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Revival dank Niedrigzinsumfeld

27.08.2015 3 Min.
  • Andreas Hausheer

Die klassischen Reverse Convertibles erleben in der aktuellen Zinslandschaft eine Art Comeback. Gleichzeitig sind diese Produkte ein gutes Beispiel, wie Anleger bei Volatilitätsausschlägen profitieren können.

«Coupons sind die neuen Zinsen» – mit dieser und ähnlichen Botschaften machen Anbieter Strukturierter Produkte auf die Vorteile eines wiederentdeckten Produktetyps aufmerksam. Hintergrund der Rückbesinnung auf die Stärken von Reverse Convertibles ist das anhaltende Tief- beziehungsweise Negativzinsumfeld, in dem wir uns befinden. Für sicherheitsorientierte Anleger herrscht so etwas wie ein Anlagenotstand. Reverse Convertibles mit tiefem Ausübungspreis können hier eine interessante Anlagemöglichkeit darstellen.

Tiefer Strike, reduziertes Risiko

Die Funktionsweise eines klassischen Reverse Convertible ist einfach und transparent. Im Zeitpunkt der Anfangsfixierung wird für eine Aktie ein sogenannter Ausübungspreis (Strike) festgelegt, der in der Regel tiefer liegt als der Aktienkurs. Ob der Anleger am Ende der Laufzeit sein eingesetztes Kapital zurückerhält, hängt davon ab, ob die Aktie dannzumal über dem Ausübungspreis liegt. Ist dies der Fall, wird das Kapital zu 100% zurückbezahlt. Ist der Aktienkurs im Zeitpunkt der Schlussfixierung unter den Ausübungspreis gefallen, muss der Anleger die Aktie zum Ausübungspreis übernehmen. Für dieses Risiko erhält der Anleger eine Entschädigung in Form eines Coupons, der unabhängig von der Aktienkursentwicklung bezahlt wird. Diese Struktur lässt sich auch mit mehr als einem Basiswert abbilden.

Mit Discount investieren

BIG5CH ist ein solcher Multi Reverse Convertible. Ein Blick auf die fünf Basiswerte (Nestlé, Novartis, Roche, UBS und Zurich Insurance) zeigt, dass das Symbol wohl nicht zufällig gewählt wurde. Der Ausübungspreis wurde am 20. März 2015 bei 60% des seinerzeitigen Aktienkurses festgelegt. Mindestens ein Basiswert muss also bis am Verfalltag (20.03.2018) mehr als 40% verloren haben. Erst bei einem solchen Kursverlauf wird der Basiswert mit der bis zu diesem Zeitpunkt schwächsten Kursentwicklung angedient. Sollte dieser ungünstige Fall eintreten, muss der Anleger für den Titel aber dennoch nicht den Anfangsfixierungskurs, sondern den um 40% tieferen Ausübungspreis zahlen.

Sicherheit im Vordergrund

Für einen Anleger, der seit der Emission in BIG5CH investiert ist, tritt somit erst ein Verlust ein, wenn der Kursverlust des schlechtesten Titels am Verfalltag 54,60% beträgt. Für diesen komfortablen Sicherheitspuffer verzichtet der Investor auf die Dividendenzahlungen der Basiswerte. Ein teilweiser Ausgleich findet über die garantierten Couponzahlungen von jährlich 3% statt. Gegen oben ist die Rendite bei diesen 3% p.a. limitiert, auch wenn die Basiswerte eine bessere Performance hinlegen sollten. Das Produkt zeigt auf, dass Anlangen in Renditeoptimierungsprodukte gerade in Zeit hoher Volatilität interessant sind. Bei Extremsituationen lohnt es sich auch künftig mit tiefen Barrieren hohe Coupons einzusammeln. Einzig den Drang nach «noch mehr Rendite» muss jeder Anleger selbst in Griff bekommen, damit Coupons wirklich die neuen Zinsen werden und nicht Spiegelbild überproportionaler Risiken werden.

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