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payoff Opinion Leaders

Volatilität in der Technologie verdeutlicht die Wichtigkeit der richtigen Selektion

19.09.2020 3 Min.
  • Alan Tu, Portfolio Manager

Der jüngste Rückgang der Technologieaktien ist offenbar auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen, nachdem ein starker Ansturm die Bewertungen zuvor in die Höhe getrieben hatte.

Nach Ansicht von Alan Tu sind die langfristigen Wachstumstrends, die im Technologiesektor Wertsteigerungen schaffen, nach wie vor intakt. Sie haben sich während der Pandemie sogar weiter beschleunigt.

Die starke Performance fördert Gewinnmitnahmen

Zwischen Anfang Januar und Ende August dieses Jahres übertraf die Informationstechnologie (IT) den S&P 500 und die zehn anderen Sektoren des Index deutlich. Die Unternehmen mit den fünf grössten Gewichtungen im S&P 500 Ende August – Apple, Microsoft, Amazon.com, Facebook und Alphabet (die Muttergesellschaft von Google) – schnitten ebenfalls gut ab und trugen in diesem Zeitraum mehr als 800 Basispunkte zur Rendite des Index bei.

Bei vielen Tech-Aktien mit gut nachvollziehbaren Wachstumsverläufen erreichten Bewertungsmultiplikatoren, die auf nachlaufenden Finanzergebnissen oder Konsensschätzungen für die nächsten zwölf Monate basierten, Niveaus, die zunehmend anspruchsvoller erschienen. Auf dieser Grundlage waren die Erwartungen an schnell wachsende Unternehmenssoftwarefirmen offenbar besonders hoch.

Zu der Sorge vor einer möglichen Blase im Technologiesektor und auf dem Gesamtmarkt trugen ebenfalls gewaltige, eintägige Aufschwünge bei Einzelaktien bei. In manchen Fällen erfolgten diese Kursbewegungen als Reaktion auf solide Quartalsgewinne, die mit deutlichen Aufschlägen überraschten. Dies beruhte auf überholten Gewinnschätzungen von Sell-Side-Analysten und einem dynamischen Umfeld, in dem die Coronavirus-Pandemie dazu beigetragen hat, die Einführung einiger Technologien zu beschleunigen. Zugleich scheinen grosse Bewegungen bei einigen populären Aktien durch fragliche Umstände getrieben worden zu sein – wie beispielsweise Aktiensplits, die wenig Einfluss auf die Aussichten des eigentlichen Geschäfts eines Unternehmens haben.

Fokus auf Fundamentaldaten

Uns sind die Bedenken hinsichtlich der kurzfristigen Aussichten für Technologieaktien bewusst. Allerdings konzentrieren wir uns auf die säkulären Trends, von denen wir annehmen, dass sie langfristig zur Wertschöpfung beitragen können.

Die jüngsten Marktexzesse lassen sich nicht mit dem Dotcom-Boom und der Pleite von vor 20 Jahren vergleichen, als abgehobene Technologieaktien unserer Ansicht nach mehr Show als Substanz boten. Die technologiebedingten Veränderungen, die sich in der gesamten Wirtschaft vollziehen, sind weithin anerkannt, auch wenn es Diskussionen über ihre Dauerhaftigkeit und ihr Ausmass gibt.

Die heute dominierenden Online-Plattformen im Bereich der sozialen Medien, des E-Commerce und der Cloud-Services haben die Beständigkeit ihrer Geschäftsfelder unter Beweis gestellt. Dasselbe gilt für das Software-as-a-Service-Modell (SaaS), bei dem die Kunden dank der cloud-basierten Bereitstellung dieser Lösungen von erhöhter Flexibilität und niedrigeren IT-Infrastruktur- und Supportkosten profitieren. Inzwischen geniessen SaaS-Anbieter im Vergleich zu dem üblichen Schema von Überschuss und Verknappung, das mit dem Verkauf von Softwarepaketen unter unbefristeten Lizenzen einherging, stabilere Cashflows.

Längerfristig sehen wir das Potenzial für Unternehmen, ihren Übergang zur Cloud zu beschleunigen, da sie bestrebt sind, die Geschäftskontinuität zu verbessern, Effizienzgewinne zu erzielen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die Halbleiterindustrie sehen wir als einen weiteren Bereich mit langfristigen Chancen, da die Digitalisierung der Wirtschaft die steigende Nachfrage nach fortschrittlichen Chips in Rechenzentren, künstlicher Intelligenz, Automobilen und industriellen Endmärkten antreiben sollte.

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