Goldige Zeiten

• Dieter Haas
  

Der Glanzstart der Goldminenaktien zu Jahresbeginn wurde von den meisten Experten skeptisch beurteilt. Seit Herbst 2011 entpuppten sich derartige Haussen regelmässig als Rohrkrepierer. Eine inzwischen mehr als sechsmonatige Aufwärtsbewegung kann nicht mehr als «Dead Cat Bounce» bezeichnet werden. Die Trendwende scheint tatsächlich geschafft. Nach der üblichen Verdauungsphase ab Frühsommer scheint der Zeitpunkt günstig, neue Engagements einzugehen oder bisherige aufzustocken. Infrage kommen dafür einige. Eines der besten diversifizierten Angebote an der SIX ist der ETF GGMUSY der UBS. Er basiert auf einer Indexkonstruktion von Solactive. Der Basiswert beinhaltet maximal 30 internationale Unternehmen aus der Goldmining-Industrie.

«In der ersten Phase einer bestätigten Hausse glänzen die Titel der zweiten und dritten Garde besonders hell.»

Die Unternehmen müssen mindestens 90% ihres Umsatzes im Bereich Gold erzielen. Die Gewichtung erfolgt nach der Marktkapitalisierung der frei verfügbaren Titel mit einer Kappung bei 4,75%. Das überschüssige Gewicht der Schwergewichte wird am jährlichen Stichtag Ende Februar gleichmässig auf die übrigen Titel verteilt. Durch diese Methode erhalten Aktien kleinerer Unternehmen einen grösseren Einfluss auf die Kursentwicklung. Das bringt Vor- und Nachteile. Letztere treten zumeist in Baissen zutage. Dann werden die Small und Mid Caps meistens stärker abgestraft als die Titel der führenden Branchenvertreter. Speziell in einer frühen Phase, sobald die Bestätigung der Hausse geschafft ist, sieht das Bild anders aus. Jetzt sind es die Titel der zweiten und dritten Garde, die besonders hell glänzen. Ihr Aufwärtspotenzial übersteigt dann zumeist dasjenige der Leader. Das verhilft dem Solactive Global Pure Gold Miners Index (www.solactive.com) zu einer überdurchschnittlichen Performance. Die Entwicklung im laufenden Jahr bestätigt dies. So weist der ETF 2016 bislang die höchste Wertsteigerung unter den an der SIX kotierten Gold-ETFs auf. In den kommenden Wochen dürfte GGMUSY seine führende Rolle zumindest halten können.

Blick in die Innereien
Seit der jährlichen Index-Anpassung Ende Februar hat sich einiges getan. Dank einer überdurchschnittlichen Performance stieg das Gewicht des schwersten Titels (Argonaut Gold) inzwischen von 4,5% auf 9,1%, während das schwächste Glied (Centerra Gold) einen Rückgang bis 3,60% in Kauf nehmen musste. Dem bisherigen Highflyer Argonaut folgt mit einem deutlichen Abstand B2Gold. Dahinter folgen die kanadische Alamos und die australische Perseus Mining. Die meisten kotierten Minenunternehmen weisen auf ihren Webseiten vorzügliche Informationen auf. Für interessierte Anleger sind sie regelrechte Goldgruben, wie die beiden Links der bisherigen Spitzenreiter B2Gold (www.b2gold.com) bzw. Argonaut (www.argonautgold.com) eindrücklich belegen. Im gegenwärtigen Anlageuniversum des Index befinden sich aus dem Kreis der Big Caps einzig Kinross, Detour, Gold Fields und Eldorado. Das Hauptgewicht entfällt auf die Juniors, angeführt von Argonaut, B2Gold vor Alamos. Sie sind es denn auch, die massgeblichen Anteil an der bisherigen Outperformance zur klassischen Benchmark NYSE Arca Gold Bugs Index haben.