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Inyova Impact Index zeigt Unterschiede bei der Wahl von Ausschlusskriterien zwischen den Generationen

06.10.2021 4 Min.
  • Tillmann Lang, Co-Founder & CEO

Zum ersten Mal veröffentlicht Inyova seinen vierteljährlichen Impact Index, der die wichtigsten Trends im Impact Investing in der Schweiz wiedergibt.

  • Drei Viertel der über 51-Jährigen schliessen Atomkraft aus
  • Jüngere setzen auf pflanzliche Alternativen statt Fleisch
  • Vierteljährlicher Impact Index gibt Auskunft über Impact Investing-Verhalten in der Schweiz

Im Mittelpunkt der Quartals-Auswertung aus dem umfangreichen Daten-Pool, der über 5.000 Portfolios als Basis nimmt, standen die Ausschlusskriterien der unterschiedlichen Generationen. Untersucht wurde, welche Themen die verschiedenen Altersgruppen bei ihrer Anlage, die sie selbst nach ihren Werten wählen können, ausschliessen.

Die grössten Unterschiede zeigten sich bei den Themen Atomkraft und pflanzliche Alternativen. Nahezu drei Viertel der über 51-Jährigen wollen keine Investments in Unternehmen, die in Verbindung mit Atomkraft stehen. Bei den unter 30-Jährigen sind es nur 45 Prozent. Eine Erklärung liegt in der Erfahrung der Altersgruppe: „Investoren ab 50 sind vielleicht noch eher an den grossen Katastrophen wie Tschernobyl und Fukushima dran als unsere Millennials. Es kann sein, dass die Mid-Agers deswegen eher Kernkraft aus ihren Portfolios komplett ausschliessen. Ich persönlich habe nach Fukushima für mich entschieden, Kernkraft nicht mehr zu wollen. Ich bin davon überzeugt, dass man die Klimaziele des Pariser Abkommens auch ohne Kernkraft erreichen kann“, so der 58-jährige Beat Walther, Kunde bei Inyova seit 2020.

„Grösstenteils sind sich die Impact-Investor*innen in der Inyova-Gemeinschaft einig, dass Atomkraft keine langfristige Lösung für die Klimakrise ist“, sagt Cristian von Angerer, Chief Investment Officer. „Aber die Situation ist nicht schwarz-weiß. So gibt es zum Beispiel eine kleine Anzahl von Elektrizitätsunternehmen, die sich für erneuerbare Energien einsetzen, aber auch ein Engagement in der Kernenergie haben. Wir lassen unsere Impact-Investor*innen selbst entscheiden, ob sie dies in ihrer Anlagestrategie berücksichtigen oder jedes Unternehmen mit Verbindungen zur Kernenergie strikt ausschliessen. Die Daten zeigen einen starken Generationenunterschied bei dieser Entscheidung“.

„Auch bei anderen Themen sind Generationstrends zu erkennen“, ergänzt er. So zum Beispiel, ob Fleisch noch tragbar ist oder pflanzliche Alternativen eine Lösung darstellen. Unter den 30-Jährigen sehen 40 Prozent der Investor*innen Fleisch als kritisch an und haben diese Unternehmen nicht in ihren Portfolios. Bei den über 51-Jährigen sind es gerade mal 28 Prozent, die Unternehmen mit Fleischproduktion oder -produktionsanteil ausschliessen.

Transport der Zukunft und Digital Champions stehen bei den jüngeren Anleger*innen hoch im Kurs

Neben den Ausschlusskriterien können sich die Inyova Anleger*innen für bestimmte Themen bei ihren Investments entscheiden, die sie persönlich für besonders wichtig erachten und auf die sie einen Schwerpunkt legen. Diese sogenannten „Handprints“, die Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens, haben den grössten ökologischen und sozialen Impact auf die Umwelt und werden entsprechend höher gewichtet als der Fussabdruck (der operative Impact eines Unternehmens). Zwei „Handprints“, die eher Jüngere für ihr Portfolio wählen, sind Transport der Zukunft und Digitale Champions. So finden 83 Prozent der unter 30-Jährigen es wichtig, in das Thema Transport der Zukunft zu investieren, 17 Prozent mehr als bei den über 50-Jährigen. „Dies können wir auch ganz konkret an Investments in Unternehmen wie Tesla oder Nel, ein international tätiges Unternehmen, das Lösungen für die Herstellung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien anbietet, sehen“, erläutert von Angerer. Inyova Kund*innen haben die Möglichkeit neben den Themen, Einzelaktien und damit einzelne Unternehmen, auszuwählen. Eines haben die Unternehmen alle gemeinsam: Sie sind nachhaltig, indem sie einen positiven Impact für eine bessere Welt hinsichtlich Klima, Gender, Bildung etc. haben. Auch bei digitalen Champions, dahinter verbergen sich Unternehmen wie Spotify, Adobe systems oder Fire Eye, sind es eher die Jüngeren mit 71 Prozent, die in diesen Sektor investieren. Bei den über 50-Jährigen sind es nur noch 52 Prozent.

Der Inyova Impact Index wird vierteljährlich herausgegeben. Der nächste Index erscheint am 1. Januar 2022.

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