem schrittweisen Markteinstieg gelungen. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass ein solches Vorgehen, langfristig betrachtet, eine sinnvolle Vorgehensweise ist. Im Falle von BDSMIU war der gewählte Startzeitpunkt suboptimal. Nach einer ersten Korrektur des Aktienmarktes im Spätsommer, ausgelöst unter anderem durch eine deutliche Abschwächung des Wirtschaftswachstums in China, kam es ab Oktober zu einer temporären Erholung an den Aktienmärkten. Die Emission des innovativen Zertifikates erfolgte kurz vor Weihnachten nahe dem Hoch im letzten Quartal des Vorjahres. Im neuen Jahr erlitten nahezu alle Weltbörsen inkl. des SMII einen grösseren Kurseinbruch, wodurch zwei der eher knapp bemessenen Trigger-Niveaus bereits erreicht wurden. Dadurch ist das Zertifikat inzwischen zu 90% investiert. Es verbleibt nur noch eine Cashquote von 10% für eine spätere Investition. Das anfängliche Reservekapital von 50% wurde somit schon zu 40% «verpulvert». Das Anlageprodukt steht und fällt nun fast vollständig mit der zukünftigen Kursentwicklung des SMI. Die verbliebenen 10% werden wohl nicht ausreichen, um bis zum Verfall am 11. Dezember 2017 das Manko der Partizipation am Preisindex zu kompensieren. Die an sich gute Idee dürfte aufgrund der kurz nach der Emission eingetretenen Börsenschwäche nicht das erwartete Endergebnis zeitigen. Das Anlageprodukt verhält sich wegen des fast aufgebrauchten Durchschnittskosteneffektes mehr oder weniger so, als hätte man einmalig den Gesamtbetrag in den SMI investiert. Rückblickend betrachtet wäre ein vorsichtigerer Einstieg mit weniger als 50% des Nominalkapitals, niedrigeren Trigger-Levels mit gleichzeitig geringeren Erhöhungen des Investitionskapitals die idealere Lösung gewesen. Nichtsdestotrotz ist der bei BDSMIU beschrittene Weg eine echte Innovation, der man weitere Nachfolgeprodukte ähnlichen Stiles wünschen würde.