«Size Effekt» ausnutzen
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Andreas Hausheer
Kleine und mittelgrosse Werte übertrumpfen längerfristig auch in Deutschland die Performance der grosskapitalisierten Aktien deutlich. Dank ETF auf den MDAX lässt sich auf einfache Weise daran teilhaben.
Wird der deutsche Aktienmarkt zum einen in klein- und mittel- und zum anderen in grosskapitalisierte Unternehmen aufgeteilt, lässt sich insbesondere in einer längerfristigen Betrachtung eine deutliche Outperformance der klein- und mittelgrossen Werte erkennen. Diese Outperformance wird häu-fig als «Size Effekt» bezeichnet. Während beispielsweise der MDAX, der die mittelgrossen Werte umfasst, zwischen Anfang 2000 und Ende Juli 2017 eine Performance von rund 500% erzielte, brachte es der DAX mit den 30 grössten Unternehmen auf nur rund 75%. Bei diesem Vergleich darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass diese bessere Entwicklung von zwischenzeitlich höheren Kursschwankungen begleitet war. Auch gab es Zeiträume, in denen sich der DAX besser entwickelte als der MDAX, beispielswiese in der Zeit von Mitte 2007 bis Ende 2008. Wer aber die Nerven hat, diese zwischenzeit-lich grösseren Schwankungen auszusitzen, kann den «Size Effekt» für sich ausnutzen, beispielsweise mit dem ETF CBMDAX.
«Mid und Small Caps erzielen langfristig eine deutliche Outperformance.»
Gründe für den «Size Effekt»
Für die Gründe, warum sich langfristig dieser «Size Effekt» einstellt, gibt es unter-schiedliche Erklärungsversuche. Eine Rolle dürfte die geringere Liquidität an den Börsen spielen. Hier wird davon ausge-gangen, dass die Anleger langfristig dafür entschädigt werden, dass sie dieses Liqui-ditätsrisiko bewusst in Kauf nehmen. Als weiterer Grund wird etwa genannt, dass grössere Konzerne häufig in gesättigten Märkten tätig sind, während kleinere und mittlere Unternehmen sich eher in einem dynamischen Umfeld bewegen, in dem die Gewinnaussichten vielversprechender sind und die Aktienkurse entsprechend stärker zulegen. Vermutlich ist es am Ende des Tages eine Kombination verschiedener aktoren, die zusammen zum «Size Effekt» führen.
Mittelgrosse deutsche Werte im Fokus
Während der deutsche Leitindex DAX die 30 grössten Titel der Deutschen Börse umfasst, bildet der MDAX die Entwicklung jener 50 mittelgrossen Unternehmen ab, die den DAX-Werten hinsichtlich Marktkapita-lisierung und Orderbuchumsatz nachfolgen. Für eine Aufnahme in den MDAX kommen nur Unternehmen in Betracht, die im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind und in XETRA fortlaufend gehandelt werden. Des Weiteren müssen die Unternehmen ihren juristischen oder operativen Sitz in Deutschland aufweisen oder sie müssen einen Schwerpunkt ihres Handelsumsatzes an der Frankfurter Wertpapierbörse und ihren Hauptsitz in einem EU- oder EFTA-Mitgliedstaat haben. Der MDAX wird als Performance-Index berechnet, das heisst er berücksichtigt bei der Indexberechnung Dividendenzah-lungen der Indexkomponenten. Nach Bran-chen aufgeschlüsselt haben Industrie- und Transportunternehmen mit rund 35% den grössten Anteil am Index. Auf Stufe Ein-zeltitel ist Airbus Group SE mit rund 10% die grösste Position von CBMDAX, bei dem der Index physisch voll repliziert wird. Die Pauschalgebühr mit 0.30% p.a. ist fair, aber nicht geschenkt.