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Südafrika – Vom Laggard zum Leader

21.11.2017 3 Min.
  • Dieter Haas

Afrika spielt bei Anlagen meist nur eine Nebenrolle. Selbst das zu den BRICS-Staaten zählende Südafrika kommt nicht vom Fleck. Antizykliker finden im ETF HZAR eine Möglichkeit zum Einstieg.

Südafrika wurde in den vergangen Jahren von den Anlegern mehrheitlich links liegen gelassen. Dabei hat es durchaus seine Reize. Der als Basiswert des ETFs HZAR
eingesetzte MSCI South Africa Index weist allerdings ausgeprägte strukturelle Eigenheiten auf. Die Sektorstruktur weicht erheblich von derjenigen des Weltaktienindex ab.
Atypisch hoch ist der Anteil des zyklischen Konsums mit rund 38%. Über dem üblichen Durchschnitt liegen die Bereiche Materialien mit rund 11% und Telekommunikation
mit rund 7% sowie der Finanzsektor (inkl. Immobilien) mit rund 30%. Dafür spielen die Branchen Gesundheitswesen mit knapp 4%, Industrie mit gut 1% und Energie mit 0.5% eine vergleichsweise stark untergeordnete Rolle.

«Wenn die Minenwerte zum Leben erwachen, dann dürfte an der Börse Südafrika die Post abgehen.»

Neben den Sektordifferenzen ist aber auch die Gewichtung der 53 Titel sehr unterschiedlich. Mit fast 30% dominieren die Aktien des südafrikanischen Medienkonzerns
Naspers, dem grössten Medienunternehmen des afrikanischen Kontinents, den MSCI South Africa Index, während alle übrigen Titel Gewichte von maximal rund 5% aufweisen. Steigende Kurse der Aktie von Naspers sollten daher eigentlich positive Auswirkungen auf den Index zeigen und umgekehrt. Seit Frühjahr 2013 strebt die Aktie von Naspers unaufhaltsam nach oben, während der MSCI South Africa Index kaum vom Fleck gekommen ist. Erheblichen Anteil am Hinterherhinken hatte der Sektor
Materialien. Die darunter figurierenden Minenkonzerne dümpeln, mit Ausnahme des ersten Halbjahres 2016, sowohl dem allgemeinen Geschehen an den Emerging
Markets als auch am Weltaktienindex MSCI World hinterher.

Edelmetalle das Zünglein an der Waage

Schwung in der Indexentwicklung dürfte es erst geben, wenn es zu einer markanten Erholung bei den für Südafrika wichtigen Minenwerten kommen sollte. Das würde
der Börse im südlichsten Lande Afrikas zweifellos neue Impulse verleihen und zu einem Aufholprozess der Performance im Vergleich zum Weltaktienindex führen. Vom Schwergewicht Naspers droht keine Gefahr. Dessen positive Kursentwicklung sollte anhalten. Die Bewertung ist im globalen Konkurrenzvergleich vergleichsweise
moderat. Allein die Beteiligung von Naspers am chinesischen Internet-Unternehmen Tencent im Umfang von einem Drittel übersteigt die Börsenkapitalisierung des
südafrikanischen Medienkonzerns um rund ein Viertel! Vom gewichtigsten Titel im MSCI South Africa droht keine Gefahr, ganz im Gegenteil. Wenn daher Laggards,
wie die Aktien des integrierten Energie- und Chemiekonzerns Sasol oder die Minenwerte Anglogold Ashanti, Gold Fields, Sibanye Gold u.a., endlich zum Leben erwachen,
dann dürfte auch an der Börse Südafrika endlich die Post abgehen. Für den seit 7. Juni 2011 an der SIX Swiss Exchange kotierten ETF HZAR, notabene dem Einzigen auf das
Land Südafrika, könnten daher rosigere Zeiten anbrechen. Vielleicht ringt sich der Emittent bei Gelegenheit dazu durch, die eher hohen Gebühren von jährlich 0.60%
etwas zu senken. Sie liegen im globalen Vergleich mit anderen ETFs auf Südafrika eher im oberen Bereich.

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