Nominalanlagen mit Teuerungsschutz
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Dieter Haas
Die Notenbanken versuchen alles, um die Inflation anzuheizen. Auch wenn bislang der Erfolg ausgeblieben ist, sollten Anleger sich vorsehen. Eine gute Wahl für dieses Szenarium ist der an der SIX kotierte Indexfonds XG7G.
Ungeachtet der weit geöffneten Geldschleusen der Notenbanken verharrt die Inflation auf niedrigem Niveau. Gleichzeitig steigt die globale Verschuldung munter an. Vor diesem Hintergrund lässt der Mitte August geäusserte Vorschlag von John Williams, dem Präsidenten der Fed-Niederlassung in San Francisco, aufhorchen. Er schlägt den Währungshütern vor, ihr Inflationsziel von den gegenwärtigen 2% nach oben zu korrigieren. Die Idee wird wohl bald ihren Niederschlag in der Geldpolitik finden, zumal inzwischen der Handlungsspielraum der Notenbanken rund um den Globus zur Bekämpfung zukünftiger Krisen stark geschrumpft ist. Wer als Anleger auf Nominalwertanlagen setzt, der ist daher gut beraten, auf Produkte mit einem eingebauten Teuerungsschutz zu setzen. Der seit November 2011 an der SIX kotierte ETF XG7G auf den iBoxx Global Inflation-Linked Index ist ein solches Vehikel. Dank dem CHF-Hedge müssen sich Anleger der Referenzwährung CHF keine Sorgen machen über allfällige Wechselkursfluktuationen. Ein weiterer Trumpf im Ärmel des ETF.
Indexmethodik
Der Basiswert des ETF bildet die Wertentwicklung von bestimmten inflationsgebundenen handelbaren Schuldtiteln (Anleihen) ab, die von Regierungen oder quasi-staatlichen Emittenten begeben oder garantiert werden. Zu den quasi-staatlichen Emittenten können lokale Regierungen, von Regierungen garantierte Emittenten, staatliche Banken und/oder supranationale Emittenten gehören. Die Zusammensetzung wird nach einer vorbestimmten Methode neu gewichtet. Um an einem monatlichen Neugewichtungstag für eine Aufnahme in den Index in Betracht zu kommen, müssen Anleihen entweder von einem Emittenten mit einem hohen Kreditrating (Investment-Grade-Rating) einer der führenden Kreditratingagenturen begeben werden oder selbst über ein solches Kreditrating verfügen und sie müssen am betreffenden Neugewichtungstag eine Restlaufzeit von mindestens einem Jahr haben. Der Index wird auf Basis der Gesamtrendite (Total Return) berechnet, was bedeutet, dass Beträge in Höhe der Zinszahlungen wieder im Index angelegt werden. Ländermässig dominiert die USA vor Grossbritannien und Frankreich, währungsmässig entfallen auf den US-Dollar, das Britische Pfund und den Euro die grössten Gewichte.
Performance und Ausblick
Nach einer kontinuierlichen Hausse in 2014 und einer leichten Korrektur in 2015 befindet sich der ETF im laufenden Jahr wieder im Aufwärtsgang und eilt von Rekord zu Rekord. Anfang April wurde erstmals eine Dividende von CHF 4.34 ausbezahlt, weshalb sich die Kurs- und Performanceentwicklung seither unterscheiden. Für die kommenden Monate spricht einiges für eine Fortsetzung der positiven Entwicklung. Es darf erwartet werden, dass die Notenbanken alles daransetzen werden, um aus der Deflationsspirale herauszukommen. Die Rahmenbedingungen für XG7G könnten kaum besser sein.