Zurück
payoff Opinion Leaders

Global Outlook 2024 von Eurizon: Stabilisierung der Märkte

26.01.2024 4 Min.
  • Saverio Perissinotto
    CEO
    Eurizon

Experten von Eurizon haben in Mailand ihr makroökonomisches Szenario und ihre Aussichten für die traditionellen und alternativen Finanzmärkte für das gerade begonnene Jahr sowie die entsprechenden Anlagestrategien für die Portfolios präsentiert.

Nach einem Wachstumsjahr 2023 mit positiven Ergebnissen auf allen wichtigen Finanzmärkten prognostizieren die Fondsmanager der Vermögensverwaltungsgesellschaft der Gruppe Intesa Sanpaolo für 2024 eine Fortsetzung des globalen Konjunkturzyklus mit einer stabilisierten Kombination aus Wachstum und Inflation und hoffen auf eine geringere Marktvolatilität im Vergleich zu den Spitzenwerten der letzten Jahre. In diesem Szenario wird es einige Schwerpunkte für die Märkte geben, in erster Linie einen vollen geopolitischen Kalender.

Eurizon-CEO Saverio Perissinotto kommentiert: „Wir stehen vor einem komplexen Kontext für die Märkte, aber nach Jahren der Nullzinsen bieten heute alle Finanzinstrumente positive Renditen. In der Tat wird die Zinskapitalisierung die Performance in den kommenden Jahren bestimmen. Wir hoffen auf eine Stabilisierung der Märkte im Jahr 2024, können allerdings etwaige Volatilitätsspitzen, die Teil des Marktverhaltens sind, mit entsprechender Vorsicht ausgleichen. Volatilität an sich ist nichts Schlechtes, im Gegenteil, wenn sie gemangt wird, bietet sie potenzielle Performancechancen, die den Anlegern zugute kommen.»

Es sieht so aus, als würde sich der weltweite Wirtschaftszyklus im Jahr 2024 fortsetzen, wobei sich das Verhältnis zwischen Wachstum und Inflation nach den Turbulenzen nach der Coronakrise wieder normalisiert hat. Die Zentralbanken werden die Zinssätze in den ersten Monaten des Jahres beibehalten, dürften sie aber angesichts der inzwischen stabilisierten Inflation in der zweiten Jahreshälfte senken. 

Das Hauptszenario geht davon aus, dass die Konjunktur zu Beginn des Jahres schwach, aber positiv sein wird. Für die zweite Jahreshälfte wird von einer schrittweisen Beschleunigung ausgegangen, die durch eine sinkende Inflation und eine allmähliche Lockerung der finanziellen Bedingungen unterstützt wird.

Das Risikoszenario, das es zu beachten gilt, ist eine möglicherweise stärker als erwartet ausfallende Verlangsamung der Wirtschaft als Spätfolge der restriktiven Geldpolitik.

Auf dem Radar der Märkte befindet sich auch ein enger weltpolitischer Kalender: In Europa wird im Juni über die Neubesetzung des Europäischen Parlaments entschieden. Im November stehen die US-Präsidentschaftswahlen an. Hinzu kommen der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten.

Die Märkte für Kernanleihen sind im Hinblick auf die Rendite bis zur Fälligkeit attraktiv und könnten durch niedrigere Leitzinsen Kapitalgewinne erzielen. Noch attraktiver sind die Spread-Märkte (Kreditmärkte), die den Kuponfluss durch eine mögliche Verengung der Spreads ergänzen. Nach der Erholung im Jahr 2023 sind die Bewertungen an den Aktienmärkten weniger attraktiv als noch vor einem Jahr. Aber die Aufwärtsbewegung könnte sich dank des Gewinnwachstums fortsetzen.

Makroökonomie

Es wird erwartet, dass die Inflation im Jahr 2024 zu den Zielwerten der Zentralbanken zurückkehrt und das Wirtschaftswachstum bei mässigem Tempo positiv bleibt. Bei den Geldmarkt-Futures wird davon ausgegangen, dass die Fed und die EZB die Zinssätze in den ersten Monaten konstant halten und sie dann ab Mitte des Jahres allmählich senken werden.

Vermögensallokation

Die Kombination aus stabilisierter Inflation, Wachstum und einer Zinssenkung lässt ein attraktives Umfeld für die Finanzmärkte erwarten. Die Anleihemärkte weisen attraktive Kuponsätze und Spreads auf. Aktien sind weniger attraktiv bewertet als vor einem Jahr, können aber entsprechend den Gewinnen steigen.

Festverzinsliche Anlagen

Die Übergewichtung von US-amerikanischen und deutschen Staatsanleihen wird bestätigt. Diese weisen attraktive Laufzeiten auf und werden durch die Erwartung von Zinssenkungen im Jahr 2024 gestützt. Das Ende der geldpolitischen Straffung ist eine positive Nachricht für Spread-Anleihen, die historisch gesehen attraktive Laufzeiten und Spreads aufweisen.

Aktien

Die Erholung der Aktienmärkte im Jahr 2023 lässt das positive makroökonomische Umfeld nach dem Inflationsschock bereits teilweise ausser Acht, aber die Unternehmensgewinne könnten weiter wachsen und die Kursentwicklung stützen. Geografisch gesehen wird eine relative Präferenz für die USA und Europa festgestellt.

Währungen

Angesichts der Konjunkturabschwächung in Europa könnte die Stärke der US-Wirtschaft den Dollar stützen, was jedoch durch eine Fed ausgeglichen wird, die derzeit weniger restriktiv als die EZB agiert.

Weitere News aus der Rubrik

Unsere Rubriken